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VIM schafft Innovationen mit umweltfreundlichen Druckplatten

Die VIM JT Direct Inkjet-Druckplatte ist eine Polyester- oder Metallplatte, die in Standardtintenstrahldruckern mit herkömmlichen wässrigen Pigmenttinten verwendet werden kann. Sie funktioniert mit jeder Standardnassoffsetmaschine und ist geeignet für Farbdruckhalbtonarbeiten mit einfachem oder exaktem Passer.

Montag 12. Mai 2008 - Auf der Drupa wird eine prozessfreie Offsetdruckplatte für Tintenstrahldrucker und eine wasserfreie Druckplatte für Thermalplattenbelichter-Imaging lanciert.

VIM Technologies entwickelt sich zu einem Innovationszentrum für die Herstellung von umweltfreundlichen Druckplatten. Nachdem 2005 eine wasserfreie Polyesterplatte für Inline-Bildgebung auf den Markt gebracht wurde, die sich sehr gut verkauft hat, ist die Drupa 2008 die Bühne für das Debüt eines Paars von ähnlich bahnbrechend neuen Plattenmaterialien.

Die VIM JT Direct Inkjet-Druckplatte ist eine Polyester- oder Metallplatte, die in Standardtintenstrahldruckern mit herkömmlichen wässrigen Pigmenttinten verwendet werden kann. Sie funktioniert mit jeder Standardnassoffsetmaschine und ist geeignet für Farbdruckhalbtonarbeiten mit einfachem oder exaktem Passer.

“Das ist ein technischer Durchbruch, da frühere Tintenstrahldruckplatten von anderen Herstellern die Verwendung einer bestimmten Bildgebungstintenflüssigkeit erfordert haben,” sagt Avigdor Bieber, Gründer und Geschäftsführer von VIM Technologies. „Da wir Standardtinten verwenden, bleibt die Garantie für den Drucker erhalten. Das bedeutet auch, dass der gleiche Drucker weiterhin für den herkömmlichen Vollfarbdruck verwendet werden kann und somit als Proofer für die Platten fungieren und Platz und Geld sparen kann.”

Der andere Newcomer ist DP-S, eine prozessfreie Metallplatte für wasserfreie Lithodruckverfahren, die auf jedem Thermalbelichter abgebildet werden kann. Nach der Bildgebung ist lediglich ein einfaches Abwaschen in einer milden Seifenlösung erforderlich, bevor die Platte auf die Druckpresse montiert werden kann. Sie kann für bis zu 50.000 Ausdrucke verwendet werden.

VIM Technologies, das seinen Sitz im israelischen Westgaliläa hat, wurde im Jahr 2001 von Herrn Bieber gegründet, der eine langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Graphikprodukten hat. In den 80er Jahren leitete er für die Scitex Corporation die Entwickung des ersten Belichters der Druckindustrie, des Raystars. In der Folge entwickelte er die Scitex Dolev-Familie von Druckvorstufenbelichtern, die zum meistverkauften Produkt des Unternehmens aller Zeiten wurde.

In der Mitte der 90er Jahre gründete und leitete Herr Bieber die Karat Digital Press Company, ein gemeinsames Unternehmen von Scitex und KBA. In 1997 brachte er die 74 Karat auf den Markt, eine innovative Direct Imaging-Digitalpresse, die bei KBA weiterhin erhältlich ist.

Strategischer Herstellungspartner von VIM ist sein Nachbar Hanita Coatings, welcher sich auf die Entwicklung und Umwandlung beschichteter, laminierter und metallisierter Folien spezialisiert hat, mit Anwendungen in der Etikettierungs-, Elektro- und Isolierungsindustrie und mit einer erheblichen Präsenz in den Printmedien und auf dem Window Film-Markt.

JT Direct-Tintenstrahldruckplatte
Die neue JT Direct-Tintenstrahldruckplatte ist von besonderer Bedeutung: eine Druckplatte, die von günstigen Standarddruckern, welche von der Druckindustrie schon in großem Umfang als Proofer verwendet werden, verwendet werden kann. Sie verwendet keine chemischen Verfahren: Nach der Übertragung des Bildes durch den Tintenstrahldrucker wird sie lediglich durch eine günstige Heizeinheit geleitet, die die abgebildete Platte für die Druckpresse härtet. Sie ist von daher sehr wirtschaftlich und umweltfreundlich im Gebrauch.

Zunächst werden die Platten für bis zu 10.000 Ausdrucke geeignet sein und im vierten Quartal des Jahres 2008 kommerziell vertrieben werden. VIM Technologies arbeitet an zukünftigen Materialien mit einem Ziel von 30.000 Ausdrucken.

Die Verwendung von Tintenstrahldruckern zur Herstellung von Platten ist keine neue Idee, aber bis jetzt haben die technologischen Hindernisse die Vorteile bei weitem überwogen, so dass nur sehr wenige Produkte es bis zur Marktreife geschafft haben und selbst diese nur eine begrenzte Abnahme fanden. Das größte Hindernis war das Erfordernis einer speziellen Tintenflüssigkeit im Drucker, weswegen Standardtinten ausgespült und ersetzt werden mussten, was in der Regel zum Ausschluss der Herstellergarantie führt und auch bedeutet, dass der Drucker nicht für normales Drucken verwendet werden kann.

Die neue JT-Platte von VIM überwindet diese Schwierigkeiten sowohl durch ihre Roll-Fed-Polyester als auch durch ihre Aluminiumblechformen. Ihre Beschichtung akzeptiert herkömmliche Pigmenttinte von einem völlig unveränderten Tintenstrahldrucker – zunächst die Epson Stylus Pro-Reihe mit ihren UltraChrome-Tinten, aber ähnliche Drucker anderer Hersteller werden in Zukunft ebenfalls unterstützt werden. VIM entwickelt derzeit Platten für die Canon imagePROGRAF 5100 Tintenstrahldrucker und plant die künftige Herstellung von Materialien für HP Designjetdrucker.

“Die VIM JT Direct Inkjet-Platten sind sowohl sehr einfach zu verwenden als auch vollständig frei von schädlichen Verarbeitungschemikalien und lösungsmittelbasierten Tinten,” erklärt Herr Bieber. „Nachdem sie den Tintenstrahl passiert haben, werden sie einfach in einer kostengünstigen Heizungseinheit erhitzt, um die Bildgebungszone zu erhärten.”Die Platten können dann in der Presse mit Standardtinten, Wischwasser und Reinigungschemikalien verwendet werden.”

Die Epson Stylus Pro-Reihe ist ebenfalls sehr kostengünstig im Vergleich mit jedem ‚herkömmlichen’ laserbasierten Plattenbelichter. Der Eingangs-Stylus Pro 3800 (nur für Blätter) kostet weniger als 900 £ und kann Platten bis zum Format A2 verwenden. Der leistungsfähigere 4880, der 17-Zoll-Rollen oder A1-Blätter verwenden kann, kostet etwa 1500 £, während das 24-Zoll-Modell 7880, das für B2- und A1-Formate geeignet ist, sowohl Roll-Fed Polyester als auch metallische JT-Platten akzeptiert und um die 2400 £ kostet. Die VIM JT Direct-Materialien werden zunächst in Formaten für Pressen bis zur B2-Größe erhältlich sein.

Die Polyesterplatte kann mit Standard Roll-Feedern verwendet werden, die für die Stylus Pro-Reihe geeignet sind, außer mit dem Einzelblattdrucker 3800. Der Standardbogenschneider, der für alle Epsons geeignet ist, wird ebenfalls verwendet, da er sehr genau ist.
Die JT-Metallplatte kann mit dem geradem Papierdurchzug verwendet werden, der für alle Stylus Pro-Geräte, inklusive dem Einsteigergerät 3800, geeignet ist. VIM hat eine aufsteckbare Plastikführung vorgesehen, um das Gewicht der Platte zu stützen, während diese eingeführt wird, was zugleich eine korrekte Zufuhr für die Registrierung sicherstellt. Die Platte ist nur in einer einzigen Farbe bedruckt, während zum Proofen alle Farben verwendet werden.

Die meisten Stylus Pro-Geräte haben eine maximale Auflösung von 2.880 x 1.440 dpi. Die Tintenstrahlauflösungen unterschieden sich von den Laserplattenbelichterauflösungen, und die Punkteerzeugung funktioniert am besten mit einer stochastischen FM-Rasterung verglichen mit konventionellen AM-Punkten, so dass es schwer ist, einen direkten Vergleich anzustellen. Herr Bieber sagte jedoch, dass eine JT-Platte, die mit einem Stylus Pro abgebildet wird, das Äquivalent eines 150 lpi-AM-Halbtonrasters herstellen kann. Der Drucker ist genau genug, um für Vollfarbarbeiten mit exaktem Passer verwendet zu werden, führt er aus – FM-Raster sind toleranter gegenüber jeglichen leichten Fehlregistrierungen der Presse.

Obwohl FM keine Empfehlung zu einem Frontend abgiebt, sagt Herr Bieber, dass jeder günstige RIP-Workflow, der den Epson unterstützt, geeignet sein sollte.


DP-S-Platte für prozess- und wasserfreie Verfahren
Die ursprüngliche DP-R Roll-Fed-Polyesterplatte für die Inline-Bildgebung ist mittlerweile weltweit bekannt. „Die Verkäufe sind in Europa, den USA, Kanada, Mexiko und Australasien im vergangenen Jahr dramatisch angestiegen,“ erläutert Herr Bieber.

Das DP-R-Material wurde 2005 für die Heidelberg Quickmaster DI-Pressen sowie die Ryobi 3404DI und ihre unter verschiedenen Namen verkauften Varianten (wie KBA 46 Karat) eingeführt. Dieses Material wird über mehr als 30 Vertragshändler weltweit sehr erfolgreich vertrieben. Es ist preisgünstiger und bietet zugleich längere Maschinenlaufzeiten sowie eine höhere Druckqualität.

VIMs Erfahrng mit der DP-R-Platte ist nunmehr eingearbeitet worden in die neue vielfältig einsetzbare DP-S, eine wasserfreie Metalloffsetdruckplatte, die keine chemische Verarbeitung erfordert und die von jedem Standardthermalplattenbelichter verwendet werden kann. Sie ist mit zahlreichen Plattenbelichtern kompatibel und befindet sich derzeit in der Beta-Testphase in Druckstationen, bevor sie im dritten Quartal 2008 kommerziell vertrieben wird.

DP-S produziert in der Testphase Lauflängen von bis zu 50.000 Ausdrucken und Herr Bieber erklärt, dass VIM beabsichtigt, diese innerhalb der nächsten Jahre auf 100.000 bis 150.000 Audrucke zu erhöhen. „Unser Ziel ist es, die Lauflängen irgendwann zu verlängern, um eines Tages für die wasserfreie KBA Cortina-Weboffsetpresse verwendbar zu sein,” sagt er.

Wasserfreies Drucken wird immer populärer, da Vorschriften in einigen Gebieten zunehmend die Verwendung von Alkoholdämpfungssystemen für Lithopressen untersagen. Wasserfreies Drucken erfordert weniger Geschicklichkeit und Anpassungen als die Rückkehr zu Tintenwasserlösungen.

Die VIM DP-S eignet sich für jede wasserlose Offsetdruckpresse, inklusive der KBA Genius 52, für wasserlose Modelle der KBA Rapida sowie für die wasserfreie Codimag Viva 340 Etikettendruckmaschine. Sie kann auch mit Direct Imaging-Pressen, die wasserfreie Metallplatten verwendet, darunter der KBA 74 Karat, der Heidelberg GTO-DI und dem wasserfreien Kammann DISC 1140 CD-Drucker verwendet werden. Außerdem können Standardpressen mit temperaturkontrollierten Farbrollen wasserfrei betrieben werden.

Mit der DP-S geht VIM in Sachen Umweltschutz einen Schritt voran, indem es als eines der wenigen Unternehmen eine wasserfreie Platte auf den Markt bringt, die keiner chemischen Verarbeitung bedarf. Nach der Verwendung der Platte, wird sie einfach mit einer verdünnten Seifenlösung abgewaschen – dies könnte manuell erfolgen, aber VIP stellt günstige automatische Wascheinheiten zur Verfügung, aus denen die Platte trocken herauskommt und sofort fertig ist für die Presse.

“Anders als einige ablative prozessfreie Platten, wird beim Bildgebungsprozess auf der DP-S-Beschichtung kein Staub produziert, es besteht also keine Gefahr, dass die Optik des Plattenbelichters verschmutzt wird,” erläutert Herr Bieber. „Die Platte benötigt 40% weniger Energie als einige prozessfreie Materialien, so dass der Energieverbrauch der Laserdiode reduziert werden kann, um seine Lebensdauer zu verlängern.“

Die Erfahrung von VIM Technologies im Bereich direkter Imaging-Platten ermöglicht es dem Unternehmen, Fragen zum Thema Umweltverschmutzung und Energiebedarf weltweit zu thematisieren. Durch den Wegfall des Erfordernisses einer chemischen Verarbeitung und die Benutzung bestehender Hardware bietet die Druckplatte von VIM eine verlockende Wertalternative für Drucker an und ermöglicht es, mit der Umweltgesetzgebung Schritt zu halten. Es handelt sich im wahrsten Sinne des Wortes und eine win-win-Produktlinie.

www.vim-technologies.com
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