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Heidelberg: zunehmende konjunkturelle Risiken verlangsamen Wachstum

Mittwoch 08. Mai 2019 - Vorläufiger Konzernumsatz 2018/19 mit 2.490 Mio. € rund 3 Prozent über Vorjahr

Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat nach einem starken Endspurt im Geschäftsjahr 2018/19 (1. April 2018 bis 31. März 2019) ihre operativen Ziele erreicht. So erreichte der Konzernumsatz nach Vorlage vorläufiger, noch nicht testierter Zahlen mit 2.490 Mio. € einen Wert, der rund 3 Prozent über dem des Vorjahres (2.420 Mio. €) lag. Auch bei der operativen Ergebnismarge bezogen auf das EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis lag das Unternehmen mit 7,2 Prozent (Vorjahr 7,1 Prozent) im Zielkorridor. Als absolutes EBITDA wurden nach vorläufigen Zahlen 180 Mio. € (2017/18: 172 Mio. €) generiert. Beim Gewinn nach Steuern erzielte Heidelberg mit 21 Mio. € wie erwartet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr (14 Mio. €). Der Free Cashflow fiel im vierten Quartal positiv aus und lag im Gesamtjahr mit -93 Mio. € erwartungsgemäß unter dem Vorjahreswert von -8 Mio. €. Investiert wurde im abgeschlossenen Geschäftsjahr insbesondere in Digitalprojekte, den Aufbau neuer Geschäftsmodelle und das neue Innovationszentrum am Standort Wiesloch-Walldorf. Die Nettofinanzverschuldung lag nach einer Kapitalerhöhung bei 250 Mio. € (31. März 2018: 236 Mio. €) und der Leverage mit 1,4 weiterhin deutlich unter dem Zielwert von 2.
„Wir haben das Geschäftsjahr 2018/19 wie geplant mit moderatem Umsatz- und Ergebniswachstum abgeschlossen. Unser Kerngeschäft entwickelte sich positiv und die digitale Transformation von Heidelberg kommt gut voran“, kommentierte Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.
Mit Blick nach vorne geht Heidelberg trotz der zum Geschäftsjahresende hin zunehmend schwächeren Weltkonjunktur von einer stabilen Entwicklung im Kerngeschäft und Zuwachs beim digitalen Subskriptionsmodell aus. Angesichts einer konjunkturbedingt zurückhaltenderen Investitionsbereitschaft in neue Technologien muss jedoch im Bereich des Digitaldrucks mit einem konservativeren Hochlauf als ursprünglich geplant gerechnet werden. Der Umsatz im Bereich Postpress wird aufgrund der Unter-sagung der Übernahme von MBO durch die Kartellbehörde geringer wachsen. Zudem fällt der Rückgang im Handelsgeschäft mit Verbrauchsgütern voraussichtlich größer als erwartet aus.
„Diese Entwicklung bestärkt uns darin, den Konzernumbau mit Nachdruck fortzusetzen. Der Ausbau digitaler Geschäftsmodelle und der damit deutlich höhere Anteil wie-derkehrender Vertragsumsätze wird uns künftig weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen machen“, so Hundsdörfer.
Vorsichtiger Ausblick für 2019/20: Umsatz und Profitabilität auf Vorjahresniveau prognostiziert
Die weltweite konjunkturelle Abschwächung machte sich in den letzten Monaten in einer reduzierten Dynamik bei den Maschinenneubestellungen bemerkbar. So lag der Auftragseingang Ende März 2019 mit 2.559 Mio. € leicht unter dem Wert des Vorjahres (2.588 Mio. €). Da sich auch der Branchenverband VDMA in seiner jüngsten Jahresprognose aufgrund zunehmender Verunsicherung auf den Weltmärkten durch Handelsstreitigkeiten insbesondere zwischen den USA und China sowie des Brexit deutlich pessimistischer zeigt, geht Heidelberg mit Vorsicht in das neue Geschäftsjahr 2019/20. So rechnet das Unternehmen beim Konzernumsatz und der Profitabilität zwar mit einer stabilen Entwicklung gegenüber 2018/19, jedoch verzögern die konjunkturellen Rahmenbedingungen die mittelfristigen Wachstumsaussichten. Heidelberg erwartet einen langsameren Umsatzanstieg als bisher geplant, mit einem gegenüber heute deutlich höheren Anteil des konjunkturresistenten Vertragsgeschäfts.
Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle und nachhaltige Kosteneffizienz werden mit Nachdruck vorangetrieben
Der von Heidelberg in der jüngeren Vergangenheit eingeschlagene strategische Weg der digitalen Transformation hat sich angesichts der guten Kundenresonanz als richtig herausgestellt. Insbesondere das neue Subskriptionsmodell, bei dem Heidelberg Produkte, Services und Dienstleistungen in einem mehrjährigen, nutzungsabhängigen Gesamtvertrag offeriert, stößt auf eine wachsende Nachfrage. So konnte die Zielsetzung von rund 30 Vertragsabschlüssen im Geschäftsjahr 2018/19 realisiert werden. Um der Investitionszurückhaltung der Kunden vor dem Hintergrund der erschwerten konjunkturellen Rahmenbedingungen gegenzusteuern, fokussiert sich das Unternehmen zur Finanzierung der weiteren Investitionen in digitale Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen weiter auf effizientere Strukturen und führt das Asset- und Net-Working-Capital-Management konsequent fort. Mit den so freiwerdenden Mitteln kann die Transformation mit Nachdruck verfolgt und die Nettofinanzverschuldung auf niedrigem Niveau gehalten werden.
„Die strategische Marschrichtung „Heidelberg goes digital“ ist alternativlos. Wir werden zunehmend die Früchte aus unseren strategischen Maßnahmen sehen. Leider bremst die aktuelle konjunkturelle Entwicklung unsere Wachstumsdynamik, auch wenn das Marktpotenzial für die Digitalisierung der Druckindustrie und des digitalen Verpackungsdrucks unverändert groß ist“ so Rainer Hundsdörfer.

www.heidelberg.com
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