Aus den Unternehmen
Agfa-Gevaert Ergebnis für das 3. Quartal 2004
Montag 22. November 2004 - Das Geschäftsergebnis von Agfa-Gevaert für das dritte Quartal bestätigt die deutliche Verbesserung des Handelsumfelds für die Bereiche Graphic Systems und HealthCare, die schon im zweiten Quartal 2004 zu beobachten war.
Der Neun-Monats-Abschluss ist in hohem Maße beeinflusst durch die Entscheidung zur Veräußerung von Consumer Imaging, die zu einem non-cash Buchverlust von 430 Millionen Euro geführt hat, der schon Ende des zweiten Quartals verbucht worden ist. Die Veräußerung ist wie geplant Anfang November abgeschlossen worden, so dass die Ergebnisse für das frühere Geschäftsbereich Consumer Imaging ab diesem Termin nicht mehr konsolidiert werden.
Der Umsatz von Agfa erreichte im dritten Quartal 953 Millionen Euro, was einem Rückgang von 8,7 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum entspricht. Ohne Währungseinflüsse und die Auswirkungen der Veräußerung von Non-Destructive Testing betrug der Rückgang nur 2,7 Prozent und war ausschließlich durch die Entwicklung bei Consumer Imaging bedingt.
Der Bruttogewinn belief sich auf 373 Millionen Euro, verglichen mit 439 Millionen Euro im dritten Quartal 2003. Die Bruttogewinnmarge erreichte 39,1 Prozent (Vorjahr: 42,0 Prozent), bedingt durch anhaltend ungünstige Wechselkurs-schwankungen, höhere Rohstoffpreise und einen stärkeren Preisverfall.
Agfa ist es gelungen, die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten auf 240 Millionen Euro zu senken, die damit 10,8 Prozent niedriger lagen als im dritten Quartal des Vorjahres. Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand ging um 20 Prozent zurück, bedingt durch die Veräußerung des Bereichs Non-Destructive Testing und den geringeren Forschungsaufwand bei Consumer Imaging.
Restrukturierungskosten und einmaliger Aufwand beliefen sich auf 21 Millionen Euro, wovon der größte Teil auf Consumer Imaging entfiel.
Der Rückgang des Betriebsaufwands konnte den gesunkenen Bruttogewinn teilweise ausgleichen. Das operative Ergebnis für das dritte Quartal belief sich daher auf 50 Millionen Euro, nach 71 Millionen Euro im Vorjahr.
Das Finanzergebnis, in dem auch der Finanzaufwand enthalten ist, blieb mit minus 15 Millionen Euro stabil.
Der Gewinn vor Steuern belief sich auf 35 Millionen Euro, verglichen mit 56 Mil-lionen Euro im dritten Quartal 2003. Der Nettogewinn für das Quartal erreichte 23 Millionen Euro oder 19 Euro-Cent je Aktie. Im gleichen Vorjahreszeitraum wa-ren es 35 Millionen Euro bzw. 27 Euro-Cent je Aktie.
Geschäftsbereiche
Im dritten Quartal 2004 erreichte der Umsatz des Geschäftsbereichs Consumer Imaging 185 Millionen Euro, ein Rückgang von 22,3 Prozent (oder 21,0 Prozent bei stabilen Wechselkursen) gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Der operative Verlust von Consumer Imaging ging von 24,2 Millionen Euro auf 20 Millionen Euro zurück.
Ab dem 1. November 2004 werden alle Aktivitäten von Consumer Imaging, einschließlich Produktion, Vertrieb und Service in Zusammenhang mit fotografischen Filmen, Finishing-Produkten und Laborgeräten von AgfaPhoto weitergeführt, einer vollkommen unabhängig von Agfa operierenden Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Der Umsatz im Geschäftsbereich Graphic Systems stieg gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres um 5,2 Prozent und erreichte 406 Millionen Euro. Die negativen Auswirkungen von Währungsschwankungen und Preisverfall auf den Umsatz wurden durch die verbesserten Marktbedingungen in der grafischen Industrie und durch die Einbeziehung der Ergebnisse des italienischen Druckplat-tenherstellers Lastra, den Agfa kürzlich übernommen hat, ab dem 1. September 2004 mehr als wettgemacht. Ohne die Wirkung des starken Euro und die Übernahme von Lastra betrug der Umsatzanstieg 3,4 Prozent.
Das operative Ergebnis betrug 22,8 Millionen Euro, nach 23,3 Millionen Euro im dritten Quartal 2003. Vor allem aufgrund des zunehmenden Preisverfalls und der gestiegenen Rohstoffpreise ging die Umsatzrendite leicht von 6,0 Prozent im dritten Quartal 2003 auf 5,6 Prozent zurück.
Das Zeitungssegment entwickelte sich im dritten Quartal ausgezeichnet, wobei Agfa eine Reihe von Erfolgen in Asien und einen sehr großen Auftrag in Europa verbuchen konnte. Die Daily News of Thailand hat als erste Zeitung in Thailand auf einen vollständigen Computer-to-Plate-Workflow umgestellt. Sowohl die Singapore Press Holdings Limited als auch der malaysische Zeitungsverlag Utusan Melayu Berhad entschieden sich für :Arkitex, die Workflow-Software von Agfa für die Zeitungsproduktion. Das letztgenannte Unternehmen hat als erstes in Malaysia seine gesamte Druckvorstufe vollständig automatisiert und optimiert. In Europa hat sich der Corriere della Sera, die führende italienische Tageszeitung, für die Violett-Lösungen von Agfa als die Computer-to-Plate-Technologie der zweiten Generation entschieden, komplett mit Hardware, Software und Serviceleistungen im Gesamtwert von über 5 Millionen Euro. Außerdem wurde ein Fünf-Jahres-Vertrag über die Lieferung digitaler Druckplatten unterzeichnet. In den USA hat sich auf der GraphExpo das wachsende Vertrauen in der grafischen Industrie bestätigt, das sich schon während der Drupa im Mai 2004 abzuzeichnen begann.
Die Übernahme von Lastra, die Agfa zum weltweit führenden Hersteller von Druckplatten gemacht hat, ist ein weiterer Schritt in ihrer Strategie zur Festigung ihrer Markt- und Technologieführerschaft. Daneben hat Agfa mit der Übernahme von ProImage, einem führenden Entwickler von browserbasierten digitalen Workflow-Lösungen für die Zeitungs- und Druckbranche aus Israel, ihr Angebot an Automatisierungs-Software für Unternehmen ausgeweitet. Das Ergebnis von ProImage, das 2003 Einnahmen in Höhe von 6,7 Millionen USD erzielte, fließt ab Mitte September 2004 in die Abschlüsse von Agfa ein.
Anfang November hat Agfa die Veräußerung ihres Typografie-Geschäfts, das 2003 Einnahmen von 48 Millionen USD erzielt hat, zum Preis von 169 Millionen USD an TA Associates bekannt gegeben. Diese Entscheidung steht in Einklang mit der Strategie von Agfa, sich voll auf die Stärkung ihrer Position im Druckvor-stufenmarkt und die Schaffung einer neuen Wachstumsplattform im industriellen Inkjetdruck zu konzentrieren.
Ausblick
Agfa erwartet eine anhaltende Verbesserung des positiven wirtschaftlichen Umfelds für Graphic Systems während der verbleibenden Monate dieses Jahres. Saisonale Effekte und ein gut gefülltes Auftragsbuch lassen Agfa auf besonders starke Umsätze im Bereich HealthCare für das letzte Quartal hoffen.