Offsetdruck
13,5 Mio. Bogen im ersten Quartal
Freitag 25. April 2014 - Seit Jahresbeginn hat die CARTONIC Packaging Group am Standort Emskirchen eine um 900 mm höher gesetzte Siebenfarben-Rapida 106 mit Doppellack-Ausstattung im Einsatz. Die Anlage verfügt über eine umfassende Automatisierung für hohe Nettoleistung mit kurzen Rüstzeiten. Sie bringt für das mittelfränkische Unternehmen einen Generations-, Modell- und Technologiewechsel im Drucksaal.
978 Druckjobs, über 300 Aufträge pro Monat, also im Schnitt 15 Jobs pro Tag, sind eine beachtliche Bilanz für das erste Einsatzquartal der neuen Anlage. 13,5 Mio. Bogen hat sie in diesem Zeitraum produziert, hochgerechnet sind dies 55 Mio. bedruckte Bogen im Jahr. Dem stehen 36 Mio. Druckbogen an der bisherigen, zwölf Jahre alten Maschine gegenüber. Übers gesamte Quartal betrug die Durchschnittsleistung 15.300 Bogen/h. Das heißt, die Rapida 106 läuft in der Praxis mit 19.000 Bogen/h. Wenn Sujet und Karton dies zulassen, wird über längere Zeit auch stabil mit 20.000 Bogen/h produziert. Ein Display über der Maschine informiert über die aktuelle Geschwindigkeit.
Auf Leistung getrimmt
Einen wesentlichen Beitrag zur enormen Produktivität leisten parallel ablaufende Rüstvorgänge wie automatischer Plattenwechsel mit DriveTronic SPC, simultaner Lackformwechsel (SFC) sowie automatische Wascheinrichtungen CleanTronic Multi. Hinzu kommen die vollautomatische Farbregelung (QualiTronic ColorControl) inklusive PDF-Scanner (DensiTronic PDF) und die Höhersetzung um 900 mm. So lassen sich 1,6 m hohe Stapel mit Nonstop-Logistik verarbeiten und zudem das Frachtvolumen der Lkws besser ausnutzen. Der Nonstop-Betrieb ist für Bedruckstoffe bis zu 350 g/m2 bei voller Leistung möglich.
Die Anlaufphase der Rapida 106 beschreibt CARTONIC-Geschäftsführer Fridolin Leis als ausgesprochen kurz. Nach einer mustergültigen Montage und Inbetriebnahme im Dezember 2013 wurden bereits in den ersten Betriebsmonaten die geplanten Ergebnisse erreicht. Die Einrichtzeiten haben sich halbiert, die Produktionsleistung um mehr als 50 % erhöht.
Unter der Dachmarke CARTONIC Packaging Group
Mit dem Faltschachtelfachmann Fridolin Leis für die Technik und seinem Kollegen Klaus-Dirk Breitbach für Marketing und Vertrieb an der Spitze sollen die Faltschachtelaktivitäten der WEIG-Gruppe als größtem privaten Kartonhersteller Europas unter der Dachmarke CARTONIC Packaging Group zusammengefasst werden. Dazu gehören neben Emskirchen auch drei weitere Werke in Minden, Georgsmarienhütte und Nordhausen. Jeder dieser Standorte hat sich spezialisiert: Das Werk in Georgsmarienhütte ist mit seiner Großformattechnik auf die Volumenproduktion ausgerichtet und beliefert das Feinwellenwerk in Nordhausen mit bedrucktem Topliner. Der Standort in Emskirchen ist für die hochwertige Veredelung zuständig. In Minden steht die Hochgeschwindigkeits-Klebung mit versetzten und unterbrochenen Leimspuren im Mittelpunkt. Als ehemalige Melitta-Druckerei produziert das Unternehmen auch heute hauptsächlich für den bekannten Kaffeeröster. Falls größere Kapazitäten oder eine höhere Flexibilität benötigt werden, ist auch die Parallel-Produktion eines Auftrags in den unterschiedlichen Werken möglich. So bietet die CARTONIC Packaging Group die Flexibilität und Standortnähe der einzelnen Unternehmen sowie gleichzeitig die Schlagkraft einer Verpackungsgruppe. Produktionsspitzen können besser verteilt werden. Die Auftraggeber fragen manchmal nach Update-Lösungen. Auch hier steht die CARTONIC Packaging Group für Sicherheit.
Der Installation der Rapida 106 gingen die branchenüblichen Tests an Anlagen unterschiedlicher Hersteller voraus. Dabei lag der Rüstzeitweltmeister von KBA bei den Jobwechsel- und Hochlaufzeiten genau auf der Wellenlänge der Emskirchener Fachleute. Bei der Maschinenkonfiguration wurde auf alles geachtet, was den Verpackungsdrucker auch in Zukunft nach vorn bringt. So erlaubt die Anzahl der Farbwerke sowohl den Druck im Hexachrome-System als auch mit Euroskala und ausreichend Sonderfarben. Die beiden Lackierwerke ermöglichen vielfältige Veredelungskombinationen mit konventionellen und UV-Systemen bis zu hochwertigen Spotlackierungen.
Migrationsarme Produktion
Beim Druck von Lebensmittelverpackungen produziert die Rapida 106 mit wenig Alkohol und migrationsarmen Farben. Viele Süßwarenverpackungen, die in Emskirchen produziert werden, haben fast Primärverpackungs-Charakter. Bei Verpackungen mit Direktkontakt zum Lebensmittel ist das Thema Migration von ganz besonderer Bedeutung und findet vermehrt die notwendige Beachtung. Hier hat die CARTONIC Packaging Gruppe die besten Voraussetzungen für eine migrationsarme Verpackungsproduktion. Die WEIG-Gruppe hat unter dem Namen UniFood einen Recyclingkarton mit einer anerkannt wirksamen Barriere auf der Kartoninnenseite entwickelt und in die Serienproduktion überführt. Neben der funktionalen Barriere wird auch bei der Kartonherstellung darauf geachtet, dass der Eintrag von Öl in das Rohmaterial minimiert wird. Das Recycling einschließlich des Rohstoffsammelns erfolgt durch WEIG selbst, so dass von der Rohstoffauswahl bis zum fertigen Karton alle Prozessschritte gesteuert und überwacht werden. Ein eigenes Labor überwacht und analysiert den Herstellungsprozess.
Neben Food- werden auch Nonfood-Verpackungen produziert. Wie in Verpackungsbetrieben üblich gibt es ein umfangreiches Kundenlager (3.200 m2) sowie einen kreativen Bereich. Dort werden neue und immer wieder mal preisgekrönte Verpackungslösungen entwickelt. Daneben beschäftigt er sich mit dem optischen Design der Verpackungen. Da die grafische Gestaltung in der Regel durch Agenturen erfolgt, handelt es sich im Wesentlichen um Anpassungen und Änderungen.
Die Unternehmen der CARTONIC Packaging Group verarbeiten heute rund 50.000 Tonnen Karton pro Jahr. 360 Mitarbeiter sind in den vier Standorten beschäftigt. Allein in Emskirchen arbeiten rund 90 Mitarbeiter auf einer Produktions- und Lagerfläche von knapp 6.000 m2.