Offsetdruck
Vierjährige Druckerfahrung mit der KBA Rapida 76
Dienstag 11. April 2017 - Im Frühjahr 2013 installierten KBA und Wifac die weltweit erste KBA Rapida 76 bei der Druckerei robstolk mitten in Amsterdam. Die Eigentümerinnen Tanneke Janssen und Jacqueline van As blicken nun auf die letzten vier Jahre zurück: "Für die Drucksachen, die wir herstellen, ist diese Maschine wie geschaffen."
Der Drucker begutachtet konzentriert und fachmännisch einen Bogen. Am späten Freitagnachmittag druckt er keinen Kundenjob. Jetzt testet er, wie sich auf der Rapida 76 aus fluoreszierenden Druckfarben die beste Farbkraft holen lässt. Das ist beispielhaft für die Druckerei, die ständig verfahrenstechnische Grenzen auslotet.
„Beim Experimentieren mit technischen Möglichkeiten ist uns kein Weg zu weit“, sagt Van As. Um den Druckprozess vollständig unter Kontrolle zu behalten, ist ein eigener Vorstufen-Fachmann im Team zur Stelle. Er kennt die Druckmaschine genauso gut wie die Drucker selbst und erstellt optimale Profile – häufig für ungestrichene Papiersorten.
Janssen: „Jeder Kunde, jeder Auftrag und jeder Druck wird mit der gleichen Aufmerksamkeit behandelt. Während des Prozesses können wir Feinabstimmungen für das Endresultat durchführen, um der Druckmaschine in allen Bereichen Höchstleistungen abzuverlangen: bei Technik, Bild und Papier. Wir machen uns gerne die Mühe, eine andere Papier-sorte auszuprobieren, wenn die zunächst getroffene Wahl nicht das gewünschte Ergebnis bringt.“
Schwarz ist schwarz
Dass robstolk keine Mühen scheut, beweist auch die Zusammenarbeit mit dem Farblieferanten: Speziell für die Rapida 76 mit HR-UV-Trocknung entwickelten sie hochpigmentierte Druckfarben. Van As: „Wir haben viele Kunden, denen Qualität wichtiger ist als Quantität. Der Preis geht mit diesem Ansatz Hand in Hand. Wir sind insbesondere auf ungestrichene Papiersorten spezialisiert. Dabei muss schwarz auch wirklich schwarz sein und die Farben müssen auf dem Papier funkeln. Wir haben Kunden mit begrenztem Budget, denen wir mit kreativen Lösungen entgegenkommen, und Kunden aus dem Spitzensegment.“
Spektakuläre Beispiele kommen auf den Tisch: Bücher und Broschüren in verschiedenster Form. Auch die Musterpalette des Farbenherstellers, bei der je auf der Vorderseite ein Kunstwerk prangt und auf der Rückseite ein dazu passender Farbton abgedruckt ist. robstolk realisiert neben dem Farbdruck mit CMYK-Farben zahlreiche PMS-Farbtöne. Die Anwendung der erweiterten Basisfarben und zusätzlicher Volltonfarben sorgt dafür, dass die Details bei starkem Kontrast gut sichtbar bleiben. So wirken die Drucksachen lebendig und farbenfroh. Auch und gerade auf ungestrichenem Papier.
Drucksachen kommen trocken aus der Maschine
Van As: „Im Frühjahr 2013 haben wir die weltweit erste Rapida 76 in Betrieb genommen. Das der Druckmaschine zugrunde liegende Konzept sagte uns zu. Drucken mit hochreaktiven Druckfarben und HR-UV-Trocknung an jedem Druckwerk, so dass die Drucksachen trocken aus der Maschine kommen. Außerdem kann man zum Erzielen besonderer Effekte mit dem Nass-auf-Trocken-Druck experimentieren. Das Druckresultat ist punktgenauer, ohne Auslaufen und wirkt gestochen scharf. Die Druckfarbe befindet sich auf dem Papier anstatt tief einzudringen. Kurz: Die Drucksachen können sich wirklich sehen lassen.“
Die Rapida 76 druckt im Format 530 x 750 mm, also im B2-Format. robstolk arbeitet mit einer Fünffarbenmaschine mit zusätzlichem Lackwerk. Neben dem vollautomatischen Plattenwechsel überzeugt sie durch das Inline-Farbmesssystem QualiTronic ColorControl und die HR-UV-Trockner. Dank der Trocknungstechnik sinkt der Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen UV-Maschinen erheblich. Einmalig im B2-Format ist außerdem, dass die Maschine über den von der großen Schwester Rapida 106 bekannten DriveTronic-Feeder und die ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS verfügt. Die Maschine zeichnet sich durch äußerst kurze Rüstzeiten aus und verarbeitet ein breites Spektrum an Bedruckstoffen.
Ausgesprochen zufrieden
Janssen: „Wenn man als erster auf der Welt mit einer neuen Druckmaschine arbeitet, weiß man im Vorhinein, dass die Lernkurve, die man mit KBA, Wifac und den eigenen Mitarbeitern im Betrieb durchläuft, nicht senkrecht nach oben führt, sondern ab und an einer Achterbahn gleicht. Diese Erwartung hat sich bewahrheitet.“
Van As und Janssen äußern sich zufrieden über den Support seitens Wifac im Laufe dieses Abenteuers: „Auch die technische Unterstützung der Ingenieure bei KBA in Radebeul ist hervorragend. Sie können sich aus der Distanz im System der Druckmaschine anmelden und eine Ferndiagnose erstellen. Vorteilhaft ist auch, dass ein bei Bedarf bestellter Monteur von Wifac dadurch direkt das richtige Ersatzteil dabei hat.“
In Kürze aktualisieren Techniker die Steuerungssoftware der Rapida 76 mit den entsprechenden Patches. „Wir sind ausgesprochen zufrieden mit der Maschine. Wenn wir noch einmal vor der Wahl stünden, würden wir uns wieder für die Rapida 76 entscheiden. Für die Drucksachen, die wir herstellen, ist sie wie geschaffen. Gerade weil wir den Fortschritt nicht scheuen, suchen wir auch unkonventionelle Lösungen, wenn der Standard nicht greift. Das ist auch für KBA interessant. Vor Kurzem hatten wir Techniker aus Radebeul zu Besuch. Sie wollten sich mit eigenen Augen davon überzeugen, wie die eigensinnigen Drucker aus Amsterdam zu Werke gehen. Das war ein besonderes Erlebnis. Noch wichtiger ist aber, dass wir unsere Kunden mit den gelieferten Drucksachen immer wieder positiv überraschen. Mit dieser Technik heben wir uns wirklich vom Marktstandard ab.“
Dieses Jahr feiert die Druckerei robstolk das 50-jährige Bestehen. Tanneke Janssen und Jacqueline van As haben das Unternehmen 2003 von der Gründerfamilie Rob Stolk übernommen.