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Verpackung

Wachstumsmarkt Etikettendruck

Inmould-Etiketten im Bogenoffsetdruck: Selbst dünnste Folien bis 50 Mikrometer verarbeitet die Speedmaster XL 106 mit dem Rollenquerschneider CutStar problemlos und hoch produktiv.

Freitag 18. Oktober 2013 - Rund 80 Vertreter von Etikettenherstellern aus aller Welt trafen sich am 23. und 24. September im Print Media Center der Heidelberger Druckmaschinen AG am Standort Wiesloch-Walldorf. Im größten Democenter der Druckbranche zeigte Heidelberg, wie flexibel und hochproduktiv sich die Packaging-Lösungen des Herstellers in der industriellen Etikettenproduktion einsetzen lassen.

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Etiketten haben heute einen Anteil von rund 20 Prozent 1 im Segment Verpackungsdruck weltweit. Der globale Bedarf wächst derzeit mit rund 4,5 Prozent 2 pro Jahr und lag 2012 bei rund 49,2 Milliarden Quadratmetern. Der Anteil von im Bogenoffset gedruckten Etiketten wächst aktuell stark: Lag die Wachstumsrate im Zeitraum 2006 bis 2010 bei „nur“ 12 Prozent 3, so dürfte das Druckvolumen dieser Technologie von 2010 bis 2016 um 65 Prozent 4 wachsen. „In diesem Marktsegment liegen für viele Druckereien noch große Potenziale“, sagte Heidelberg-Vorstand Marcel Kiessling zur Eröffnung der Label Days. „Die Verschiebung vom Flexo- hin zum Bogenoffsetdruck zeigt, dass diese Technologie die Anforderungen der Produzenten in Sachen Qualität, Produktivität, Flexibilität und Nachhaltigkeit vollauf erfüllt. Unsere Lösungen für den Verpackungsdruck lassen sich zur Produktion von Etiketten bestens einsetzen.“

Der thematische Schwerpunkt der Label Days lag auf der Herstellung von Inmould-Etiketten aus Polypropylen (PP) im Bogenoffsetdruck, inklusive Workflow und Weiterverarbeitung. Dieses Marktsegment hat zurzeit einen Anteil von rund 2 Prozent 5 am Gesamtvolumen des Etikettendrucks weltweit, bietet mit 5,6 Prozent 6 durchschnittlichem Marktwachstum bis 2020 aber ein interessantes Potenzial.

Die hochproduktive Herstellung von Inmould-Etiketten im Bogenoffsetdruck demonstrierte Heidelberg mit einer Speedmaster XL 106-6-P+L mit dem Rollenquerschneider CutStar. Auf der Maschine wurde ein Druckjob mit einer 60 µm dünnen EUP-Folie des Herstellers Treofan im Schön- und Widerdruck mit einer Geschwindigkeit von 10.000 Bogen pro Stunde produziert. Im Geradeausbetrieb wurde transparente, 57 µm dünne ETH-Folie mit einer Druckgeschwindigkeit von 12.000 Bogen pro Stunde bedruckt. Die Druckjobs wurden mit UV-Farben und einem wasserbasiertem Lack gedruckt. Die Trocknung erfolgte mittels UV-Zwischendecktrocknern und einem DryStar UV Combination-Trockner in der vierfach verlängerten Auslage. Heidelberg bietet seinen Kunden die volle Flexibilität, so lassen sich speziell für dieses Segment zusätzlich auch Trocknungslösungen über Trockenwerke nach dem Lackierwerk realisieren.

„Diese Wendemaschine ist ein absolutes Novum für die Produktion von beidseitig bedruckten Inmould-Etiketten“, so Felix Müller, Leiter Produktmanagement Sheetfed bei Heidelberg. „Aufgrund wachsender Anforderungen an den Informationsgehalt von Verpackungen haben Hersteller damit beispielsweise die Möglichkeit, auf der Rückseite eines Inmould-Etiketts Promotion-Aktionen oder Verbraucherschutzinformationen unterzubringen.“

Für die Weiterverarbeitung der Folienbogen bietet Heidelberg als einziger Druckmaschinenhersteller die Rotationsstanzmaschine Speedmaster XL 106-D an. Die Kundenanforderung nach einer wirtschaftlicheren Produktion gegenüber Flachbettstanzen hat Heidelberg bereits 2008 dazu veranlasst, eine neue Lösung zu entwickeln. Mittlerweile sind elf Rotationsstanzmaschinen weltweit installiert. Durch Rüstzeiten von zirka 15 Minuten bei Produktionsgeschwindigkeiten von 6.000 bis 10.000 Bogen pro Stunde, schafft die Speedmaster XL 106-D deutlich mehr Jobs pro Tag als eine Flachbettstanze, und zudem sind die Stanzkosten rund ein Drittel niedriger.

„Die Produktion von Inmould-Etiketten mit einer Rotationsstanze ist nicht nur wesentlich wirtschaftlicher, sondern auch flexibler“, berichtet Paul Herrod, Geschäftsführer des australischen Etikettenherstellers John Herrod Associates. Das Unternehmen produziert sämtliche Inmould-Etiketten auf einer Speedmaster CD 102 und stanzt mit einer XL 105-D. „Schnelle Jobwechsel und die deutlich günstigeren Stanzkosten versetzen uns in die Lage, absolut wettbewerbsfähig am Markt agieren zu können“, so Herrod.

Gut geeignet für die Produktion von Inmould-Etiketten sind über die Speedmaster XL 106 hinaus auch die Maschinen der Baureihen Speedmaster CX 102 und XL 75. Gedruckt wird wahlweise mit konventionellen Farben und Lacken, im reinen UV-Betrieb oder UV und konventionell kombiniert.

Wie sich aufmerksamkeitsstarke Nassleimetiketten beispielsweise für Getränkeverpackungen ebenso effizient wie flexibel im Bogenoffsetdruck herstellen lassen, zeigte eine Demo an einer Speedmaster XL 106-LYY-8-LYYL mit dem Kaltfolienmodul FoilStar; „L“ steht dabei für Lackierwerk, „Y“ für Trockenwerk. Durch die beiden Lackierwerke vor und nach den Druckwerken lassen sich zum einen attraktive Matt-/Glanz-Kombinationen erzeugen. Zum anderen ermöglicht das modular einsetzbare Kaltfolienmodul partielle metallische Glanzeffekte – und bietet als Inline-Veredelung verglichen mit Offline-Lösungen und ganzflächig folienkaschierten Substraten zudem erheblich Zeit- und Kosteneinsparungen im Gesamtprozess.

Eine effiziente Weiterverarbeitung der Nassleimetiketten bietet nach dem Druckprozess die Bogenstanze Heidelberg Dymatrix 106 Pro CSB. Die Ausbrechwerkzeuge lassen sich einfach einrichten und arbeiten sehr exakt, so dass sich auch komplexe Jobs sicher und hoch produktiv abwickeln lassen. Die Ausbrech- und Nutzentrennstation erlaubt neben dem zuverlässigen Ausbrechen von kleinsten Abfallstücken auch eine saubere Trennung bei kleinem Nutzen.

Heidelberg hat seinen Prinect Packaging Workflow um Funktionen für den Etikettendruck erweitert. Dazu gehören beispielsweise ein grafischer Objekt-Editor für die One Up-Prüfung und Tools zur Bogenoptimierung inklusive dem Anlegen von Sammelformen. Als „Zentralinstanz“ liefert der Workflow die Farbdaten der Vorstufe als Voreinstelldaten an die Druckmaschine(n), bietet jederzeit Transparenz über den Produktionsstatus und ermöglicht die Analyse der realen Produktionsdaten zur weiteren Prozessoptimierung. Damit lässt sich die Effizienz in der Etikettenproduktion deutlich erhöhen.

www.heidelberg.com
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