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Offsetdruck

Perfekter Service rund um den Druck

Freitag 10. Dezember 2004 - Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember bringt die Deutsche Bahn AG wieder die beliebten Städteverbindungen im Taschenformat heraus. Gedruckt werden die Fahrplantaschenbücher bei der W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. in Stuttgart-Obertürkheim.

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Auch die sechs Millionen Fahrpläne, die die Bahn monatlich mit ihren ICE, IC und EC auf die Reise schickt, werden bei W. Kohlhammer hergestellt. Zu den Kunden der Unternehmens, das eine der modernsten Bogenoffsetdruckereien Europas betreibt, zählen neben der Bahn auch Daimler-Chrysler, BMW und der Deutsche Apothekerverlag. Produziert werden außerdem Zeitschriften, Kalender, Broschüren, Bücher und Formulare. Der Fullservice-Dienstleister rund um das Thema Medien und Druck bietet auch Bildbeschaffung, Layout, Logistik und elektronische Datenträger an. Das Unternehmen wurde 1866 zusammen mit dem W. Kohlhammer Verlag gegründet und ist heute Teil der Unternehmensgruppe Kohlhammer.
Wer regelmäßig mit der Bahn fährt, weiß die praktischen Fahrplan-Taschenbücher, die die wichtigsten Bahn-Verbindungen auf den großen deutschen Verkehrsachsen und ins benachbarte Ausland getrennt nach Städten auflisten, zu schätzen. Ob Hamburg-Stuttgart, Berlin-Freiburg oder andere wichtige Städteverbindungen: Ein Blick in die aus der Perspektive des jeweiligen Abreisebahnhofs zusammen gestellten Büchlein vereinfacht die Suche nach dem passenden Zug. Das Wälzen Kilo schwerer Kursbücher erübrigt sich.
Wenn die Deutsche Bahn am 12. Dezember ihren jährlichen Fahrplanwechsel vornimmt, liegen in den Schalterhallen die auf Dünndruckpapier gedruckten rund 300 Seiten umfassenden Städteverbindungen aus. Die rechtzeitige Bereitstellung ist für die W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co in Stuttgart-Obertürkheim immer wieder eine Herausforderung, denn oft genug gibt es Änderungen bis zur letzten Minute.
Der traditionsreiche, zur Unternehmensgruppe W. Kohlhammer gehörende Betrieb zählt zu den führenden Bogenoffsetdruckereien Europas – und als einer der bedeutendsten Kunden sorgt die Bahn für einen guten Teil der Auslastung der enormen Kapazitäten. Denn nicht nur mit den Fahrplänen für 180 Städte, also insgesamt bis zu sechs Millionen Broschüren, versorgt W. Kohlhammer die Bahn. Hinzu kommen monatlich sechs Millionen Zugbegleiter „Ihr Reiseplan“ für die 850 ICE-, IC- und EC-Züge. „Die Zugbegleiter sind vertraglich fest ans Haus gebunden und damit ein wichtiger, großer Auftrag für uns“, sagt Geschäftsführer Gotthold Bayer. Zuletzt im Dezember 2003 hatte die Druckerei nach der vorgeschriebenen europaweiten Ausschreibung erneut den Zuschlag bekommen.

Überragendes technisches Know-how gewährleistet den Erfolg
Dass der umfangreiche Auftrag der Bahn seit 1995 in steter Folge an W. Kohlhammer vergeben wird, hängt wesentlich mit dem überragenden Know-how im Bereich der elektronischen Datenverarbeitung zusammen, das W. Kohlhammer neben der Erfahrung mit dem Druck in die Waagschale werfen kann. Um die hoch komplexen Fahrplan-Daten per Datenfernübertragung empfangen und für den Druck weiterverarbeiten zu können, wurden eigens spezielle Software-Programme entwickelt. „Hier ist eindeutig der Wissensvorsprung Voraussetzung für den Erfolg“, erklärt Karl-Heinz Rieger, der als Teamleiter Behörden für den Kunden Deutsche Bahn verantwortlich ist. „Diesen Auftrag kann kein Mitbewerber von heute auf morgen übernehmen.“ Qualität und Schnelligkeit sind es, die im medialen Zeitalter darüber bestimmen, wer in der Druckbranche die Nase vorne hat. So werden die Druckplatten für die Städteverbindungen bereits 30 Minuten nach Abschluss der Datenübertragung hergestellt.

Die Druckereibranche hat in den vergangenen 20 Jahren einen enormen Wandel erlebt, insbesondere im Druckvorstufenbereich. Nur wenige Jahrzehnte nach dem Ende des Bleisatzes wurde inzwischen auch der Filmsatz fast vollständig vom digitalen Prepress abgelöst. So stehen im Maschinenpark von W. Kohlhammer selbstredend nicht nur die neusten Druckmaschinen, sondern auch moderne, leistungsfähige Belichter. Die Setzer heißen heute Mediengestalter und arbeiten vorzugsweise an Apple-Macintosh-Rechnern. „Wir sind eine der modernsten Druckereien Europas“, kann Geschäftsführer Gotthold Bayer mit berechtigtem Stolz betonen.

In der Branche ist jedoch nicht allein die technische Entwicklung rasant vorangeschritten; das gesamte Profil einer Druckerei hat sich gravierend verändert. Mit den klassischen Aufgaben eines Druckbetriebs – Drucken, Setzen, Binden – ist es im 21. Jahrhundert nicht mehr getan. W. Kohlhammer Druck versteht sich längst als moderner Mediendienstleister rund um das Thema Druck. Ob Bildbeschaffung für Kataloge und Bücher, Layout oder logistische Belange wie Zeitschriftenaussendung oder elektronische Aufbereitung von Daten – viele ursprüngliche Verlagstätigkeiten sind heute in den modernen Druckereibetrieb integriert.

„Wir sind einer der wenigen Fullservicebetriebe, die vom Manuskript bis zur personalisierten Einzelaussendung alles anbieten“, definiert Bayer das Profil des Hauses, das Wilhelm Kohlhammer 1866 als Verlag für Formularvordrucke mit angehängtem Druckbetrieb gegründet hatte. Im Jahr 1937 wurden die über die Stuttgarter Innenstadt verteilten Druckwerkstätten am heutigen Standort im Vorort Obertürkheim unter ein Dach zusammengeführt. Mit 200 Mitarbeitern, darunter immer zwölf bis 15 Auszubildende, zählt die inzwischen als eigenständige GmbH der Unternehmensgruppe angegliederte W. Kohlhammer Druckerei zu den Großbetrieben der Branche. Weitere 60 Mitarbeiter beschäftigt die ebenfalls zur Kohlhammergruppe gehörende Druckerei Kohlhammer und Wallishauser GmbH in Hechingen bei Tübingen. Zur Produktpalette gehören einfarbige Formulare, Verbundfahrpläne und Plakate, hochwertige Kalender, Bücher und opulente Broschüren. Besonders gerne zeigt der Geschäftsführer Kostbarkeiten wie den silbergeprägten Prachtband über St. Petersburg, der anlässlich der 300-Jahrfeier der Stadt in limitierter Auflage produziert wurde, oder das dem Markenprofil der Luxuslimousine aus dem Hause Daimler-Chrysler entsprechende Maybach-Buch. „Wir genießen den Ruf, absolute Qualität zu liefern“,sagt Bayer und verweist auf weitere zufriedene Kunden wie die Deutsche Post, den Thieme Verlag und Hewlett Packard.

Farbsicher muss ein Drucker noch immer sein
Beim Gang durch die Produktionshallen im modernen Zweckbau in der Obertürkheimer Augsburger Straße wird der Weg eines Printprodukts von der Datenbearbeitung und Druckplattenherstellung, über den Druck bis zu Weiterverarbeitung – Falzen, Kleben, Heften – und Versand demonstriert. Wie eine riesige Ziehharmonika mit verborgenem technischen Innenleben ragen die blauen Farbtürme der Druckmaschinen der Traditionsmarken Heidelberg sowie KBA-Planeta in den Raum. Die größte Maschine hat zwölf Türme: Europas erste Zwölffarbenmaschine, die 1999 in Betrieb genommen wurde. Heute ist die Heidelberg 12 F Speedmaster „meine älteste Maschine“, wie Bayer schmunzelnd meint.
Das neuste Modell im Maschinenpark, eine KBA-Rapida 105 mit Lackwerk ist gerade mal drei Monate alt. An der KBA-Rapida 162, die Papierlängen bis zu 162 Zentimetern drucken kann, lehnt ein Packen mit Druckplatten und Farbausdrucken: Die Freigabe für die neusten Zugbegleiter ist erteilt, die Maschinen können anlaufen. Ganz geräuschlos geht das auch heute noch nicht, aber der Alltag in einer Hightech-Druckerei hat mit dem Hantieren mit „Druckerschwärze“ und Höllenlärm verbreitenden metallischen Monstren nur noch wenig zu tun. Bei W. Kohlhammer wirkt die Produktion fast schon aseptisch. Die Daten werden direkt auf die Druckplatten belichtet, und, einmal eingestellt, laufen die weiteren Prozesse vollautomatisch. Nur eines hat sich seit über 100 Jahren nicht geändert: Farbsicher muss ein Drucker noch immer sein.

www.kohlhammer.de
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