Die Branche am Montag!

Aus den Unternehmen

Schneidersöhne erzielt ein ordentliches Ergebnis in einem schwierigen Jahr

Mittwoch 11. März 2009 - Rainer Köster, Senior Vice President von Papyrus und verantwortlich für Zentraleuropa gab in seiner Präsentation zunächst einen Überblick über die schwedische Muttergesellschaft. Mit 3 010 Mitarbeitern, einem Umsatz von 2 041 Mio Euro und einem Absatz von 1 956 000 Tonnen ist Papyrus in 22 europäischen Ländern vertreten und betreut insgesamt 65.000 Kunden von 38 Lagerstandorten aus. Damit nimmt Papyrus als Papier- und Verpackungsgroßhändler in Kontinentaleuropa Position zwei ein und in Gesamteuropa ist das Unternehmen auf Platz drei.

Im vergangenen Jahr war neben der globalen Rezession auch die Lösung von Stora Enso zu bewältigen. Dadurch fielen zentrale Verwaltungs-Dienstleistungen und IT weg, die dann eigenständig von Papyrus aufgebaut werden mussten. Das ist inzwischen abgeschlossen ebenso wie das Ziel, das Profil als eigenständiger Großhändler zu stärken. „In Anbetracht der Finanzkrise und der zurückgehenden Nachfrage sind wir damit zufrieden, dass wir bei einem Mengenwachstum von 3% den Umsatz und das EBITDA halten konnten“, so Rainer Köster. Ein Blick auf den Papiermarkt in Europa an Hand ausgewählter Beispielmärkte machte deutlich, dass in Westeuropa alle Länder mit der Rezession zu kämpfen hatten, nur die Schweiz konnte minimal zulegen und Deutschland hat das Ergebnis gehalten.

Boris Borensztein, Geschäftsführer von Schneidersöhne, erläuterte zunächst die Marktsituation. Sowohl Papierfabriken als auch Druckereien und der Papiergroßhandel sind von Überkapazitäten geprägt. Bedingt durch die Finanzkrise wird die Branche insgesamt mit einem geringeren Absatz leben müssen, was auch Auswirkungen auf die Lieferantenstruktur und die Sortimente haben wird.
Im Jahr 2008 konnte Schneidersöhne erfolgreich eine Umstrukturierung im Bereich Business Paper (Office Papier Sparte) durchführen und so eine optimale Kundenansprache auch zukünftig sicherstellen. Plano und SKY als Schneidersöhne Eigenmarken wurden nach einem Produktrelaunch Mitte 2008 als europaweite Marken eingeführt. Schneidersöhne investierte im letzten Jahr ca. ein Drittel des Jahresergebnisses in Mitarbeiterschulungen und in den Ausbau von Serviceleistungen. „Wir haben ein schwieriges Geschäftsjahr mit einem ordentlichen Ergebnis abgeschlossen“, so das Fazit von Boris Borensztein. Im anschließenden Ausblick machte er deutlich, dass sich der Wettbewerb aufgrund der schwachen Nachfrage weiter verschärfen wird und das Insolvenzrisiko weiter ansteigen wird. Es sei die Zielvorgabe „Mit Schneidersöhne, Classen Papier und Kuvert unsere starke Position in Deutschland auch in schwierigen Zeiten weiter zu festigen.“

Robert Matzke, ebenfalls Geschäftsführer bei Schneidersöhne, machte genauere Angaben zum Verlauf des letzten Geschäftsjahres. Der Absatz stieg im Vergleich zu 2007 um 0,7% auf 918 630 Tonnen. Der Zuwachs bezog sich in erster Linie auf das Lagergeschäft (38% des Absatzes) und ist damit eine durchaus wünschenswerte Entwicklung in einem stagnierenden Markt. Das Umsatzwachstum von 2,4% gegenüber 2007 auf nun 868 Mio Euro ist einer Mischung aus gestiegenen Verkaufspreisen und dem leicht gestiegenen Absatz zu verdanken. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich um 1,4% auf 1.340 reduziert mit einem Anteil von 5,9% Azubis. Schneidersöhne ist damit einer der bedeutendsten Ausbildungsbetriebe im deutschen Papiergroßhandel.

Schneidersöhne verfügt bundesweit über eine Lagerfläche von 78 000 m_ mit 108 000 Palettenstellplätzen und 215 eigene LKW. Ergebnisbelastungen sieht Robert Matzke auch zukünftig durch den hohen Kostenanstieg, vor allem bei den Energie- und Transportkosten sowie durch hohe Forderungsausfälle. So habe es bereits in den ersten beiden Monaten dieses Jahres doppelt so viele Insolvenzen gegeben wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Darüber hinaus bleibe die Marge wohl auch 2009 auf einem unbefriedigenden Niveau.

„Trotz der angespannten Lage sind wir aber auch 2008 unserem sozialen Engagement für die Katharinenhöhe treu geblieben“. So habe Schneidersöhne den behindertengerechten Kleinbus ersetzt, der vor 15 Jahren das erste „Geschenk“ von Schneidersöhne war und nun erneuert werden musste. „ Das war nicht allein nur durch unsere Firmenspende möglich, sondern hier haben sich auch viele Mitarbeiter persönlich engagiert und durch verschiedene Aktionen Spenden gesammelt“, lautet das erfreuliche Resümee Robert Matzkes.

www.schneidersoehne.com
Zurück zur Übersicht
Die aktuelle Ausgabe!
Die Branche am Montag!