Aus den Unternehmen
KBA-Sheetfed Solutions auf dem Weg zum „Internet der Dinge“
Mittwoch 08. Juli 2015 - Die Grafische Industrie hat sich massiv verändert und zwingt auch die Lieferindustrie zu organisatorischen Veränderungen. So hat die Koenig & Bauer AG (KBA) erst kürzlich dem Wandel durch die Ausgliederung der operativ am Markt tätigen Geschäftseinheiten und der Produktion aus der künftig als Holding fungierenden Muttergesellschaft Rechnung getragen.
Doch damit nicht genug: Parallel arbeiten Fachleute in der größten Geschäftseinheit KBA-Sheetfed Solutions seit Monaten an einer neuen, globalen Vertriebs-, Service- und Marketingstrategie. Dazu finden regelmäßig mit Vertretern aus den Niederlassungen Klausuren statt. Ziel ist die digitale Business-Transformation – die Optimierung und transparente Gestaltung aller Geschäftsabläufe und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle in Richtung Industrie 4.0 und Internet of Things. Die Erkenntnisse und Abläufe sollen später auch auf andere KBA-Geschäftseinheiten übertragen werden.
Bei der Umsetzung hat sich KBA für die flexible Software-Plattform Salesforce entschieden. Diese international verbreitete und in vielen Branchen erfolgreich eingesetzte CRM-Lösung unterstützt die digitale Business-Transformation, bietet praxisorientierte mobile Lösungen und Analysewerkzeuge und lässt sich jederzeit erweitern. So nutzt der fast 200 Jahre alte Druckmaschinenhersteller z. B. für die interne Business-Kommunikation aus dem Social Media-Bereich bekannte Technologien. Vom KBA-Ansatz der digitalen Transformation waren die Experten bei Salesforce so begeistert, dass sie KBA-Sheetfed Solutions zu dessen Präsentation vor mehr als 4.000 Teilnehmern auf der Salesforce World Tour am 2. Juli in München einluden. Mit Keynotes, Interviews, Videos und einer Präsentation stellten Geschäftsführer Ralf Sammeck, CIO Jürgen Tuffentsammer und Marketingleiter Thomas Göcke die digital vernetzte Zusammenarbeit von Vertrieb und Service im Bogenbereich vor.
Abbau von Informationssilos
Was haben die Anwender davon? „Wir müssen unsere Kunden besser verstehen“, so Ralf Sammeck, Geschäftsführer der KBA-Sheetfed Solutions AG & Co. KG. „Das heißt, wir dürfen nicht nur Druckmaschinen liefern, wir müssen unsere Kunden dabei unterstützen, mit unseren Maschinen und Anlagen am Markt erfolgreich zu sein.“ Hierbei hilft die Verknüpfung aller verfügbaren Daten aus Vertrieb, Service und Marketing, um Informationssilos abzubauen und dort anfallenden Daten mit den Daten der Maschinen zusammenzuführen. Diese lassen sich wiederum verknüpfen, strukturieren und analysieren. So bieten sie die Grundlage für Entscheidungen. Das schnelle Nutzen und Teilen von Informationen im Unternehmen führt zu einem enormen Wissenstransfer.
Auf Kundenbedürfnisse abgestimmte Leistungen
Im Ergebnis kann KBA besser auf Kundenbedürfnisse eingehen und entsprechende Leistungen anbieten. Das kann ein proaktiver Serviceeinsatz sein: Die Maschine sendet vor Ausfall eines Teils bereits eine Information an KBA. Der Serviceeinsatz lässt sich zum richtigen Zeitpunkt planen, die Verfügbarkeit der Maschine und die Anwenderzufriedenheit steigen. Aus dem Vergleich der Performance-Daten mit der Bestperformer-Maschine lassen sich Performance-Checks zur Optimierung der Druckleistung ableiten. Community Clouds unterstützen die Anwender bei der Erläuterung der Bedienfunktionen und beim Informationsaustausch. So können Anwender voneinander lernen und ihre Erfahrungen austauschen. Auf diese Weise sind komplett neue Kunden-Erlebnisse möglich. Diese schaffen wiederum wichtige Differenzierungsfaktoren der Marke.
Durch die digitale Business-Transformation stehen alle Daten weltweit über mobile Endgeräte zur Verfügung. Managemententscheidungen können wissensbasiert überall getroffen werden, ein wichtiger Punkt für ein internationales Unternehmen wie KBA. Die Abläufe beschleunigen sich zum Vorteil der Anwender. Vieles davon ist auf den Weg gebracht – einiges bereits umgesetzt.
Für ca. 50 Prozent des deutschen Mittelstandes hat die Digitalisierung noch keine so hohe Priorität. In den meisten Unternehmen liegt der Investitionsfokus auf der Technik. KBA ist mit einer hohen Zahl von Patenten ein technischer Innovator in der Maschinenbaubranche und sieht in der Digitalisierung der Geschäftsprozesse einen zusätzlichen Ansatz für enge und langfristige Kundenbeziehungen.