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Zeitung & Versandraum

Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG: Re-Investition in die Weiterverarbeitung dauert an

Freitag 26. Oktober 2007 - Wie komplex das Zusammenspiel zwischen einer neuen Zeitungsrotation und dem Versandraum ist, spiegelt die Produktionstechnik bei der Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG (LVDG) wider, die zum Jahreswechsel 2005/2006 damit begonnen hatte, die etwa 13 Jahre alte Colorman-Rotation gegen eine neue KBA Commander sukzessive auszutauschen.

Hintergrund der umfangreichen Investition war die im Juni 2006 anstehende Fussball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Die in Leipzig gedruckten Teilausgaben der „BILD-Zeitung“ sollten wie an anderen Druckorten durchgängig 4/4-farbig produziert werden können.

Seit Anfang 2007 produzieren alle zehn Drucktürme der Commander-Rotation und erste Modifikationen am Versandraum sind vollzogen. Hier wird mit Ferag-Technik modernisiert und der Versandraum schrittweise mit aktuellster Weiterverarbeitungs-Technik ausgestattet. „Bis zur kompletten Re-Investition in den Versandraum werden mindestens noch zwei Jahre vergehen“, erläutert Dipl.-Ing. Ulrich Ordnung, Druckereileiter der LVDG. Zeitgleich mit der Installation der ersten Sektionen der Rotation wurden die Transporteure von TTR auf UTR am Rotations-Ausgang umgestellt. „Dies hat sich stabilisierend auf den Produktionsprozess augewirkt, so dass wir die restlichen Rotationsausgänge ebenfalls mit den neuen Transporteuren ausrüsten werden,“ so Ulrich Ordnung. Dabei bewähren sich die UTR besonders durch ihre Flexibiltät, da sie dünne Produkte ebenso wie starke Ausgaben erfassen und sicher an anschliessende Verarbeitungs-prozesse übergeben, wieder aufnehmen und weiter transportieren können.

Zu den Aggregaten, die per UTR versorgt werden, zählen einmal die VarioDisc Wickelstationen, auf denen Vorprodukte gespeichert und später über die Einstecktrommel ETR-M in das Hauptprodukt eingesteckt werden. Die Investitionen beinhalten aber auch ein RollStream-System mit zehn JetFeeder für das modulare Einstecken, nachdem das Beilagengeschäft insbesondere bei den Anzeigenblättern erheblich zugenommen hat. Und schliesslich ist auch das „Aufspenden“ von Warenproben oder Zusatz-Informationen zu einem aktuellen Thema geworden. „Wir beschäftigen uns mit vielen Optionen. Wenn es technisch machbar ist und wirtschaftlich Sinn macht, werden wir entsprechende Aggregate installieren.“ Zumal man auch in Leipzig aufgrund der hohen Druckqualität der Rotation und der Möglichkeiten im Versandraum längst dazu übergegangen ist, auch Akzidenzen – angepasst an das Nordische Format – zu produzieren.

An der LVDG sind die Verlagsgruppe Madsack in Hannover und der Axel Springer-Verlag in Hamburg zu je 50% beteiligt. Neben den Teilauflagen der „BILD-Zeitung“ und der „BILD am Sonntag“ werden bei der LVDG die Tageszeitungen „Leipziger Volkszeitung“ mit neun Teilausgaben, die „Torgauer Zeitung“, die „Dresdner Neueste Nachrichten“, die Wochen- und Sonntagstitel „Leipziger Rundschau“ und „Sachsen Sonntag“ verschiedene Anzeigen- und Amtsblätter sowie Werbezeitungen hergestellt.

In der Nacht werden rund 800 000 Tageszeitungen im Druckzentrum in Leipzig-Stahmeln produziert, in dem rund 180 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die Auflage der Sonntags- und Wochentitel liegt bei rund
1 000 000 Exemplaren.

www.ferag.ch/
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