Offsetdruck
MAN Roland auf dem Druckforum 2005
Mittwoch 16. Februar 2005 - Mehrwert schaffen durch Inline-Technologien und Veredelungstechniken im Bogenoffset war das Motto der diesjährigen MAN Roland-Veranstaltung auf dem Stuttgarter Druckforum.
Innovative Verfahrenstechniken haben gute Chancen im Wettbewerb. Das fängt bei der strategischen Investitionsplanung an. Entscheidend ist eine anwendungsbezogene Investition. Vernetzte Produktionstechnik, die möglichst viele Fertigungsschritte inline integriert, bietet die günstigsten Bedingungen.
Dr. Peter Conrady, Geschäftsführer der J. Metzler GmbH, der für Baden-Württemberg zuständigen Vertriebsorganisation von MAN Roland, führte durch die Veranstaltung.
Neueste Inline-Technologie am Beispiel der ROLAND 700
Ulrich Beitel, MAN Roland, stellte die neuesten Lösungen der Inline-Technologie am Beispiel der ROLAND 700 vor.
ROLAND InlineSheeter: Abhängig vom Bedruckstoff und individuellen Preisunterschieden zwischen Bogen- und Rollenware macht sich der Rolle-Bogen-Querschneider schnell bezahlt. Bei guten Voraussetzungen hat sich ein ROLAND InlineSheeter in ein bis zweieinhalb Jahren amortisiert.
ROLAND InlineFoiler Prindor: Dieses System revolutioniert die Inline-Veredelung und bietet bei geringeren Kosten einen Folieneffekt, der dem des Heißfolienkaschierens sehr nahe kommt.
ROLAND InlineObserver: Flexibel positionierte Kontrollkameras ermöglichen eine genaue Bogenlaufüberwachung an einem separaten Bildschirm. Die exakt überwachten, optimalen Bogenführungseinstellungen steigern die Produktionssicherheit.
ROLAND InlineInspector: Der Traum jedes Druckers, nur fehlerfreie Gutbogen zu produzieren, rückt mit dem Bogeninspektionssystem ROLAND InlineInspector an der ROLAND 700 in greifbare Nähe. Das System erkennt Fehlstellen ab einer Größe von 0,6 x 0,6 mm. Das bedeutet eine drastische Reduzierung der Sortierkosten und hilft, Fehler rechtzeitig zu erkennen und nur einwandfreie Bogen auszuliefern.
ROLAND InlineSorter: Der ROLAND Inline Sorter optimiert den automatischen Stapelwechsel an der Auslage. Mit ihm gelangen bei Bedarf eventuelle Anlaufbogen nach dem Waschen, nach Kurzzeitstoppern oder beim Einrichten nicht in den Auslagestapel. Falls der ROLAND InlineSorter mit dem ROLAND InlineInspector gekoppelt wird, entfernt er automatisch fehlerhafte Bogen. Einwandfreie Auslagestapel ohne Sortierkosten sind die positiven Folgen.
ROLAND InlineEmbosser: ein patentiertes Funktionssystem für das Lackmodul zum Prägen, Stanzen oder Perforieren integriert weitere Verarbeitungsschritte.
ROLAND ColorPilot plus: Konstante Qualität überwacht ColorPilot plus mit densitometrischer Farbmessung und Farbregelung sowie optionaler farb-metrischer Bewertung auf Kontrollstreifen in beliebigen Positionen im Druckbogen.
ROLAND 700 Ultima: Diese Maschine mit bis zu 15 Druck-, Lack- und Trockenwerken ermöglicht den Vordruck von Lack oder Deckweiß für zahlreiche Inline-Applikationen.
Wertigkeit durch Metalliceffekte
Metal-FX, das revolutionäre Konzept der bildintegrierten Metallic-Reproduktion, stand im Mittelpunkt der Präsentation von Bernd Eiglsperger, Michael Huber München. Die Kombination eines neuen Vorstufenprogramms mit speziell entwickelten Effektfarben führt zu neuen Veredelungsapplikationen. Das System reproduziert metallische Farben in bisher nicht bekannter Vielfalt und mit bestechend hoher Brillanz. Es ist eine Farbserie entstanden, die alle Anforderungen des Nass-in-nass-Drucks auf Silber erfüllt. Das Metal-FX-Vorstufenprogramm bietet dazu die Simulation von Hologrammen, 3-D-Effekten und Sicherheitsmerkmalen.
Auftragsabwicklung inline mit printnet
Eine wirtschaftliche Produktion mit innovativer Inline-Technik erfordert die Inline-Einbindung der Druckmaschinen in der Auftragsabwicklung der Druckerei. Christian Gugler, MAN Roland, erläuterte Vernetzungslösungen im Produktionsmanagementsystem printnet. Basierend auf der Erfahrung von über 1.200 Workflowlösungen im Bogenbereich profitieren die Anwender von wesentlichen Weiterentwicklungen. Eine praktisch vollautomatische Voreinstellung der Maschine ist jetzt möglich. Um dies zu erreichen, verwendet das System die technischen Daten bereits gedruckter Aufträge in der zentralen Auftragsdatenbank. Auch CIP3-Daten lassen sich für die automatische Auftragserzeugung nutzen. Vorhandene JDF-Daten fließen über eine Schnittstelle zum Beispiel aus einem Management-Informations-System ein. Die Maschinenvoreinstellung ist weitgehend automatisiert, abhängig von der Qualität der Eingangsinformationen und der Struktur des Arbeitsablaufs in und um den Drucksaal. Ein Anwender muss diese Einstellungen nicht mehr selbst vornehmen oder eingreifen. Das System ist in der Lage, diese Arbeiten selbstständig auszuführen, wenn der Workflow und dessen Datenstruktur stimmen.
Investitionen fundiert tätigen!
Kriterien für die richtige Investitionsentscheidung standen im Mittelpunkt des Referats von Matthias Holder, Eurografica, dem Tochterunternehmen von MAN Roland, spezialisiert auf Beratungsdienstleistungen der Druckindustrie.
Neuinvestitionen sollen zu strategischen Vorteilen führen. Dabei gibt es für Unternehmen der Druckindustrie drei Möglichkeiten: die Kostenführerschaft, der Service- und Mehrwertaspekt und die Qualitätsführerschaft.
Stimmen Produktmix und Auslastung, können Inline-Prozesse zur Kostensenkung beitragen. Ein Beispiel im Bogenoffset ist dafür der ROLAND InlineSheeter mit zirka 10-15 Prozent geringeren Bedruckstoffkosten und 5-10 Prozent gesteigerter Leistung. Bietet eine Druckmaschine zusätzliche Ges-taltungsmöglichkeiten für den Kunden, lässt sich ein Mehrwert erzielen. Maschinen, die verschiedene Fertigungsschritte vereinen, sind dafür besonders geeignet. Beispiele sind hier der InlineFoiler Prindor oder der InlineEmbosser. Inline-Prozesse zur Qualitätssicherung, wie der ROLAND InlineInspector, schaffen Vertrauen und dienen als Nachweis für makellose Druckprodukte gegenüber den Kunden. Frühzeitige Warnungen vor Fehlern reduzieren Makulatur und damit Kosten.
Die Bestimmung der optimalen Investition ist ein komplexer Prozess und immer in seiner Gesamtheit zu betrachten. Sie muss strategisch fundiert und auf ein Geschäftsmodell ausgerichtet, betriebsspezifisch zugeschnitten und bezüglich ihrer Marktchancen geprüft sein. Für jedes Unternehmen ist individuell eine optimale Investitionsalternative zu entwickeln. Wichtiger denn je ist die Entwicklung eines klaren Unternehmensprofils.