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Auf sechs Azubis wartete eine feuchte Gesellentaufe

Im Rahmen der Gautschfeier werden die Auszubildenden von ihren Sünden der Lehrzeit reingewaschen.

Montag 25. Juli 2016 - Im Rahmen der Gautschfeier werden die Auszubildenden von ihren Sünden der Lehrzeit reingewaschen.

Die Schreiner Group, ein Familienunternehmen aus Oberschleißheim mit rund 1.000 Mitarbeitern, feierte am Freitag, den 22. Juli 2016 die alljährliche Gautschfeier. Bei dieser jahrhundertealten Zeremonie werden die Auszubildenden des Druckerhandwerks in einem 600-Liter-Wasserbottich von ihren Sünden während der Lehrzeit reingewaschen. Durch die Zeremonie führte der historisch gewandete Gautschmeister, der die Lehrzeit des Nachwuchses mit launigen Versen Revue passieren lies. Der Festakt ist ein Höhepunkt für die gesamte Belegschaft, der in diesem Jahr mit einem fröhlichen Sommerfest ausklang.

Wenn einmal im Jahr ein großer Bottich mit 600 Litern Wasser gefüllt wird, der Gautschmeister seine Rede anstimmt, die Packer nach den Kornuten – also den Auszubildenden –  greifen und die Schleißheimer Schlosspfeifer durch den Hof der Schreiner Group marschieren, ist es wieder soweit: Vor versammelter Mannschaft werden die frisch ausgebildeten Mediengestalter, Medientechnologen Flexodruck sowie die Maschinen- und Anlagenführer „gegautscht“.

Das Gautschen: eine lange Tradition, nicht nur bei der Schreiner Group
Diese Zeremonie hat bei den Druckern eine lange Tradition und sie wird auch bei der Schreiner Group schon seit 13 Jahren gepflegt. Das Gautschen stammt aus dem 16. Jahrhundert. Damals wurden die Gesellen der sogenannten schwarzen Zunft mit der Taufe symbolisch von „Unfug, Fehlerhaftigkeit, Murkserei und Hudelei“ der Lehrzeit reingewaschen. In diesem Jahr wurden sechs Kornuten bei der 13. Gautschfeier in den Gesellenstand erhoben. Gautschmeister Dieter Eckardt konnte sich auch heuer die ein oder andere Anekdote aus der Ausbildungszeit von Said Anwari, Christian Frohsz, Andreas Gareis, Janina Heudecker, Michael Sarvi, und Sebastian Schuch nicht verkneifen. Gut gelaunt und unter viel Applaus wurden die sechs Auszubildenden anschließend ganz nach alter Tradition von den Packern in den bereitstehenden Bottich getaucht – bei den sommerlichen Temperaturen fast eine Wohltat. Anschließend erhielten sie den Gautschbrief, der ihre Taufe bestätigt.

Roland Schreiner, Geschäftsführender Gesellschafter der Schreiner Group, betont: „Auch wenn wir heute ein international tätiges Unternehmen mit 1.000 Mitarbeitern und Produktionsstätten in drei Ländern sind, liegt uns die Pflege dieser Tradition sehr am Herzen. Für uns ist es wertvoll zu wissen, auf welchen handwerklichen Wurzeln unsere Arbeit und damit unsere High-Tech-Label basieren. Denn so können wir unseren eigenen Qualitätsanspruch besonders gut auch bis nach China transportieren.“

Dieter Eckardt, eigentlich Leiter der Weiterverarbeitung, ergänzt: „Ich bin seit vielen Jahren mit Leib und Seele Gautschmeister. Für mich haben die Traditionen unserer Zunft eine sehr hohe Bedeutung und ich möchte sie an die neuen Jünger Gutenbergs weitergeben. Zudem ist es eine von vielen Möglichkeiten für uns, den Auszubildenden unsere Wertschätzung und Anerkennung entgegenzubringen.“ Der Begriff Gautschen stammt wie der Brauch selbst aus dem alten Handwerk: Beim Schöpfen von Papier wird damit der erste Entwässerungsschritt bezeichnet, bei dem das frisch geschöpfte Papier vom Sieb auf eine Filzunterlage gelegt wird. 

Sommerfest mit Grillstationen und Mitmach-Aktionen
In diesem Jahr fand im Anschluss an die Gautschfeier erstmals ein großes Sommerfest für die Mitarbeiter der Schreiner Group statt. Neben Grillstationen mit internationalen Spezialitäten aus Bayern, den USA und Fernost lockten auch viele Mitmach-Stationen die Mitarbeiter in den Feng-Shui-Garten auf dem Firmengelände. Mit einer Partie am XXL-Kicker, einem Kräftemessen beim Tauziehen oder einer Runde auf dem Segway-Parcours ließen die frisch gegautschten Gesellen und die anderen Mitarbeiter den Tag ausklingen.

www.schreiner-group.com
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