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Lenzing erstmals mit klimaneutralem Recyclingpapier

Lenzing reduziert den CO2-Ausstoß bei der Papierherstellung

Samstag 16. August 2008 - Als erster Hersteller in Europa bietet die österreichische Lenzing Papier GmbH klimaneutral erzeugtes Papier, das zu 100 Prozent aus recycelten Altpapierfasern besteht. Dabei werden in Kooperation mit der Strategieberatung ClimatePartner für das umweltfreundliche Papier die CO2-Emissionen ermittelt, die bei der Herstellung des neuen „Impact Climate Paper“ anfallen, um anschließend die unvermeidbaren Emissionen durch Investitionen in international anerkannte, zertifizierte Klimaschutz-Projekte auszugleichen. „Lenzing hat den CO2-Ausstoß bei der Papierherstellung, der indirekt durch den Einsatz von Strom und Dampf entsteht, in den letzten Jahren dramatisch gesenkt. Mit unserem klimaneutral erzeugten Low-Emission-Papier setzen wir ein deutliches Zeichen für die Branche in Richtung Nachhaltigkeit und Verantwortung im Klimaschutz. Die überaus große Nachfrage nach dem Impact Climate Paper auf der drupa-Fachmesse im Juni diesen Jahres bestätigt dieses Konzept“, erklärt Ernst Brunbauer, Geschäftsführer der Lenzing Papier GmbH.

Bei der Papiererzeugung entstehen sehr geringe prozessbedingte CO2-Emissionen, allerdings wird CO2 beim Rohstofftransport, von der Papierfabrik selbst sowie indirekt bei der Erzeugung der benötigten Strom- und Dampfmengen freigesetzt. Im Durchschnitt werden für die Herstellung einer Tonne Papier ungefähr 2,6 Megawattstunden Energie benötigt. Für das Impact Climate Paper der Lenzing Papier hat ClimatePartner eine Gesamtmenge an CO2-Emissionen von 189 kg CO2 pro Tonne Papier errechnet. Damit fällt das Öko-Papier in die beste Kategorie „A“ der ClimatePartner Emissionsklassen für graphische Papiere. Der Emissionswert beinhaltet den Transport der Rohstoffe, die Papiererzeugung sowie die zusätzlichen Emissionen der Papierfabrik am Standort Lenzing in Österreich. „Das Impact Climate Paper besteht aus 100 Prozent recycelter Faser, ist chlorfrei gebleicht, besitzt eine hohe Weiße und Reinheit und ist zudem hochgradig alterungsbeständig. Zur Herstellung verwenden wir ausschließlich Altpapier aus dem regionalen Umkreis, auch um den Emissionsausstoß für den Rohstofftransport zu minimieren. Unser umweltpolitisches Ziel ist es, den niedrigstmöglichen Emissionsausstoß zu erreichen“, erläutert Ernst Brunbauer, „Der Vertrieb des klimaneutralen Papiers erfolgt über große, international namhafte Distributionspartner“, fügt Brunbauer hinzu. Das Impact Climate Paper ist speziell für repräsentative Anwendungen wie etwa Nachhaltigkeitsprojekte oder Geschäftsberichte gedacht. Dabei wird das Papier auch unter besten Bedingungen im Traditionswerk in Lenzing in Oberösterreich gefertigt. Die Fabrik ist nach den ISO-Normen 9001, 14001 sowie 18001-OHSAS zertifiziert und bietet das neue Produkt in unterschiedlichen Grammaturen von 70 bis 250 Gramm an.

ClimatePartner Emissionsklassen für grafische Papiere
Im Rahmen des ClimatePartner Druckprozess werden grafische Papiere nach ihren CO2-Emissionen in fünf Emissionsklassen eingeteilt. Dabei basieren die Emissionsberechnungen für Papiere auf den Herstellerangaben, wie etwa die „Paper Profiles“. Diese sind von führenden Papier- und Zellstoffherstellern in einheitlichem Format herausgegebene Umweltdaten und werden für einzelne Papiere individuell erstellt und ständig weiterentwickelt. Um die Vergleichbarkeit der Emissionswerte zu ermöglichen, prüft ClimatePartner, welche Emissionsquellen berücksichtigt sind. Dies sind insbesondere die Emissionen aus dem Rohstofftransport, der Papierfabrik sowie aus der Herstellung des fremdbezogenen Stroms. Für fehlende Emissionsquellen erstellt ClimatePartner sachgerechte Schätzungen nach genau festgelegten Methoden, wobei die Werte für Strom und Transporte mit einbezogen werden.

www.climatepartner.com
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