LFP - Large-Format-Printing
Eine Investition in noch bessere Coldset-Qualität
Donnerstag 21. September 2006 - Das Ziel, sich als verlagsunabhängiger Lohndrucker auf dem in Holland ausgesprochen wettbewerbsintensiven Markt für Coldset-Druckprodukte mit einer besonders guten Qualität abzuheben, war das Hauptmotiv von Ton Smeets, den geschäftsführenden Direktor von Dijkman Offset in Diemen bei Amsterdam, als er sich 2004 für die Anschaffung einer 32-Seiten-Anlage KBA Cortina entschied und diese Entscheidung zusammen mit Koenig & Bauer am ersten Tag der Messe IfraExpo 2004 in Amsterdam bekannt gab. Heute, kurz vor der IfraExpo 2006 am gleichen Ort, ist die damals bestellte wasserlose Offsetrotation bereits seit neun Monaten in Produktion und der niederländische Fachjournalist Jan Vroegop hat dies zum Anlass eines Gesprächs mit Ton Smeets und seinen Mitstreitern genommen.
Als KBA zur drupa 2000 in Düsseldorf den einfachbreiten Prototyp der kompakten Cortina vorstellte, befanden sich auch die Fachleute von Dijkman unter den Tausenden an dieser spektakulären Neuentwicklung interessierten Messebesuchern. Auch bei den späteren Open House-Veranstaltungen in Würzburg und Offenburg zählten die Coldset-Drucker aus Diemen immer zu den Teilnehmern und registrierten genau die erzielten Fortschritte bei Druckqualität und Produktivität der Maschine. Zeitweise wurde sogar mit KBA diskutiert, den einfachbreiten drupa-Prototyp der KBA Cortina zu Testzwecken in Diemen aufzustellen. In engem Kontakt stand man auch stets mit dem befreundeten Unternehmen Rodi Rotatiedruk in Broek op Langedijk. Rodi betreibt bereits seit Februar 2005 als weltweit erster Cortina-Anwender eine 48-Seiten-Anlage im gleichen Format (Zylinderumfang 1.156 mm; Cut-off 578 mm; max. Bahnbreite 1.680 mm). Schon vor Anlieferung und Inbetriebnahme der Cortina in Diemen nutzten deshalb einige Druckfachleute von Dijkman bei Rodi die Möglichkeit, die neuartige Zeitungsmaschine in der drucktechnischen Praxis besser kennen zu lernen.
Drei Hauptgründe für die Cortina
Im Gespräch mit Jan Vroegop begründeten Ton Smeets, Finanzdirektorin Karin Kamp, Vertriebsdirektor Bert Helmers und der technische Serviceleiter Paul Reemer ihre Entscheidung für die Cortina. Ton Smeets: Wir haben uns bei dieser Entscheidung ziemlich viel Zeit gelassen, vielleicht sogar etwas zu lange. Als ein verlags-
unabhängiges Druckhaus hatten wir schon damals erkannt, dass wir etwas finden mussten, um uns stärker von anderen Coldset-Lohndruckern abzuheben und uns im Beilagengeschäft oder bei magazinähnlichen Produkten in einem höheren Qualitätssegment zu positionieren, das bisher vor allem Heatset-Druckern vorbehalten war.
Letztendlich haben drei Gründe unsere Entscheidung für die wasserlose Cortina bestimmt:
Wir haben nach einem Qualitätssprung über das allgemein im Coldset-Druck übliche Niveau hinaus gesucht.
Wir wollten die wirtschaftlichen Vorteile der Cortina nutzen.
Wir wollten trotz des festen Zylinderumfanges durch eine große Variabilität bei der Papierbahnbreite mehr Format-Flexibilität erreichen, wofür die Cortina ohne Zonenschrauben und Feuchtwerke wegen des damit wegfallenden Umstellaufwandes im Bereich der Druckwerke exzellente Voraussetzungen bietet. Obwohl die beiden Falztrichter nicht verschiebbar ausgeführt sind, können wir mithilfe der Wendestangen im Überbau und der um 90 Grad zur Druckrichtung angeordneten Trichtersektion (die Auslage der Exemplare erfolgt entgegen der Druckrichtung) bei ganzbreiten Papierbahnen stufenlos zwischen 1.260 und 1.680 mm oder auch Teilbahnen in unterschiedlicher Breite bedrucken und so mit hoher Produktionssicherheit unterschiedlichste Formate realisieren. Mit einer normalen Nassoffsetmaschine ist dies mit einem ähnlich geringen Aufwand nicht möglich.
Ein Qualitätssprung vorwärts
Auch bei der Inbetriebnahme der KBA Cortina, die heute am Markt viel Interesse findet, ließ man sich bei Dijkman bewusst relativ viel Zeit, um die Besonderheiten des für den Coldset-Druck völlig neuen Verfahrens wasserloser Offset genau kennen zu lernen. Heute kennen und schätzen die Mitarbeiter an der Rotation, in der Druckvorstufe und auch die meisten Lieferanten und Auftraggeber die charakteristischen Eigenschaften der neuen Anlage. Vor allem der im Vergleich zu klassischen Nassoffsetmaschinen Dijkman betreibt seit 1998 auch eine einfachbreite Comet-Anlage fast halbierte Punktzuwachs musste bei der Abstimmung der CtP-Anlage von Kodak/Creo auf die Druckkennlinien der Cortina berücksichtigt werden, um das Qualitätspotenzial des wasserlosen Offsetdrucks möglichst weitgehend ausschöpfen zu können.
Dijkman druckt ifra gazette zur Messe in Amsterdam
Auf die Frage, wie man mit dem wasserlosen Prozess zurechtkommt, verweisen die Fachleute bei Dijkman auf ihre langjährigen Bemühungen, die Feuchtwerke konventioneller Nassoffsetmaschinen auf eine optimale Genauigkeit zu trimmen. Auch im Nassoffset sei die Minimierung des Punktzuwachses auf das mögliche Mindestmaß schon immer ein Ziel gewesen. Nicht ohne Grund ist Dijkman Offset schon seit langem für seinen hohen Qualitätsstandard im Coldset-Druck bekannt. Dies gilt sowohl bei den täglich noch vorwiegend auf der einfachbreiten KBA Comet produzierten Gratiszeitungen (darunter Metro), Beilagen und Anzeigenblättern als auch bei den zum Teil für den Coldset-Druck qualitativ sehr anspruchsvollen diversen wöchentlichen Freizeitmagazinen und Special Interest-Titeln, die zunehmend auf der wasserlosen Cortina laufen. Dijkman setzt deshalb auch schon länger auf den Einsatz des FM-Rasters und hochwertiger Bilder. Bert Helmers: Seit der Produktionsaufnahme der Cortina erwartet der Markt von uns nochmals eine deutliche Qualitätssteigerung. Zum Beweis legt er ein auf der Cortina produziertes aktuelles Produkt mit hoher Farbdeckung in exzellenter Qualität vor. Ton Smeets: Zur IfraExpo in Amsterdam wollen wir unseren Kollegen aus der Zeitungsindustrie zeigen, was wir unter Cortina-Qualität verstehen, denn wir werden das tägliche Messemagazin ifra gazette auf unserer wasserlosen Maschine produzieren.
Enge Partnerschaft
Von den ersten Ideen bis zur Inbetriebnahme der Maschine und der Zusatzeinrichtungen wurde das Cortina-Projekt bei Dijkman von Paul Reemer geleitet. Am meisten beeindruckt hat ihn die gute Zusammenarbeit mit den Ingenieuren und Technikern von KBA. Besonders unsere Diskussionen, einen möglichst einfachen und effizienten Weg zum Druck mit unterschiedlichen Bahnbreiten ohne verschiebbare Trichter zu finden, war für mich höchst interessant. Ich konnte meine Ideen und Erfahrungen mit den Experten von KBA völlig offen austauschen und zusammen haben wir schnell auch optimale Lösungen gefunden.