Verpackung
Kodak Flexcel NX Druckplatten jetzt auch für den Wellpappen-Postprint
Dienstag 30. September 2014 - Zum 1. Juli 2014 hat Kodak das Produktprogramm für den hochqualitativen Flexodruck entscheidend erweitert. Neben der bekannten Kodak Flexcel NXH Druckplatte für die Bereiche flexible Verpackung, Etikettendruck und Papierdruck (Preprint) ist jetzt auch die Kodak Flexcel NXC Platte für den Wellpappen-Postprint erhältlich.
Wie schon die Flexcel NXH Platte unterscheidet sich die neue Flexcel NXC Platte in einigen Punkten von gängigen LAMS-Flexodruckplatten. Während Letztere für den hochwertigeren Rasterdruck in aller Regel sehr hart sind (ca. 78 Shore A, gemessen an 1,14 mm starken Platten), ist die Kodak Flexcel NXH Platte mit ca. 73 Shore A deutlich weicher. Dennoch ermöglicht die Flexcel NXH, feinste Lichtertonwerte und satte Vollflächen mit nur einer Platte zu drucken.
Komplette Systemlösung aus einer Hand
Das „Geheimnis“ ist, dass Kodak als einziger Lieferant alle für die Qualität einer Flexodruckplatte entscheidenden Komponenten herstellt und diese optimal aufeinander abstimmen kann. So entwickelt und produziert Kodak nicht nur die digitale Bebilderungstechnologie und das Plattenmaterial, sondern hat zum Beispiel auch im Bereich der Workflow-Systeme (Kodak Prinergy Connect Workflow System) neue Raster entwickelt, die sich ideal mit der Flexcel NX Technologie ergänzen.
Ein zentraler Aspekt der Qualität einer Flexodruckplatte ist die Frage der verlustfreien Informationsübertragung. Während die Hersteller von Flexo-CTP-Systemen eigenständige Entwicklungen betreiben, werden von den Herstellern von LAMS-Flexodruckplatten neue Platten entwickelt, ohne dass diese auf alle im Markt befindlichen Flexo-CTP-Systeme abgestimmt werden können. Dieser entscheidende Unterschied einer durchgängigen Entwicklung und Abstimmung aller qualitätsrelevanten Parameter und Komponenten bildet die Grundlage für den Erfolg der Flexcel NX Druckplatten.
Bebilderungstechnologie: maßgeblich für verschiedene Faktoren der Flexodruckqualität
Basis dieser Technologie ist die aus der Offsetplattenbebilderung bekannte Kodak SQUAREspot Bebilderungstechnologie. Damit ist es möglich, die gerippten Daten ohne Informationsverlust auf das Bebilderungsmedium auszugeben. Im Gegensatz zu anderen Technologien lässt sich auf einer Kodak Flexcel NX Druckplatte die Ausbildung der belichteten Pixel kontrollieren. Während bei LAMS-Platten die Informationen mittels IR-Laser in eine schwarze Schicht auf der Flexoplatte geschrieben werden, wird bei Kodak Flexcel NX eine ablative Schicht auf einem Polyesterträger (Thermal Imaging Layer, kurz TIL) beschrieben. Der TIL ist herkömmlichen schwarzen Schichten hinsichtlich Laserempfindlichkeit und Auflösungsvermögen überlegen. Alle gerippten Informationen werden mittels der SQUAREspot Technologie entsprechend Ihrer Pixelmatrix auf den TIL übertragen.
Zudem erlaubt die Kodak SQUAREspot Technologie, die DigiCap NX Oberflächenstrukturierung auf sämtliche druckenden Elemente zu applizieren. Anders als zu anderen Technologien zur Erzeugung von Mikrostrukturen muss die DigiCap NX Struktur nicht mit einer hohen Auflösung in die Ausgabedatei gerippt werden, sondern die Struktur wird in der Maschine gewissermaßen über den gerippten Datenbestand gelegt (s. Bild 2). Wesentliche Vorteile sind das deutlich geringere Datenvolumen und der geringere Rechenaufwand beim RIP-Prozess. Trotz angewandter DigiCap NX Oberflächenstrukturierung ist eine Bebilderungsleistung von 10 m²/h möglich.
Nach der Bebilderung des TIL wird dieser mit einem Kodak NX Laminator in einem rein mechanischen, kalten Laminierschritt auf die Flexcel NX Platte aufgebracht. Dabei kommt die bebilderte Schicht des TIL in direkten Kontakt mit dem Fotopolymer der Flexcel NX Druckplatte. Daran schließt sich die normale Verarbeitung fotopolymerer Flexodruckplatten an. Dabei kommen die bekannten und vorhandenen Geräte für Belichtung, Waschen, Trocknung und Finishen zum Einsatz. Auch können alle marktüblichen Lösemittel zum Auswaschen verwendet werden.
Zusätzlicher neuer Plattentyp für Wellpappen-Postprint
Da die Kodak Flexcel NXH Platte für den Wellpappen-Postprint für die meisten Wellenqualitäten zu hart war, wurde das Portfolio nun um die neue Kodak Flexcel NXC Platte erweitert (s. Bild 3). Sie ist in den Stärken 2,84 mm, 3,18 mm und 3,94 mm erhältlich. Analog zur Flexcel NXH Platte ist sie etwas weicher als die gängigen Rasterflexoplatten für den Postprint, aber härter als die üblichen Allround-Platten für den Wellpappen-Postprint.
Auch bei den Kodak Flexcel NXC Platten wird ein sehr ausgeprägter und modulierter Lichterbereich über die pixelgenaue Belichtung und Übertragung auf die Flexoplatte erreicht. Eine Bump-up-Kurve zur Stützung des Lichterbereiches ist nicht erforderlich. Daher ergibt sich ein deutlich größerer Tonwertumfang im Lichterbereich (s. Bild 4).
Ein wesentlicher Punkt für die Bewertung eines Wellpappendirektdrucks ist aber auch die Homogenität der Flächen und das saubere Ausdruckverhalten. Dank der DigiCap NX Oberflächenstrukturierung übertragen die Kodak Flexcel NXC Platten die Druckfarben sehr gleichmäßig und mit durchschnittlich 0.2 log D höherer Dichte.
Die Qualität des Wellpappen-Postprints wird aber nicht nur an der Lichterzeichnung sowie der Qualität der Flächenausdrucke gemessen, sondern auch an der Sichtbarkeit des sogenannten Waschbretteffekts, d. h. eines streifigen Ausdrucks mit im Zyklus der Wellenberge und -täler schwankenden Tonwerten. In den letzten Jahren kamen verschiedene Methoden zur Reduzierung des Waschbretteffekts auf den Markt. Besonders bei B-Wellen in Kombination mit einer geringen Grammatur des Liners tritt dieser Effekt immer wieder in Erscheinung. Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Reduzierung des Waschbretteffekts und dem Flankenwinkel des druckenden Reliefs. Ein flacherer Flankenwinkel reduziert häufig den Waschbretteffekt. Allerdings wird der erste druckende Tonwert stark angehoben. Neben den bekannten Einflüssen auf den Waschbretteffekt wie Linergrammatur, Leimauftrag, Feuchtigkeit der Wellpappe, Druckplattenhärte und Rasterlineatur rückt bei steigenden Qualitätsansprüchen die Beistellung der Rasterwalze zur Platte mehr und mehr in den Fokus.
Aufgrund der relativ niedrigen Plattenhärten und der saugenden Eigenschaften der meisten Papieroberflächen wird eine zu hohe Rasterwalzenbeistellung oft gar nicht als Problem wahrgenommen. Nur durch eine möglichst geringe und gleichmäßige Beistellung der Rasterwalzen zum Klischee kommen die Eigenschaften einer Oberflächenstrukturierung voll zur Geltung und der Waschbretteffekt wird reduziert. Wird ein Rasterpunkt auch verstärkt auf seiner Flanke eingefärbt, so wird er einen Teil der Druckfarbe auf der Flanke beim Ausdruck auf dem Wellenberg in Form einer zusätzlichen Tonwertzunahme sichtbar machen. Im Idealfall ist nur die Oberfläche der Platte eingefärbt und somit sind die Unterschiede zwischen dem Ausdruckverhalten im Wellental und Wellenberg geringer (s. Bild 5).
Die neuen Kodak Flexcel NXC Platten erlauben es dem Postprint, in Qualitätsbereiche vorzudringen, die noch vor einigen Jahren dem Preprint vorbehalten waren. Sicherlich gehört dazu mehr als nur der Austausch der Druckplatte. Aufgrund ihrer Eigenschaften wie Reproduzierbarkeit, Auflösungsvermögen und Farbübertragung ist die Kodak Flexcel NXC Druckplatte jedoch in der Lage, das Qualitätsniveau wieder ein Stück anzuheben. Dabei sind 60er und 70er Raster sicher auf der Platte reproduzierbar.
Vorstoß ins Großformat: mehr als 2,5 Quadratmeter in einem Bebilderungsdurchgang
Da die Formate der Druckmaschinen in den letzten Jahren deutlich zugelegt haben, war ein dringender Wunsch vieler Flexcel NX Anwender ein größeres System- und Plattenformat. Mit dem Erscheinen der Kodak Flexcel NXC wurde auch das neue Kodak Flexcel NX Wide 5080 System vorgestellt (s. Bild 6). Es erlaubt die Verarbeitung aller Formate der Flexcel NXH und NXC Platten bis maximal 1.270 x 2.032 mm. Das Flexcel NX Wide 5080 System bietet im Großformat eine bislang nicht mögliche Bebilderungsleistung von ca. 10 m²/h, auch bei Einsatz der Kodak DigiCap NX Oberflächenstrukturierung.
Somit eignet sich das System für große Plattenmengen, da sich diese mit sehr kurzen Bebilderungszeiten sicher und vor allem reproduzierbar verarbeiten lassen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, mit dem System einen prozessfreien Trockenfilm, den Kodak DITR 4401 Mattfilm, zu bebildern. Mit diesem Film können dann zum Beispiel analoge Flexodruckplatten belichtet werden. Als zusätzliche Option ist im Flexcel NX Wide 5080 System auch die Bebilderung thermischer Offsetdruckplatten möglich.
Das neue Kodak Flexcel NX Wide 5080 System schließt eine bislang bestehende Lücke im Kodak Programm für die Flexodruckformherstellung. Die Flexcel NX Technologie steht damit nun auch für das Großformat und den Wellpappen-Postprint zur Verfügung.