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Papier vs. Digital

Montag 28. August 2023 - In ganz Europa stellen immer mehr Marken und Organisationen ihre Kunden aus Kostengründen von Papier auf digitale Kommunikation um, rechtfertigen dies aber mit irreführenden, unbegründeten Umweltbotschaften. Das ist Greenwashing.

Die Trend Tracker-Umfrage zeigt, dass mehr als die Hälfte (55 %) der Verbraucher der Meinung sind, dass der wahre Grund für die Umstellung von Papier auf elektronische Rechnungen und Kontoauszüge durch einen Dienstleister meist darin besteht, Kosten zu sparen. Dieser Anteil stieg von 49 % seit dem Jahr 2021. Selbst wenn die Verbraucher gezwungen sind, auf die digitale Variante umzusteigen, sind 62 % der Befragten (gegenüber 54 % im Jahr 2021) der Meinung, dass sie für den Erhalt einer Papierrechnung oder eines Kontoauszugs keine höheren Gebühren zahlen sollten.
Die Umfrage ergab auch, dass 76 % der europäischen Verbraucher (gegenüber 74 % im Jahr 2021) der Meinung sind, dass sie das Recht haben sollten, zu wählen, wie sie Mitteilungen von Finanzorganisationen und Dienstleistern erhalten. Die Gewährleistung einer Wahlmöglichkeit unterstützt nicht nur die Mündigkeit der Verbraucher, sondern stellt auch sicher, dass Menschen, die keinen Zugang zu digitalen Informationen haben, nicht benachteiligt werden.

Alles Digital?
Das Internet hat erheblichen Einfluss darauf, wie wir Nachrichten und Informationen erhalten und die wachsende Abhängigkeit von digitalen Informationen bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Die Trend Tracker-Umfrage zeigt, dass sich die Verbraucher Sorgen um die Sicherheit der digitalen Kommunikation machen und dass „Digital Detox“ wichtiger denn je ist.
56 % der europäischen Verbraucher sind zunehmend besorgt darüber, dass ihre persönlichen Daten im Netz, dem wachsenden Risiko ausgesetzt sind, gehackt, gestohlen oder beschädigt zu werden. 49 % stimmen zu, dass sie zu viel Zeit mit digitalen Geräten verbringen und 48 % sind besorgt, dass die übermäßige Nutzung elektronischer Geräte ihrer Gesundheit schaden könnte.
Die Mehrheit der Verbraucher geht davon aus, dass die digitale Kommunikation umweltfreundlich ist. Die Umweltauswirkungen der digitalen Kommunikation werden jedoch allzu oft übersehen. Auf die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) entfallen 5 bis 9 % des Stromverbrauchs, was mehr als 2 % der weltweiten Treibhausgasemissionen entspricht. Bleibt der IKT-Fußabdruck unberührt von Nachhaltigkeits-Maßnahmen, könnte er bis 2040 auf 14 % der weltweiten Emissionen ansteigen.1 In Europa ist der Druck- und Papiersektor mit 0,8 % einer der kleinsten industriellen Treibhausgasemittenten.2

Schlussfolgerung
„Print und Digital werden oft miteinander verglichen und liegen im Wettstreit aber beide Kanäle sind wichtig und ergänzen sich“, sagt Jonathan Tame, Geschäftsführer von Two Sides Europe. „Es ist darum wichtig, dass die Verbraucher nicht in dem Glauben gelassen werden, dass digitale Kommunikation besser für die Umwelt ist als Papier. Deshalb setzt sich Two Sides weiterhin mit Organisationen auseinander, die mit irreführenden und unbegründeten Umweltaussagen wie „Jetzt auf Digital umsteigen – der Umwelt zuliebe“ versuchen, ihre Kunden zum Umstieg auf digitale Kommunikation zu bewegen. Diese Aussagen sind nicht nur irreführend, sondern schaden auch einer Branche, in der 640.000 Menschen in Europa in mehr als 112.000 Unternehmen beschäftigt sind.
 
1. European Commission, 2020
 2. European Environment Agency Greenhouse Gases Data Viewer, 2021 (Accessed 2023) 
 
Die vollständigen Umfragedaten, aufgeschlüsselt nach Land, Alter und Geschlecht, stehen nur Two Sides-Mitgliedern zur Verfügung oder sind käuflich zu erwerben.
 
Eine Zusammenfassung des Trend Tracker Reports 2023 ist auf Anfrage ab sofort erhältlich.

www.de.twosides.info
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