Workflow
Detaillierter Blick hinter die Kulissen des Unified Workflow
Montag 30. September 2013 - "Unified Workflow im Fokus", unter diesem Motto lud Kodak kürzlich zu zwei Tagesveranstaltungen in Stuttgart und Laatzen bei Hannover ein. Die Events richteten sich in erster Linie an bestehende Besitzer bzw. Anwender des Kodak Prinergy Workflow Systems. Für Spannung sollten Demonstrationen mit unmittelbar aus der Branchenpraxis gegriffenen Fallbeispielen und die direkte Interaktion zwischen Experten von Kodak und den Teilnehmern sorgen.
Ursula Voss-Eiden, Marketing Manager D-A-CH, Kodak, gab zur Einführung einen kurzen Überblick über das „neue“ Unternehmen Kodak. Nach erfolgreicher Beendigung des Chapter-11-Verfahrens in den USA konzentriert sich Kodak nun voll auf den Geschäftskundenbereich. Wie Ursula Voss-Eiden erläuterte, bildet die Druck- und Verpackungsindustrie nunmehr einen deutlichen Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten von Kodak. Der Schwerpunkt des Unified-Workflow-Events lag auf den hochentwickelten Automatisierungs- und Rationalisierungmöglichkeiten des Prinergy Workflows, mit deren Hilfe Druckereien schneller, effizienter und wirtschaftlicher produzieren können. Das Ziel: den Teilnehmern Anregungen für Lösungen zu geben, die entweder mit bereits vorhandenen Tools oder mit überschaubaren Zusatzinvestitionen zu realisieren sind.
Neben der Kombination des Prinergy Workflows mit dem webbasierten Kodak InSite Prepress Portal System wurden weitere Workflow-Tools beleuchtet. Dazu zählen das in den Prinergy Workflow integrierte Farbbeziehungsmanagement mit der Kodak ColorFlow Software, das Prinergy Digital Press Management zur bidirektionalen Anbindung von Digitaldruckmaschinen an den Prepress-Workflow, die JDF/JMF-Vernetzung mit MIS-Systemen und die Kodak Preps Ausschießsoftware. Für die Automatisierung des Druckvorstufen-Workflows, aber auch Zusammenwirken mit angegliederten Softwarelösungen, sorgt die Regelbasierte Automatisierung (RBA) von Prinergy.
Mit Beatrice Lässig und Michael Ötjen waren an den Systemen zwei erfahrene Workflow-Praktiker von Kodak am Werk, die auf keine Frage aus dem fachkundigen Publikum eine Antwort schuldig blieben. Zum Einstieg beschrieben die beiden Akteure die Entwicklungsstufen der Prepress-Workflow-Automatisierung. Diese hat mit der RBA, einer ereignisgesteuerten Automatisierungslösung, die mit Bedingungen und Verzweigungen arbeitet, ein hohes Entwicklungsstadium erreicht.
Die Regelbasierte Automatisierung hat schon von Haus aus eine Kollektion von Standard-Automatisierungsregeln an Bord. Ihre eigenen, betriebsspezifischen Regeln können Anwender im entsprechenden Generator mit grafischer Visualisierung erstellen, mithilfe eines Debuggers korrigieren und im Regelsammlungs-Manager verwalten. Wem für diese Aufgabe die Ressourcen fehlen, der kann sich maßgeschneiderte RBA-Regeln von den Kodak Experten als Dienstleistung erstellen und optimieren lassen. „Je mehr Informationen das Prinergy System über Jobs hat, desto mehr lässt sich mit der RBA automatisieren“, erklärte Beatrice Lässig und verwies darauf, dass zur Gewinnung dieses Mehr an Informationen die benutzerdefinierten Felder der Prinergy Datenbank genutzt werden können. Diese Felder lassen sich entweder durch manuelle Eingaben oder z. B. durch das Auslesen von XML-Dateien füllen. Außerdem kann das Workflow-System Job-Parameter im JDF-Format direkt vom MIS (Management-Informationssystem) über die Kodak Prinergy Business Link Software übernehmen, die dem MIS auch relevante Rückmeldungen aus der Produktion liefert.
Im Verlauf der Veranstaltung sollte deutlich werden, dass es nicht immer die groß angelegten, komplexen Automatisierungsregeln sein müssen, die Druckbetrieben spürbare Effizienzgewinne und Kostenvorteile bringen. Anhand von neun ausführlich erläuterten und vorgeführten Praxisbeispielen zeigte das Demo-Duo auf, wie vielfältig die Aufgabenstellungen sein können, die sich mit dem RBA-Instrumentarium automatisieren lassen. Alle Beispiele waren von den Kodak Experten als Lösungen für konkrete Kundenanforderungen konzipiert worden und alle bewirkten sie in der Konsequenz eine Verringerung von manuellen Eingaben, Bedienereingriffen und Arbeitsaufwand.
Nicht von ungefähr war gleich bei mehreren Praxisbeispielen das InSite Prepress Portal im Spiel. Als kundenorientierte Plattform unterstützt es eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Druckerei, Kunden und weiteren Beteiligten mit drastisch verkürzten Zykluszeiten.
Mit dem InSite Prepress Portal können Druckbetriebe ihren Kunden eine in mehrfacher Hinsicht bessere Alternative zum Datentransfer über FTP-Server bieten. Über InSite hochgeladene PDF-Dateien gelangen direkt in den jeweiligen Job im Prinergy Workflow, wobei der Benutzer eine sofortige Rückmeldung im Fall von Dateiproblemen erhält. In der allerneuesten Version 6.6 verfügt InSite über drei verschiedene Uploader (Flash, HTML5, Java), was Betrieben, die bestimmte Plattformen meiden, den Einsatz erleichtern dürfte. Wichtig sind natürlich auch die Überprüfungs- und Freigabefunktionen für Jobs, die Druckereien ihren Auftraggebern über das InSite Prepress Portal bieten können. Der Zugriff ist mit jedem Webbrowser oder über eine kostenlos herunterladbare iPad App möglich. Zur einfachen Begutachtung von Seiten gibt es eine Flash-Vorschau, während die Smart Review Oberfläche original gerenderte Daten darstellt, Messfunktionen bietet und die Kontrolle der Job-Inhalte bis auf Pixelebene ermöglicht. „Das InSite Prepress Portal schafft Verbindlichkeit in der Kooperation mit Kunden und es vermeidet ein Hin und Her mit mehrfachen PDFs“, betonte Michael Ötjen. „Außerdem protokolliert die Prinergy Datenbank sämtliche Aktivitäten von InSite, was Transparenz und Nachverfolgbarkeit für alle Beteiligten schafft.“
Mit den sogenannten Secure Links, die per E-Mail versendet werden, können Druckereien die Nutzung des InSite Prepress Portals besonders leicht machen. Beispielsweise gelangt der Empfänger per Klick auf einen Secure Link direkt – ohne Login-Prozedur und Navigation im System – zu einer Smart Review-Darstellung von Seiten, die er genehmigen soll, oder zur Upload-Funktion für Dateien eines bestimmten Auftrags. Beatrice Lässig und Michael Ötjen demonstrierten es mit einem der Praxisbeispiele: Auch der E-Mail-Versand von Secure Links aus dem Workshop-Client von Prinergy lässt sich mithilfe der Regelbasierten Automatisierung auf einfache Weise fast verselbstständigen; die Systembediener sparen eine Menge Eingabeaufwand.
Alle Demos wurden mit der neuen Version 6 des Kodak Prinergy Workflow Systems gezeigt, die sich seit dem 26. August 2013 im Early Production Status befindet, und die Neuheiten im Detail vorgestellt. Version 6 bietet zwei Benutzeroberflächen: den gewohnten Workshop-Client und den neuen Workspace. Workspace ist als Microsoft Silverlight-Anwendung, die in jedem Webbrowser läuft, eine leicht zugängliche „Rich Internet Application“ und gegliedert in die drei Module „Verwalten“, „Planen“ und „Verfolgen“. Dazu kommen in der 6-er Version zahlreiche funktionale Erweiterungen und Verbesserungen sowie mit Einführung der „Szenarien“ eine neue Klasse der Workflow-Automatisierung. – Stoff genug für mindestens einen weiteren Unified Workflow-Event.