Aus den Unternehmen
Ilford Imaging Switzerland GmbH in finanziellen Schwierigkeiten
Samstag 07. Dezember 2013 - Marly Switzerland. Ilford Imaging Switzerland GmbH hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen erneut Liquiditätsprobleme hat und seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr in vollem Umfang nachkommen kann. Die Geschäftsleitung hat die Mitarbeiter informiert und in einem Brief an das Gericht in Freiburg seine Zahlungsunfähigkeit erklärt.
Im Juni 2013 hatte Ilford Imaging bereits Liquiditätsprobleme nachdem der damalige Eigentümer, Paradigm Global Partners, ein englischer Finanzinvestor, sich überraschend aus dem Geschäft zurückgezogen hatte. Seitdem übernahm das Management das Unternehmen, um eine Fortführung der Geschäfte zu ermöglichen und einen neuen Investor zu finden.
Die neuen Eigentümer, Paul Willems und Jean Marc Métrailler, initiierten den Verkauf von Land, das sich im Besitz der Immobiliengesellschaft Ilford Property befand, und investierten dieses Geld in Ilford Imaging, um genügend Liquidität und Zeit zu haben, einen neuen Investor zu suchen. Die Möglichkeit, in Ilford zu investieren, wurde über 20 Unternehmen aus der ganzen Welt präsentiert. Leider konnte bis heute kein neuer Investor für Ilford Imaging gefunden werden und der letzte Interessent hat sich zu Beginn dieser Woche zurückgezogen.
Nach den Liquiditätsproblemen im Sommer war es schwierig, die Geschäfte wieder aufzunehmen. Viele Kunden hatten begonnen, Produkte von der Konkurrenz zu kaufen. Dies führte zu einem Einbruch in der Verkäufen. Ilford ist in einem schwierigen Marktumfeld tätig, in dem die Nachfrage rückläufig ist und in dem die Hersteller sich aufgrund der Überkapazitäten einen Preiskampf liefern. Zudem forderten viele Lieferanten, Produkte bereits vor Lieferung zu bezahlen. Diese Situation zusammen mit dem Umstand, dass das Unternehmen seine Lagerbestände wieder aufbauen musste, erforderte ebenso wie die verspäteten Lohnzahlungen für Juni und Juli 2013 viel zusätzliche finanzielle Mittel.
Die Restrukturierungsmassnahmen, die im August 2013 getroffen wurden, waren notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens mittel- und langfristig zu verbessern. Jedoch greifen diese Massnahmen bislang noch nicht und werden in vollem Umfang erst zu Beginn 2014 wirksam.
Zurzeit arbeitet das Management eng mit dem Kanton und den zuständigen Behörden zusammen, um die negativen Auswirkungen auf alle beteiligten Parteien so weit wie möglich zu begrenzen. Bis zur Entscheidung des Gerichts über das weitere Vorgehen, können jedoch keine detaillierten Auskünfte erteilt werden.