Aus den Unternehmen
Heidelberg: Suche nach Digitaldruck-Partner wird konkreter
Donnerstag 25. Februar 2010 - Wie das Handelsblatt berichtet, sucht die Heidelberger Druckmaschinen AG mit Hochdruck nach einem Partner für digitale Druckmaschinen.
„Im Digitaldruck suchen wir nach einem Partner; diesem bieten wir den Zugang zum Kunden, aber auch unsere Logistik und unser Serviceteam, sagte Vorstandschef Bernhard Schreier dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). Zugleich plant er neue Einschnitte mit der für den 1. April geplanten Umgruppierung. Der weltgrößte Hersteller von Druckmaschinen gliedert sich mit dem Start des Geschäftsjahres 2010/2011 in die drei Bereiche Maschinenbau, Service und Finanzdienstleistungen.
„Davon erwarten wir nicht nur, dass sich die Geschäftsfelder zusätzlichen Sauerstoff holen. Wir erwarten auch, dass wir dadurch die Strukturen im Unternehmen aufbrechen und neue Effizienzpotenziale finden.“ Bis Ende März sollten die Planungen für das neue Sparprogramm ausgearbeitet sein. „Die Einspareffekte werden im hohen zweistelligen Millionenbereich liegen. Auch personell werden wir an der einen oder anderen Stelle noch schlanker werden müssen“, sagte Schreier.
Bislang hat Heidelberger 4.000 Stellen gestrichen jeder fünfte Arbeitsplatz fiel damit weg. Während die klassische Druckindustrie in der Krise steckt, wächst der digitale Druck. „Der Digitaldruck hat einen Marktanteil von 15 Prozent. Das Druckvolumen wächst im unteren zweistelligen Prozentbereich“, sagte Schreier. Es gebe kaum eine Druckerei ohne digitale Maschine. Den Aufbau einer eigenen Produktion plant er nicht. „Wir wollen das Rad nicht zwei Mal erfinden.“
Wie die Zusammenarbeit konkret aussehen soll, ist offen. Derzeit lotet Heidelberger über lokale Kooperationen in Tschechien und China die Möglichkeiten dazu aus. Diese seien nur Testläufe, sagte Schreier Eine Beteiligung an und von einem Digitaldruckhersteller schloss er nicht aus. „Sämtliche Spielarten sind denkbar.“ Bei einer Überkreuzbeteiligung würde Schreier dem Bericht zufolge zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn darüber würde er nicht nur ein lukratives Geschäftsfeld erschließen, sondern auch den lang gesuchten Ankeraktionär finden. Der größte Anteilseigner Allianz wolle seine Beteiligung verkaufen. Mit dem Strategiewechsel tastet sich der Konzern an bekanntes Terrain heran; Anfang 2004 hatte Heidelberger die Beteiligung an der Gemeinschaftsfirma Nexpress an Eastman Kodak verkauft. „Der Ausstieg war kein Fehler, da die Weiterentwicklung des Produktspektrums sehr schwierig und teuer gewesen wäre“, sagte Schreier.