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Weiterverarbeitung

Zwei Diamant MC 60 und ein Bolero für Brepols in Turnhout

«Brepols-Kalender vermitteln ein Erlebnis, sind aus neuen Materialien, haben ein schönes Design und bieten haptische Überraschungen», sagt Operations Director Willem Vangeel (links). Rechts Jorge Denaux, Project Engineer Müller Martini Belgien.

Samstag 13. März 2010 - Mit gedruckten Taschenkalendern und Zeitplanern segelt Brepols in Turnhout (Belgien) auf Erfolgskurs – und investierte deshalb in zwei Buchlinien Diamant MC 60 und einen Klebebinder Bolero von Müller Martini.

Wenn schon die Auflagen vieler Zeitungen unter der unaufhaltsamen Verbreitung neuer Medien sinken, dann sollte der altehrwürdige Terminkalender aus Papier angesichts der zunehmenden Bedeutung von Palm, Organizer, Outlook & Co. doch erst recht zum Auslaufmodell werden. Würde man wenigstens vermuten. Doch weit gefehlt. Der Erfolg des belgischen Kalender- und Terminplaner-Spezialisten Brepols beweist, dass bei klugen Marketing-Konzepten der traditionelle Hardcover- und Softcover-Kalender alles andere als ausgedient hat.

Dabei klingt der Slogan zur neuesten Kalender-Linie von Brepols alles andere als hip, stammt er doch aus einer antiken Sprache. «Tempus fugit» lautet das dem Lateinischen entliehene Motto für die neueste Kollektion mit Lederumschlag und bezieht sich auf das Sprichwort «Tempus fugit amor manet» – «Die Zeit vergeht, die Liebe bleibt.» Bei Brepols könnte man das Sprichwort getrost adaptieren: «Die Zeit vergeht, der Terminkalender bleibt.»

Operations Director Willem Vangeel hat für den grossen Erfolg des Unternehmens in einem vermeintlich rückläufigen Geschäftsfeld eine simple Erklärung: «Unsere Kalender vermitteln ein Erlebnis, sind aus neuen Materialien, haben ein schönes Design und bieten haptische Überraschungen.» So bekam beispielsweise die 2008 lancierte, besonders feminine Linie Raffi an der diesjährigen Paperworld in Frankfurt, der Internationalen Leitmesse für Papier, Bürobedarf und Schreibwaren, den ISPA-Award in der Kategorie «Familien-Papeterie».

Zehn Millionen Kalender (was 85 Prozent des Umsatzes entspricht) verkauft das 1793 gegründete und heute in der siebten Generation geführte Familienunternehmen pro Jahr – und ist in diesem Segment die unbestrittene Nummer 1 in den Benelux-Staaten und in Frankreich. Agenden und Kalender machen einen Grossteil des Firmenumsatzes aus, der Rest entfällt auf Hardcover- und fadengeheftete Softcover-Bücher.

Zwei Diamant MC 60 und ein Bolero

Für seine Hardcover-Produkte investierte das Unternehmen, das sich seit seiner Restrukturierung vor sechs Jahren ausschliesslich auf Weiterverarbeitung fokussiert und 220 Mitarbeiter hat, gleich in zwei Diamant MC 60 mit Falzeinbrenn- und Pressmaschine, Durchlaufstapler BLSD, Foliermaschine und Endstapler BLSD. Sie wurden zu Beginn dieses Jahres als Ersatz für drei Buchlinien eines anderen Herstellers in Betrieb genommen. Für die Lösung von Müller Martini sprach laut Willem Vangeel vor allem die hohe Automatisierung: «Wegen der Vielfalt unserer Produkte haben wir relativ kleine Auflagen – im Durchschnitt 1500 Exemplare. Wir müssen deshalb unsere Buchlinien ein Dutzend Mal pro Tag umrüsten, was auf der Diamant sehr einfach ist. Und bereits das erste Exemplar weist eine sehr gute Qualität auf. Da wir jedoch auch regelmässig Grossaufträge haben, brauchen wir zugleich auch ein robustes System.»

Das gleiche Hauptargument sprach gemäss Willem Vangeel auch für den seit März 2009 laufenden neuen Bolero mit 12-Stationen-Zusammentragmaschine, Buchblockanleger, Vorsatzkleber, Kühlturm, Trennsäge, Dreischneider Orbit, Buchzählstapler CB 18 mit elektrostatischer Verblockung und Palettierer. «Kurz ein paar Knöpfe drücken – und schon ist er eingerichtet. Das ist für unsere Bediener deshalb besonders wichtig, weil wir mit dem Bolero gleich zwei oder drei Maschinengenerationen übersprungen haben.»

www.mullermartini.com
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