Offsetdruck
Mehrwert mit Umweltzertifizierung
Dienstag 25. März 2008 - Stieber Druck GmbH in Lauda-Königshofen arbeitet in der Produktion nach industriellen Standards und stellt sich daneben konsequent der Verantwortung in Sachen Umweltschutz. Neben der Zertifizierung nach den Standards PEFC und FSC ist das mittelständische Unternehmen auch nach ISO 14001 zertifiziert. Zusammen mit ClimatePartner engagiert man sich darüber hinaus in der klimaneutralen Medienproduktion. Dass das Öko-Engagement-Gewissen auch noch wirtschaftliche Vorteile bringt, freut den serviceorientierten Druckdienstleister besonders.
Stieber ist ein Fullservice-Druckdienstleister für die Bereiche Akzidenzdruck, Bogenoffset und Digitaldruck mit etwa 120 Mitarbeitern. Das Angebot erstreckt sich auf alle Leistungen rund um Vorstufe, Weiterverarbeitung und Versand. Über die interne Medienagentur können Programmierdienstleistungen, beispielsweise für Internetapplikationen, abgewickelt werden.
Bei Stieber basiert die Produktion auf industriellen Standards. Basis dafür sind der ProzessStandardOffset (DIN 12647/2) und das Qualitätsmanagement nach ISO 9001. Dies garantiert vorhersagbare Qualität und wiederholbare Reproduktion. Der Kunde erhält ein hohes Maß an Sicherheit. Qualität hat bei allem immer die höchste Priorität. Auch in Sachen Umweltschutz macht Stieber keine halben Sachen. FSC- und PEFC-Zertifizierung garantieren die Verwendung von Papieren aus nachhaltiger Papierwirtschaft, falls der Kunde dies wünscht. Das PEFC-Zertifikat unterliegt nicht ganz so strengen Anforderungen wie die FSC-Zertifizierung, ermöglicht aber auch kleineren Forstbetrieben, sich nachweislich für die Umwelt zu engagieren.
Die Zertifizierung nach ISO 14001 verpflichtet das jeweilige Unternehmen, sich kontinuierlich für die Verbesserung der Umwelteffizienz des eigenen Betriebes einzusetzen. Dem liegt ein ausgefeiltes Umweltmanagement auf Basis der Methode Planen, Ausführen, Kontrollieren, Optimieren zugrunde. Hierzu gilt es, eine betriebliche Umweltpolitik, Umweltziele und ein Umweltprogramm festzulegen. Der Aufbau eines Managementsystems hilft bei der Zielerreichung. Diese wird über Wiederholungsaudits durch externe Stellen überprüft. Die Zertifizierung ist mehr ist als eine Willenserklärung sie steht für nachweisbare, praktische Erfolge.
Bessere Umweltleistung dank neuer KBA Rapida 105 SPC
Teil der Umweltstrategie sind neue, ressourcenschonende Technologien. Neben zwei schon länger produzierenden Rapida 105-Mittelformatmaschinen betreibt Stieber seit Dezember 2007 eine KBA Rapida 105 mit DriveTronic SPC. Bei immer weiter abnehmenden Auflagenhöhen und der gleichzeitig steigenden Zahl von Aufträgen bietet die neue Maschine mit Plattenzylinder-Direktantrieb signifikante Einsparpotenziale bei Rüstzeit und Materialverbrauch. Davon profitiert auch die Umwelt. Stieber schlägt so praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe.
Im Mittel spart man bei Stieber bei der neuen Vierfarbenmaschine fünf Minuten pro Einrichtevorgang . Bei 30 Jobwechseln pro Arbeitstag im Zweischichtbetrieb beträgt die tägliche Ersparnis 150 Minuten. Voraussetzung ist eine gute Arbeitsvorbereitung. So müssen Platten und Papier an der Maschine verfügbar sein und neben dem Drucker sollte auch ein Helfer bereitstehen, um das Produktivitätspotenzial voll ausschöpfen zu können. Hinzu kommen Einsparungen beim Materialverbrauch, die sich über die Zeit zu beträchtlichen Mengen summieren können. Bei Stieber ist man davon überzeugt, dass sich die Mehrinvestition für DriveTronic SPC schon im laufenden Jahr amortisieren wird.
Klimaneutrale Medienproduktion
Das Grundprinzip der klimaneutralen Medienproduktion entspricht dem im Kyoto-Vertrag festgelegten Emissionshandel auf freiwilliger Basis. Danach spielt es keine Rolle, wo CO2 verursacht oder eingespart wird, da sich die klimaschädlichen Gase gleichmäßig in der Atmosphäre verteilen. An einem Ort anfallende Emissionen können demnach global gesehen durch entsprechende Einsparungen an einem anderen Ort wieder ausgeglichen werden. Sorgt man beispielsweise dafür, dass in einem indischen Dorf anstelle eines Dieselgenerators eine Biogasanlage für die Stromversorgung zur Verfügung steht, gleicht dies ein Volumen an CO2 aus, welches der nun eingesparten Menge entspricht.
Vor diesem Hintergrund hat sich Stieber für die Zertifizierung durch ClimatePartner entschieden. Nach dem Geschäftsmodell von ClimatePartner werden nur Projekte in Entwicklungsländern gefördert, die neben der Reduzierung klimaschädlicher Emissionen auch einen nachhaltigen Entwicklungsbeitrag für die Bevölkerung leisten. Diese Projekte in der Dritten Welt wären ohne die Finanzierungshilfe durch Emissionshandelsmechanismen nicht zustande gekommen.
Um als Druckerei das Label Klimaneutral bekommen zu können, müssen zunächst die genauen Verbrauchswerte aller Maschinen, stromverbrauchenden Geräte, von Heizung und Klimaanlage erfasst und sogar die durchschnittliche Fahrtstrecke der Mitarbeiter ermittelt werden. Bei Stieber ist man froh, diese aufwändige Studie ClimatePartner überlassen zu haben. Über den CO2-Ausstoß bei der Papierproduktion verfügte ClimatePartner bereits über genaue Informationen, die dann um die Werte des Druckunternehmens ergänzt wurden. Insgesamt ergab sich am Ende eine zuverlässige Berechnung des gesamten CO2-Ausstoßes, vom Holzeinschlag für die Papiergewinnung bis zur Auslieferung der Drucksachen an den Kunden. Anhand der Daten erstellte ClimatePartner einen Klimarechner, mit dem für jeden einzelnen Druckauftrag der CO2-Ausstoß berechnet werden kann.
Umweltschutz bedeutet echten Gewinn
Neben dem Gefühl, etwas Gutes im Kampf gegen die globale Erwärmung getan zu haben, bedeuten Bemühungen um den Schutz der Umwelt für mittelständische Druckereien einen echten Mehrwert im täglichen Geschäft. Denn neben der Senkung laufender Kosten schafft man ein neues Produkt, dass man entsprechend vermarkten kann. So konnte Stieber dank des intensiven Umwelt-Engagements Neukunden gewinnen, die Bindung zu Bestandskunden stärken und eine spürbare Umsatzsteigerung erreichen.
Die Kunden profitieren ebenso wie die Druckerei vom positiven Image des durch die Zertifikate verbrieften Einsatzes für den Klimaschutz. Dabei ist diese Mehrleistung für den Endkunden nicht einmal besonders teuer. Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass der finanzielle Aufwand pro Drucksache in etwa 1% der Auftragskosten beträgt.
Gut gerüstet
Am Beispiel des tauberfränkischen Druckunternehmens Stieber wird deutlich, dass mit einer vorausschauenden Geschäftsführung, modernen Produktionsmitteln, der Umsetzung zeitgemässer Produktionsstandards und dem nötigen Innovationsgeist auch heute noch wirtschaftlicher Erfolg mit dem nötigen Maß der Umweltverantwortung möglich ist.