Drucksaal
Druck- und Medientechnologie: Leichtgewichte für den Tiefdruck
Mittwoch 04. Juni 2014 - Der griechische Formherstellungsspezialist ICR-Ioannou schenkt der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) einen Satz Tiefdruckzylinder aus Aluminium. Damit kann die Tiefdruckmaschine ohne Handhabungsvorrichtung direkt beladen werden: Ein Zylinder wiegt weniger als 20 Kilogramm.
Tiefdruckzylinder werden in der Regel aus einem Stahlrohr gefertigt und bringen auch mit nur 700 Millimeter breiten Ballen für die Tiefdruckmaschine der HdM über 50 Kilogramm auf die Waage. Selbst spezielle, leicht gefertigte Zylinder in Sandwichbauweise, wie sie an der Hochschule verwendet werden, sind mit fast 30 Kilogramm immer noch zu schwer, um ohne Handhabungsvorrichtung getragen und montiert zu werden. Aluminium ist viel leichter als Stahl und bei richtiger Verwendung ähnlich stabil. Das Problem war jedoch lange Zeit, dass das für die Gravur notwendige Kupfer nicht haltbar genug auf dem Aluminium aufgebracht werden konnte. Der griechische Formherstellungsspezialist ICR-Ioannou aus Oinofyta nördlich von Athen hat ein Verfahren dafür entwickelt, das mit thermischem Aufspritzen arbeitet.
Sechs Zylinder, die mit dieser Technologie gefertigt wurden, können ab sofort an der HdM genutzt werden. „Die Zylinder werden für einen fünffarbigen Konterdruck auf transparente Folie mit abschließendem Weiß verwendet und dienen mit Standardbildern und diversen Testelementen als Referenzzylindersatz“, freut sich Prof. Armin Weichmann, Leiter der Tiefdruckabteilung an der HdM.
Da die Tiefdruckmaschine der HdM (Rotomec MW 60) nur vier Druckwerke besitzt, werden für diesen Referenzdruck zwei Durchläufe mit sogenanntem „second pass insetting“ benötigt. Die ersten vier Farben werden im ersten Durchgang aufgebracht, im zweiten folgen die fünfte Farbe und das Weiß, registergenau.
ICR-Ioannou wurde 1956 gegründet und ist der größte Tiefdruckzylinder-Hersteller in Griechenland. Das Unternehmen zählt zu den größten in Europa, im Mittleren Osten und in Nordafrika.