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10 Jahre PEFC – Waldschützer ziehen Bilanz

Samstag 30. Mai 2009 - Zehn Jahre nach ihrer Gründung ziehen die weltgrößte Waldschutzorganisation PEFC In-ternational (Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen) und die deut-sche Arbeitsgruppe PEFC Deutschland e. V. Bilanz. Seit ihrer Gründung im Juni 1999 wurden zunächst in Europa und seit 2003 auch weltweit 230 Millionen Hektar Waldfläche nach den strengen PEFC-Waldstandards zertifiziert. Diese garantieren, dass die Wälder schonend und pfleglich bewirtschaftet werden. Eine der erfolgreichsten Landesorganisationen ist dabei Deutschland. Hier tragen über zwei Drittel der Wälder (7,3 Mio. Hektar) das PEFC-Zertifikat. Dadurch stehen Handwerk und Industrie heute große Mengen an zertifizierten Hölzern zur Verfügung, vor allem aus Europa und Nordamerika, aber zunehmend auch aus den Tropen.

„Wir haben die Grundlagen für eine umweltverträgliche Waldnutzung gelegt“, kommentiert Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC-Deutschland. Nächstes Ziel sei es, die Holz verarbeitenden Unternehmen stärker ins Boot zu holen. Bis 2009 haben sich allein in Deutschland 1.137 Produktions- und Handelsbetriebe im Rahmen der so genannten Pro-duktkettenzertifizierung dem System angeschlossen – knapp 5.000 sind es bereits weltweit. Sie haben ihre betrieblichen Abläufe so organisiert, dass sie sicherstellen können, ihren Kunden Holzprodukte aus garantiert nachhaltiger Waldwirtschaft anzubieten. Dies wird jähr-lich durch unabhängige Zertifizierer überwacht. Neben Säge-, Furnier- und Holzwerkstoff-werken ist die Druck- und Papierbranche stark vertreten. Hier ist es in den letzen zwei Jah-ren zu einem regelrechten Zertifizierungsboom gekommen. Mittlerweile bieten alle wichtigen Hersteller Papiere mit PEFC-Siegel an und knapp 200 deutsche Druckereien arbeiten nach den PEFC-Richtlinien. Diese Erfolge will der Verband jetzt auf andere Sparten ausweiten. Bedeutende Hersteller von Holzprodukten und Holzwerkstoffen sowie Unternehmen aus dem Holzbaugewerbe konnten bereits für die Idee der Nachhaltigkeit gewonnen werden. Jetzt wollen die Waldschützer die Präsenz des Gütesiegels in diesen Wirtschaftszweigen ausweiten und die Angebotsbasis vergrößern.

Aktuell steht außerdem die Optimierung der PEFC- Standards für die nachhaltige Waldwirt-schaft in Deutschland auf dem Programm. Weil sich die Rahmenbedingungen im Wald ständig verändern, müssen die Waldstandards alle fünf Jahre überarbeitet werden, so eine Vorgabe des internationalen PEFC Councils für alle nationalen Systeme. Dadurch soll ein stetiger Verbesserungsprozess gewährleistet werden. Die turnusmäßige zweite Überarbeitung läuft in der Bundesrepublik auf Hochtouren. Bis Mitte des Jahres organisiert die Stuttgarter Geschäftsstelle insgesamt vier Runde Tische. Hier können Vertreter aller am Wald interessierten Gruppierungen ihre Vorstellungen einbringen und diskutieren. Aus diesen Vorschlägen erarbeiten dann paritätisch besetzte Arbeitsgruppen den neuen Standardent-wurf, der am 26. August 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Für zwei Monate hat an-schließend jedermann die Möglichkeit, den Vorschlag im Internet zu kommentieren. Unter Berücksichtigung dieser Diskussion werden dann Anfang nächsten Jahres die neuen Stan-dards und Verfahren durch das oberste PEFC-Gremium, dem Deutschen Forst-Zertifizierungsrat (DFZR), verabschiedet. „Wir hoffen eine möglichst große Öffentlichkeit einzubinden und so die gesellschaftliche Akzeptanz zu gewährleisten“, erläutert Teegelbek-kers die Vorgehensweise

www.pefc.de
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