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Abschied nach 23 Jahren: Jürgen Weischedel hat den Vertrieb bei THIEME ausgebaut und gestärkt

Als langjähriger Vertriebsleiter strukturierte Jürgen Weischedel das Thieme-Vertriebs- und Händlernetz neu und schuf damit eine wesentliche Voraussetzung für den anhaltenden Erfolg des Druckmaschinenherstellers.

Montag 08. Januar 2018 - Im Jahr 1994, als der studierte Druck- und Medientechniker Jürgen Weischedel bei der THIEME GmbH & Co. KG eintrat,war Thieme im Siebdruckbereich noch relativ unbekannt. Der gebürtige Stuttgarter, der zuvor über zehn Jahr beim Farbenhersteller Marabu tätig gewesen war, sorgte in den kommenden Jahren dafür, dass das Vertriebs- und Händlernetz des mittelständischen Druckmaschinenherstellers neu organisiert und erweitert wurde. "Viele neue Vertretungen kamen damals hinzu, unter anderem in Italien, Spanien, Portugal, Russland und dem Iran", erinnert sich Weischedel. Bereits ein Jahr später übernahm er die Vertriebsleitung; diese hatte er für den grafischen Bereich bis 2008 inne. Anschließend war er bis zu seinem Ausscheiden im Dezember 2017 im Vertriebsbereich Dekorativer Siebdruck tätig.

1994 war auch das Jahr, als Thieme seine erste Mehrfarbenlinie installierte, womit die Automatisierung im Siebdruckbereich Einzug hielt. Die Mehrfarbenlinien avancierten in den folgenden Jahren, bis weit über die Jahrtausendwende hinaus, zum Hauptumsatzträger, wobei die neue Vertriebs- und Händlerstruktur ihre Bewährungsprobe bestand. Der Höhepunkt dieser Entwicklung war im Jahr 2007 erreicht, als Thieme 70 Farbstationen in alle Welt lieferte. Dass Thieme binnen weniger Jahre vom „Nobody“ zumMarktführer im Siebdruckbereich aufstieg, daran hatte Jürgen Weischedel maßgeblichen Anteil. Denn seine Kunden wussten, dass sie sich auf ihn verlassen konnten: In Notlagen, wenn zum Beispiel ein Druckbetrieb abbrannte, stellte er dem betroffenen Kunden umgehend gebrauchte Maschinen zur Verfügung, damit dieser weiterproduzieren konnte.

Dank seiner Kundennähe und der guten Vernetzung war Jürgen Weischedel in der Siebdruckbranche bald bekannt wie ein „bunter Hund“ und konnte zahlreiche neue Kunden für Thieme gewinnen. Doch Zeit zum Ausruhen gab es nicht, der Erfolg musste immer wieder neu erkämpft werden: Im Jahr2008 kam die Weltfinanzkrise, und zugleich machte sich der Umbruch im grafischen Markt vom Sieb- zum Digitaldruck immer mehr bemerkbar. Denn der Digitaldruck war für die nun häufiger nachgefragten kleinen Losgrößen die flexiblere Technologie. Dies führte binnen weniger Jahre zu einer „Marktbereinigung“ unter den Anbietern von Siebdruckmaschinen, wie Jürgen Weischedel es ausdrückt. „Viele unserer namhaften Wettbewerber von damals haben diesen Umbruch nicht überlebt.“

Frühzeitiger Einstieg in den Digitaldruck
Thieme hat sich behauptet, denn hier hatte man die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt und gemeinsam mit dem Inkjet-Spezialisten Agfa eine eigene Digitaldruckmaschine für den grafischen Markt entwickelt. Die im Jahr2009 eingeführte „M-Press Tiger“ verkaufte sich sehr erfolgreich. Doch auch neue Marktchancen für den Siebdruck wurden konsequent genutzt, indem man zunehmend auf industrielle Anwendungen setzte. Heute macht Thieme einen Großteil seines Umsatzes in diesem Bereich, in dem der Siebdruck nach wie vor seine Vorteile – Verarbeitbarkeit spezieller Farben, hohe Produktivität und Qualität – voll ausspielen kann. „Der dekorative Siebdruck macht heute noch rund 25 Prozent unserer Maschinenverkäufe aus“, schätzt Jürgen Weischedel. Unter dekorativem Siebdruck versteht man zum Beispiel die Bedruckung von Auto- und Architekturglas, Bediendisplays von Haushaltsgeräten, Folientastaturen sowie Schildern aller Art. Die Zukunft des Siebdrucks liege jedoch vor allem im funktionalen Bereich, wo Funktionsschichten wie Kleber, Dichtungen oder Leitpasten aufgebracht und so beispielsweise Sensoren oder Solarzellen hergestellt werden. Hier sieht Weischedel für den Siebdruck weiterhin beste Chancen: „Unsere Verkaufszahlen steigen Jahr für Jahr.“

Trotz der anhaltenden Nachfrage nach Siebdruckmaschinen hat Thieme inzwischen auch für den industriellen Bereich Digitaldruckmaschinen im Programm. „Ob Sieb- oder Digitaldruck, alle Thieme-Maschinen basieren auf einer gemeinsamen technischen Plattform“, erklärt Jürgen Weischedel. „Die Auswahl der Technologie richtet sich ausschließlich nach den jeweiligen Kundenanforderungen.“ „Absehbar würden sich dekorative Anwendungen in Richtung Digitaldruck verschieben; mit seiner einheitlichen Druckplattform sei Thieme somit sehr gut aufgestellt. „Wir haben immer gut auf die Änderungen des Marktes reagiert“, resümiert Jürgen Weischedel, der mit seinen vertrieblichen Aktivitäten einen großen Anteilan den Erfolgen der letzten 23 Jahre hatte. Mit 68 Jahren geht er zum Jahresende in den verdienten Ruhestand. Doch zuvor unternahm er gemeinsam mit seinem designierten Nachfolger Jürgen Sexauer eine „Abschiedstour“ zu seinen Kunden – vor allem von ihnen fällt ihm der Abschied schwer.

www.thieme.eu
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