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VDMA: Druck- und Papiermaschinenbau geht mit Rückenwind ins drupa-Jahr 2016
Donnerstag 04. Februar 2016 - Der deutsche Druck- und Papiermaschinenbau geht mit gut gefüllten Auftragsbüchern in das drupa-Messejahr 2016. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Auftragseingang für Druck- und Papiertechnik um 10 Prozent. Die Hersteller von Druckmaschinen melden 9 Prozent Auftragsplus. Für Papierverarbeitungsmaschinen gingen 2015 abermals 21 Prozent mehr Aufträge ein, nachdem der Auftragszuwachs hier schon 2014 bei 29 Prozent lag.
„Dass die Nachfrage schon im Vorfeld unserer wichtigsten Branchenmesse so stark anzieht, ist für unsere Mitgliedsunternehmen ein gutes Signal“, erklärt Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik im VDMA mit Blick auf die Weltleitmesse drupa 2016, die vom 31. Mai bis zum 10. Juni in Düsseldorf stattfindet. In über 40 Veranstaltungen der „drupa World Tour“ auf allen fünf Kontinenten habe er in den letzten Wochen den Eindruck gewonnen, dass die Fieberkurve weltweit steigt. „Die Neugier auf das neue drupa-Konzept war ebenso greifbar, wie das Interesse am technologischen Aufbruch unserer Branche in Richtung Print 4.0“, sagt Heering. Der deutsche Druck- und Papiermaschinenbau habe überzeugende Lösungen, sei es für die Digitalisierung, den wachsenden Verpackungsmarkt oder den industriellen Druck.
Umsätze 2015 mit Licht und Schatten – aber insgesamt stabil
Durch ihre traditionell starken Auslandsgeschäfte konnten die deutschen Druck- und Papiermaschinenbauer ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr leicht steigern (+ 1Prozent). Und das, obwohl es im Inland erneut einen starken Umsatzrückgang von 13 Prozent gab und sich die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft auf die Nachfrage nach Druck- und Papiertechnik ausgewirkt hat. Nach bisher vorliegenden Zahlen gingen die Exporte in die Volksrepublik China in den ersten acht Monaten 2015 um knapp ein Zehntel gegenüber dem Vorjahr zurück, während die EU-Länder um 22 Prozent zulegten. „China ist weiterhin hinter der EU der zweitgrößte Absatzmarkt für deutsche Druck- und Papiertechnik“, erläutert Heering, „dicht gefolgt von den USA, die mit einem Wachstum von 5,5 Prozent immer mehr aufholen.“
Im Bereich Papierverarbeitungsmaschinen legten der Inlandsumsatz um 13 Prozent und die Auslandsumsätze um 9 Prozent zu. Die Hersteller von Druckereimaschinen mussten dagegen abermals Umsatzeinbußen von insgesamt 6 Prozent hinnehmen. Im Inland gaben die Umsätze sogar um 24 Prozent nach. „Diese Entwicklung hatte sich durch den schwachen Auftragseingang im Jahr 2014 angekündigt. Dass wir bei Druckereimaschinen nun 18 Prozent mehr Aufträge aus EU-Ländern und insgesamt fast ein knappes Zehntel Auftragszuwachs sehen, lässt auf ein besseres Jahr 2016 hoffen“, erklärt Heering.
Digitalisierung schreitet voran
Die drupa 2016 greift mit ihrem Motto „Touch the Future“ die Zukunftsthemen auf. Derzeitig gehen Trends hin zu kleineren Auflagen, Individualisierung und Veredelung von Druckerzeugen – diese erfordern intelligent vernetzte Maschinen, die sich nahtlos in die zunehmend digitalen Workflows der Anwender fügen. „Unsere Mitgliedsunternehmen werden die drupa nutzen, um Einblicke in diese Print 4.0-Prozesswelt zu geben“, kündigt Heering an. Der Maschinenbau ermögliche individuelle, begeisternde Druckerzeugnisse – sei es im graphischen Druck, beim Veredeln von Verpackungen oder beim Bedrucken von Armaturen, Textilien, Fliesen, Laminaten und vielen anderen Anwendungen im industriellen Umfeld.
Die Hersteller von Druck- und Papiertechnik legen im VDMA die Basis für eine flexible und automatisierte Druckproduktion von morgen. Ziel ist es, der Kundenindustrie durch intelligente Automation mit geeigneten Prozess- und Datenketten von Vorstufe bis Endprodukt zu mehr Produktivität zu verhelfen – hersteller- und branchenübergreifend. Dafür arbeiten u. a. an die 15 Mitgliedsfirmen des VDMA Fachverbandes im Arbeitskreis „Prozesskette“ an offenen standardisierten Schnittstellen.
„Der deutsche Druck- und Papiermaschinenbau geht mit dem Rückenwind des guten Geschäftsverlaufs 2015 selbstbewusst in das drupa Jahr“, erklärt Heering. Er habe in den letzten fünf Monaten auf der „drupa Word Tour“ den Eindruck gewonnen, dass die technologische Transformation in Richtung Print 4.0 und die entsprechenden Lösungen des Maschinenbaus mit Spannung erwartet werden. „Wir entwickeln heute Lösungen, mit denen Druckerzeugnisse auch in Zukunft weltweit begeistern werden“, ist er überzeugt.