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Verpackung

Deutsche Faltschachtelindustrie 2012

Dienstag 23. Juli 2013 - Zwei Jahre (2010-2011) benötigte die deutsche Faltschachtelindustrie, um die Verluste ihres bis dahin erzielten "Produktionswert-Allzeithochs" (2008: 1,892 Mrd. EUR) aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise in 2009 wieder auszugleichen.

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Nachdem sie das Jahr 2011 mit einem neuerlichen Rekord beim Produktionswert von 1,907 Mrd. EUR abschließen konnte, ist es ihr gelungen, dieses hohe Niveau in Form eines Produktionswerts von 1,890 Mrd. EUR in 2012 zu bestätigen. Dies entspricht einer Veränderung von -0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor dem Hintergrund eines stagnierenden Produktionsvolumens von 857.959 Tonnen in 2012 (-0,1 Prozent gegenüber 2011) ist diese Entwicklung beim Produktionswert allerdings eher unerfreulich, dieses Wechselspiel der „Vorzeichenveränderung“ ist über einen mittelfristigen Zeitverlauf aber die bekannte Regel.

Zu den Ergebnissen der im Fachverband Faltschachtel-Industrie e.V. (FFI) zusammengeschlossenen Unternehmen berichtet Steffen Schnizer, Sprecher des FFI Vorstands: „Ich freue mich, dass die hohe Bedeutung der FFI Mitgliedsunternehmen wiederum in 2012 deutlich wird. Gemessen an der Gesamtbranche repräsentieren die FFI Mitglieder nach wie vor sehr solide rund drei Viertel des Produktionswerts und zwei Drittel des Produktionsvolumens aller Faltschachtelhersteller. Wie die Detailzahlen darlegen, haben die 90 FFI Mitgliedsunternehmen 2012 einen Produktionswert von 1,402 Milliarden EUR (-0,9 % gegenüber 2011) und eine Produktionsmenge von 566.094 Tonnen (-0,4 % gegenüber 2011) erzielt. Damit beträgt der Marktanteil des FFI an der Gesamtbranche wertmäßig unverändert 74,2 % und mengenmäßig 66,0 %.

„Diese hohen Anteile an der Branche sind einerseits eine Bestätigung für die Qualität der Mitglieder unseres Fachverbandes andererseits aber auch eine Verpflichtung, die Bedeutung der Faltschachtel als Verpackungsmedium für Fast Moving Consumer Goods der Food- und Nonfood-Industrie weiter zu fördern“, betont Steffen Schnizer und ergänzt: „Die ohnehin hohen Leistungsanforderungen an unsere Branche werden weiterhin wachsen.“ Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Anzahl der an das Statistische Bundesamt (BUSTA) meldepflichtigen Faltschachtel-Unternehmen, also die Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern, weiter rückläufig ist. Bei einer geschätzten Anzahl von 200 Herstellern von Faltschachteln in Deutschland zeigt die Bundesstatistik in 2012 nur noch 98 Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern. Die Konsolidierung der Faltschachtelbranche setzt sich also fort.

Die vom europäischen Dachverband European Carton Makers Association (ECMA) ermittelten nationalen Marktanteile in Europa zeigen Deutschland mit einem stabilen Anteil von 25 % als Marktführer, gefolgt von Italien sowie UK mit jeweils 14 % und Frankreich mit 12 % EU-Marktanteil. Alle anderen Länder liegen im einstelligen Prozentbereich. Dazu vermerkt Steffen Schnizer: „Die starke Position der deutschen Faltschachtelindustrie in Europa ist unseres Erachtens mit darauf zurückzuführen, dass gerade von den FFI Mitgliedsunternehmen großer Wert auf die kontinuierliche Weiterentwicklung der Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelegt wird. Gespräche und Diskussionsrunden während unserer Ordentlichen Mitgliederversammlung im vergangenen Juni in Friedrichsruhe haben dies vielfach bestätigt.“

Der FFI stellt die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder in das Zentrum der Verbandsaktivitäten. Dabei geht es um vielfältige Maßnahmen, die übergreifende sowie fachspezifische Unternehmensbereiche der Faltschachtelhersteller betreffen. Fest etabliert haben sich die sieben FFI Ausschüsse beziehungsweise FFI Arbeitskreise: Technik, Qualitätsmanagement, Betriebswirtschaft, Personalmanagement, Einkauf, „Klein aber fein“ und Junioren. Während der Ordentlichen Mitgliederversammlung berichteten Repräsentanten der Ausschüsse und Arbeitskreise über ihre Projekte.

„Faltschachteln können noch einmaliger und unverwechselbarer das Wertekapital einer Marke darstellen, als es bisher genutzt wird, was aufgrund der Konkurrenzsituationen in vielen Produktkategorien von erheblichem Vorteil wäre“, stellt Steffen Schnizer fest und erklärt: „Unsere FFI Mitgliedsunternehmen können mit modernen Techniken, die funktionalen und emotionalen Aspekte von Marken und Produkten durch attraktive Faltschachteln visuell und haptisch erlebbar machen. Die Wissenschaft, wie unter anderem die Zeppelin Universität in Friedrichshafen, hat dazu den Zusammenhang zwischen Verpackungsattraktivität und Kaufentscheidung mehrfach nachgewiesen. Wenn also starke Faltschachteln mit klaren Markenbildern multisensuelle Emotionen, Impulse und schnelle Reaktionen für die Kaufentscheidung auslösen,“ betont Schnizer, „sind sie ein integraler Bestandteil der Markenkommunikation und generieren einen erheblichen Mehrwert. Stellvertretend für die 90 FFI Mitgliedsunternehmen sind wir uns in Vorstand und Beirat darüber einig, diese Wertschätzung der Faltschachtel und die Leistungsvielfalt von uns Faltschachtelherstellern weiter zu steigern. Wir sind optimistisch mit entsprechenden Maßnahmen Aufmerksamkeit bei den Entscheidern in der Industrie, dem Handel und den Designagenturen zu finden. Zu einem Katalysator für den Mehrwert von Faltschachteln könnten Ergebnisse einer Studie der Organisation Werbungtreibende im Markenverband OWM und McKinsey werden. Darin wird es als bedenklich angesehen, dass Vorstände oft zu wenig über die Kommunikations- und Medienstrategie ihres Unternehmens wissen. Laut Studie wissen nur 15 Prozent der Unternehmen genau, welche Erfolgsbeiträge einzelne Kommunikationskanäle leisten. Steffen Schnizer resümiert zuversichtlich: „Hier haben wir mit Faltschachteln gute Voraussetzungen, um ins Gespräch zu kommen.“

www.ffi.de
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