Aus den Unternehmen
Verband Druck + Medien Nord-West tagt in Essen
Mittwoch 20. Juni 2018 - Gut 180 Unternehmer der Druck- und Medienwirtschaft folgten der Einladung des Verbandes Druck + Medien Nord-West zur Mitgliederversammlung und Jahres-hauptversammlung in der Ruhrmetropole Essen. Vom 14. bis 16. Juni wurden hier die zentralen Herausforderungen der Branche diskutiert - wie die aktuelle Fachkräftesituation und der steigende Preisdruck. Fazit der Unternehmer: Druckprodukte müssen künftig teurer werden.
Die Mitgliederversammlung des größten Landesverbandes der Druck- und Medienindustrie ist ein Höhepunkt der Verbandsarbeit und jährlich ein wichtiges Branchenevent, bei dem die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Zentrale Themen der dies-jährigen Mitgliederversammlung waren die aktuelle wirtschaftliche Lage, steigende Papierpreise und der Fachkräftemangel.
Herausforderungen der Branche: Fachkräftesicherung und Preiserhöhungen
Immer häufiger bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt und auch die Besetzung von offenen Stellen mit Facharbeitern ist zunehmend problematisch. Die Druck- und Medienbranche kämpft verstärkt mit einem Nachwuchs- und Fachkräftemangel. „Und das, obwohl die Bereitschaft auszubilden sehr hoch ist und die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in fast allen Berufen 2017 erneut leicht gesteigert werden konnte. Die Ausbildungsberufe unserer Branche sind echte Zukunftsberufe“, betonte Oliver Curdt, geschäftsführender Vorstand des VDM Nord-West.
Preiserhöhungen nicht auf dem Rücken der Unternehmen austragen!
Eine große Herausforderung sind die steigenden Preise für Papier, Druckfarben und Druckplatten – der Preisdruck hat sich in den vergangenen Monaten enorm erhöht. Viele Druckunternehmer kämpfen sowohl mit deutlichen Papierpreiserhöhungen als auch mit Lieferengpässen. „Die Preiserhöhungen der Papierhersteller dürfen nicht auf dem Rücken unserer Unternehmen ausgetragen werden! Druckereien müssen diese Kostensteigerungen an ihre Kunden weitergeben und sie über die Gründe für die Preissteigerung informierten“, forderte Curdt. Bei den geringen Margen, die Druckereien erwirtschaften, ist eine Weitergabe an den Kunden unvermeidbar – genauso wie dies andere Branchen auch tun.
Printprodukte aus dem Nord-Westen
Dass Printprodukte nach wie vor eine wichtige Rolle spielen, zeigen die positive Umsatzentwicklung im Jahr 2017 sowie deren Anteil an den Werbeausgaben. Mit 20,9 Mrd. Euro wuchs der Umsatz der Branche leicht, insgesamt rund 134.000 Beschäftigte erzielten diesen Umsatz. Das Verbandsgebiet Nord-West hat daran einen wichtigen Anteil: Rund 28 Prozent des Umsatzes mit Printprodukten in Deutschland werden im Nord-Westen erwirtschaftet (in NRW, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein). „Printprodukte sind heutzutage überall und haben auch in Zeiten der Digitalisierung nicht an Bedeutung verloren. Vielmehr ergänzen sich Print und Digital optimal und eröffnen neue Geschäftsfelder“, so Curdt in seinem Bericht zur wirtschaftlichen Lage. Print ist auch weiterhin Werbemedium Nummer 1 in Deutschland: 54% der Nettowerbeeinnahmen entfielen 2017 auf Printprodukte.
Danke für 26 Jahre Verbandsengagement!
26 Jahre hat sich Dr. Laumanns, Herausgeber und Verleger Zeitungsverlag DER PATRIOT GmbH, für die Belange des Verbandes engagiert. „Sie haben sich immer mit großem Einsatz, Weitsicht und Offenheit für unseren Verband und für die Interessen unserer Branche eingesetzt“, bedankte sich Curdt. Als Würdigung seines großen Engagements erhielt Laumanns, der als 1. Vorsitzender des Verbandes verabschiedet wurde, die goldene Ehrennadel des Verbandes. „Mir hat es stets große Freude bereitet, mit unterschiedlichen Unternehmern im Vorstand zusammenzuarbeiten und gemeinsam etwas zu bewegen“, so Dr. Laumanns.
Oberstes Verbandsgremium neu gewählt
Die Mitgliedsunternehmen des Verbandes wählten Sönke Boyens, Geschäftsführer der Boyens MediaPRINT GmbH & Co. KG, zum ersten Vorsitzenden des Vorstandes. Als stellvertretender Vorsitzender stehen ihm Jürgen Schmidt (Wirtz-Druck GmbH) sowie drei neu gewählte und fünf im Amt verbleibende Vorstandsmitglieder zur Seite. Der VDM Nord-West ist damit im Vorstand gut aufgestellt und wird seine erfolgreiche Arbeit als starker Partner seiner rund 600 Mitgliedsunternehmen fortsetzen. Boyens bedankte sich für die Wahl und bekräftigte, dass es das oberste Ziel des Verbandes sei, seine Mitglieder bestmöglich zu unterstützen: „Genau dafür werden wir im Vorstand gemeinsam eintreten“, so Boyens in seiner Antrittsrede.
FlowJob: Ideen-Entfaltung am Nachmittag
Wie der Ideen-Output in Unternehmen erhöht werden kann, das erläuterte Nico Gundlach am Nachmittag. Der Unternehmer und Experte für Team-Kreativität sprach in seinem Vortrag über das Thema „FlowJob – Wie Vielfalt den Ideen-Output und die Anziehungskraft Ihres Unternehmens steigert“. Die Verleger, Drucker und Agentur-profis erfuhren, wie sie kreatives Potenzial freisetzen, um Innovationen in ihren Unternehmen zu ermöglichen. „Erfolgreiche Unternehmen verlassenen eingetretene Denkpfade und lassen Räume und Zeitfenster zur Ideen-Entwicklung zu. Das funktioniert nur, wenn Mitarbeiter machen und ausprobieren können“, sagte Gundlach.
Networking & Metropole Ruhr erleben
Im Anschluss erwartete die Teilnehmer am Freitagabend eine Abendveranstaltung in einer der schönsten Locations NRWs: Im heutigen Colosseum Theater, ehemals Werkshalle der Krupp-Stadt, gab es die Gelegenheit zum entspannten Austausch und Networking. Am Samstag besuchten die Teilnehmer gemeinsam das Museum Folkwang, eines der renommiertesten deutschen Kunstmuseen.