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Heidelberg startet mit hohem Bestellvolumen und verbesserter operativer Ertragskraft in das neue Geschäftsjahr

Umsatzplus in Q1 von rund einem Drittel und Anstieg des Auftragseingangs um fast 90%

Donnerstag 05. August 2021 - Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) ist positiv ins neue Geschäftsjahr 2021/22 (1. April 2021 bis 31. März 2022) gestartet. Dank einer breiten Markterholung in fast allen Regionen und zunehmenden Erfolgen aus der Transformation des Konzerns kann das Unternehmen im 1. Quartal die versprochenen Verbesserungen beim Umsatz und der operativen Ertragskraft liefern.

So stieg der Quartalsumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund ein Drittel von 330 Mio. € auf 441 Mio. € an. Das EBITDA, das im Vorjahreszeitraum geprägt war von einem hohen Ertrag aus der Neuregelung der Altersversorgung von 73 Mio. € sowie aus der intensiven Nutzung von Kurzarbeit, erreichte mit 15 Mio. € ein operativ stark verbessertes Niveau. Damit lag es trotz deutlich niedrigerer Umsätze sogar oberhalb des Vorkrisenwerts von 2019/20 (11 Mio. €).
„Heidelberg liefert! Das zeigt die erfreuliche Entwicklung unseres Jahresauftaktquartals 2021/22. Getrieben von der globalen konjunkturellen Erholung und spürbaren Verbesserungen der operativen Ertragskraft sind wir sehr optimistisch, auch unsere angekündigten Gesamtjahresziele zu erreichen“, kommentiert Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg, die Entwicklung.

Wachstumsfelder zeigen anhaltend positive Entwicklung – deutliche Nachfragebelebung in China und weiterhin dynamische Expansion bei E-Mobilität

Die Zuversicht für das Gesamtjahr 2020/2021 wird von einer breiten Markterholung getrieben, die zusätzlich zu den Aufträgen aus der erfolgreich verlaufenen Messe in China zu einem deutlich über dem Vorjahr liegenden Auftragseingang von 652 Mio. € geführt hat. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahresquartal betrug somit rund 89%. Heidelberg ist überzeugt, die marktführende Position im global wichtigsten Wachstumsmarkt China angesichts einer spürbaren Nachfragebelebung gerade bei innovativen Neuvorstellungen, wie der neuen Universalmaschine Speedmaster CX 104, weiter ausbauen zu können.
Auch für die Folgejahre erwartet Heidelberg vor dem Hintergrund einer soliden konjunkturellen Entwicklung eine Fortsetzung des profitablen Aufwärtstrends. Grundlage hierfür sind die Umsetzung der Maßnahmen zur Neuausrichtung des Unternehmens, die Fokussierung auf das profitable Kerngeschäft sowie der Ausbau der Wachstumsfelder. Im Geschäftsjahr 2021/22 werden rund 140 Mio. € Kosteneinsparungen erwartet. 2022/23 sollen dann die insgesamt mehr als 170 Mio. € Einsparungen ihre volle Wirkung entfalten und die operative Gewinnschwelle des Konzerns gemessen am EBIT nachhaltig auf rund 1,9 Mrd. € senken. Die Potenziale für ein nachhaltiges Wachstum und Wertsteigerungen basieren vor allem auf Chancen im Verpackungsdruck, bei digitalen Geschäftsmodellen, in China und mit neuen Technologieanwendungen. So werden die Kapazitäten für die Wallbox im Bereich E-Mobilität in diesem Jahr erneut verdoppelt und folgen damit der dynamisch steigenden Kundennachfrage. Im Berichtsquartal wurde damit bereits begonnen und die dritte Produktionslinie in Betrieb genommen. Die positive Entwicklung dürfte auch angesichts der geplanten internationalen Expansion weiter anhalten. Trotz der Erweiterungsinvestitionen schreibt Heidelberg bereits jetzt in diesem Bereich schwarze Zahlen.
„Wir ernten nun die Früchte unserer massiven Transformationsanstrengungen. Dank der erwarteten operativen Ergebnisverbesserungen und deutlicher Free-Cashflow-Potenziale sowie einem historisch niedrigen Verschuldungsstand sind wir sehr zuversichtlich, unsere enormen Zukunftschancen auch finanziell realisieren zu können. Das hat es bei Heidelberg viele Jahre nicht mehr gegeben“, ergänzt Marcus A. Wassenberg, Finanzvorstand des Unternehmens.


Operative Verbesserungen im 1. Quartal deutlich spürbar

Dank der breiten Markterholung in fast allen Märkten verzeichnet Heidelberg im 1. Quartal 2021/22 mit rund 441 Mio. € einen deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum (330 Mio. €) verbesserten Umsatz. Die höhere Zuversicht und entsprechend steigende Investitionsbereitschaft schlägt sich in einem fast 90-prozentigen Anstieg des Auftragseingangs (gegenüber dem Vorjahreszeitraum) von 346 Mio. € auf 652 Mio. € nieder. Der Auftragsbestand stieg damit auf einen Wert von 840 Mio. € und bildet eine gute Basis für das Erreichen der Gesamtjahresziele.
Das EBITDA betrug 15 Mio. € (Vorjahresquartal: 40 Mio. €), die EBITDA-Marge 3,5 %. Die Ergebnisqualität wurde gegenüber dem Vorjahreszeitraum signifikant verbessert. Im 1. Quartal des Vorjahres hatten ein Ertrag in Höhe von rund 73 Mio. € aus der Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung sowie die umfassende Nutzung von Kurzarbeit stark positiv gewirkt. In diesem Jahr trugen das gestiegene Umsatzvolumen und Einsparungen aus der Transformation des Unternehmens deutliche Früchte. So ist es gelungen, auch das EBITDA des vergleichbaren Vor-Corona-Quartals 2019/2020 (11 Mio. € inklusive Restrukturierungsergebnis) trotz geringeren Umsatzes zu verbessern. Das EBIT betrug -4 Mio. € (Vorjahresquartal: 20 Mio. €). Beim Finanzergebnis (-8 Mio. € ggü. Vorjahr -13 Mio. €) wirkte sich die stark gesenkte Verschuldung spürbar positiv aus. Dies führte insgesamt zu einem Nachsteuerergebnis von -14 Mio. € (Vorjahresquartal: 5 Mio. €).


Positive Entwicklung beim Free Cashflow setzt sich fort

Deutliche Verbesserungen beim Net Working Capital und ein Zufluss aus der Veräußerung eines Grundstücks in Wiesloch im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich führten im Berichtszeitraum zu einer signifikanten Verbesserung des Free Cashflow von -63 Mio. € auf 29 Mio. €. Die Nettofinanzverschuldung konnte Ende Juni 2021 mit 41 Mio. € (Vorjahr: 122 Mio. €) auf ein historisch niedriges Niveau gesenkt werden. Der Leverage (das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zum EBITDA) lag bei 1,7. Insbesondere aufgrund der Absenkung des Rechnungszinssatzes zur Bewertung der inländischen Pensionsverpflichtungen und des negativen Nachsteuerergebnisses sank die Eigenkapitalquote auf rund 4 %. Für die Muttergesellschaft Heidelberger Druckmaschinen AG liegt diese jedoch weiterhin bei soliden rund 28 %.


Ausblick: Optimismus für positive Gesamtjahresentwicklung nimmt zu

Angesichts der deutlich positiven Auftragsentwicklung und des erfreulichen operativen Ergebnistrends im 1. Quartal bestätigt Heidelberg trotz fortbestehender Unsicherheiten hinsichtlich der Covid-19-Pandemie die Ziele für das Geschäftsjahr 2021/2022. So rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzanstieg auf mindestens 2 Mrd. € (Vorjahr: 1.913 Mio. €). Auf Basis laufender Projekte im Rahmen der Fokussierung auf das profitable Kerngeschäft erwartet Heidelberg auch im Geschäftsjahr 2021/2022 weitere Erträge aus dem Asset Management. Da Höhe und Zeitpunkt der Abgangsgewinne aus den geplanten Transaktionen noch nicht hinreichend sicher eingeschätzt werden können, wird die EBITDA-Marge unverändert in einer Bandbreite von 6 bis 7 % erwartet und damit oberhalb des Vorjahresniveaus (Vorjahr: rund 5,0 %, inklusive Restrukturierungsergebnis). Um gemäß dem im Rahmen der Neuausrichtung von Heidelberg eingeführten neuen Betriebsmodell den Fokus auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse, Profitabilität und Potenziale besser abbilden zu können, berichtet Heidelberg seit dem 1. April 2021 in einer neuen Segmentstruktur. Die neuen Segmente Print Solutions und Packaging Solutions sollen dabei aufgrund der anziehenden Marktdynamik und der eingeleiteten Marktinitiativen moderate Margenzuwächse generieren. Das neue Segment Technology Solutions wird aufgrund der Wachstumsinvestitionen der darin enthaltenen Geschäftsbereiche einen noch leicht negativen Ergebnisbeitrag erbringen.
Beim Nachsteuerergebnis erwartet Heidelberg nach den deutlichen Verlusten in den Vorjahren trotz des noch klar unter Vorkrisenniveau erwarteten Umsatzniveaus für 2021/2022 ein leicht positives Ergebnis. Der Leverage soll auf dem niedrigen Niveau des Geschäftsjahres 2020/2021 gehalten werden.
Die operative Gewinnschwelle gemessen am EBIT, die vor der Pandemie bei 2,1 bis 2,2 Mrd. € lag, soll bis zum Geschäftsjahr 2022/2023 nachhaltig auf rund 1,9 Mrd. € gesenkt werden.

www.heidelberg.com
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