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Schließungen bayerischer Papierfabriken: VDMB fordert bezahlbare Energie für die Wirtschaft
Dienstag 01. August 2023 - Mit UPM und SAPPI haben jüngst zwei große Papierhersteller angekündigt, ihre bayerischen Produktionsstandorte in Plattling und Stockstadt zu schließen. Damit werden die Produktionskapazitäten der bayerischen Papierindustrie um 20 Prozent reduziert. Der Verband Druck und Medien Bayern (VDMB) sieht diese Entwicklung mit großer Sorge.
„Die deutsche Druckbranche ist auf eine international wettbewerbsfähige Papierindustrie in Deutschland angewiesen. Nach wie vor spielt Papier für Druckprodukte die überragende Rolle. Ob Zeitungen, Bücher, Zeitschriften, Wahlunterlagen, Bedienungsanleitungen oder Beipackzettel von Arzneimittel: alle diese Printprodukte basieren auf Papier „, betont Christoph Schleunung, Vorstandsvorsitzender des VDMB, und weist auf die nach wie vor große Bedeutung von Papier für Wirtschaft und Gesellschaft hin.
„Es sind bedrohliche Signale, wenn energieintensive Branchen wie die Papierindustrie auf Sicht nur noch begrenzte Perspektiven für eine profitable Papiererzeugung am Standort Deutschland sehen,“ warnt Schleunung. Gerade in der energieintensiven Papiererzeugung spielen für Investitionsentscheidungen eine bezahlbare und sichere Energieversorgung sowie deren langfristige Planbarkeit eine entscheidende Rolle. Die aktuellen Werksschließungen unterstreichen den akuten Handlungsdruck auf die Politik, für wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen der Wirtschaft zu sorgen, um den Industriestandort Deutschland zu erhalten. „Dazu zählt neben dem notwendigen Bürokratieabbau vor allem ein reduzierter Industriestrompreis als Brückenlösung, von dem Großindustrie wie Mittelstand gleichermaßen profitieren,“ richtet Schleunung eine konkrete Forderung an die Politik. „Gefragt ist eine neue Standortpolitik für Deutschland, die den Unternehmen wieder Planungssicherheit und mehr Raum zur Entfaltung gibt. Ansonsten gefährden wir die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts,“ warnt Schleunung. Erst kürzlich hatte auch Jürgen Schaller, der Vorstandsvorsitzende des Verbandes Bayerischer Papierfabriken, einen Industriestrompreis gefordert, um so wieder verlässliche und international wettbewerbsfähige Standortbedingungen für die deutschen Papierfabriken zu schaffen und auf dieser Grundlage die notwendige Transformation der Industrie voranzubringen.