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Offsetdruck

KBA: Neue Akzidenzrolle mit zahlreichen Innovationen

Neue Maschine: Für das trotz der viel zitierten High Volume-Anlagen international immer noch größte 16-Seiten-Marktsegment hat Koenig & Bauer mit der KBA C16 eine Rollenoffsetmaschine der 55.000er- und 65.000er-Klasse mit zahlreichen Innovationen und Alleinstellungsmerkmalen entwickelt

Mittwoch 14. April 2010 - Reduzierung von Rüstzeiten, Makulatur, Bedienung und Wartung im Fokus

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Wenn zurzeit über Neuinvestitionen bei den von der Konjunkturschwäche, Überkapazitäten und schlechten Preisen geplagten Akzidenzdruckern berichtet wird, stehen im europäischen Rollenoffset meist High Volume-Anlagen für 64, 72, 80 und inzwischen sogar 96 DINA4-Seiten auf dem Zylinder im Mittelpunkt. Die Zahl der Jumbos unter den Rollenoffsetmaschinen ist in den letzten zehn Jahren stark gestiegen und leider auch mit eine Ursache für die Überkapazitäten und den Preisverfall am Markt. Die aktuelle Wirtschafts- und Werbeschwäche hat diese Entwicklung durch sinkende Auflagen und Seitenzahlen nur verschärft. Bei der Akquisition von Druckaufträgen geht heutzutage Auslastung oft vor Rentabilität und da kommen schon mal Aufträge auf eine breite Doppelumfangmaschine, für die eine moderne 16-Seiten-Anlage wirtschaftlich besser passen würde.

Auch KBA liefert Rollenoffset-Jumbos bis 80 Seiten, sieht aber angesichts der anhaltenden Tendenz zu kleineren, immer stärker nach Zielgruppen segmentierten Auflagen bei Zeitschriften, Katalogen und höherwertigen Werbedrucksachen durchaus parallel einen Bedarf für innovative Rollenoffsettechnik im 16-Seiten-Bereich. Schließlich sind in Europa und weltweit immer noch deutlich über 50 % der Akzidenzanlagen 16-Seiten-Maschinen. Hohe Nettoleistung mit schnellem Jobwechsel, niedrige Anlaufmakulatur, geringer Bedien-, Energie- und Wartungsaufwand sowie hohe Produktionsflexibilität lauten die Kernvorgaben, denen die vom Erfinder der Druckmaschine neu entwickelte 16-Seiten-Rolle KBA C16 mit zahlreichen Innovationen und einem hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnis Rechnung trägt. Die weitgehend automatisierte KBA C16 (C steht für Commercial) wird in zwei Leistungsklassen mit 55.000 bzw. 65.000 Zylinderumdrehungen pro Stunde angeboten. Sie ordnet sich in puncto Fortdruckleistung zwischen der über 150 Mal installierten Compacta 215 (max. 50.000 Zyl.U/h) und der zur drupa 2004 vorgestellten Compacta 217 (max. 70.000 Zyl.U/h) ein. Gegenüber den beiden genannten Compactas verfügt die C16 über einige interessante Neuerungen und gegenüber vergleichbaren Maschinen anderer in- und ausländischer Hersteller weist sie eine ganze Reihe von technischen und Nutzervorteilen auf. Erster Anwender wird nach den derzeit laufenden Tests im Werk das traditionsreiche Akzidenzdruckunternehmen L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG in Geldern, Nordrhein-Westfalen, sein. Dort wird im August eine C16-Anlage der 65.000er-Reihe in Produktion gehen (siehe Presseinformation vom 03.02.2010).

Wichtige Innovationen und Alleinstellungsmerkmale der KBA C16 sind:
– der schnellste Plattenwechselautomat in der 16-Seiten-Klasse mit nur knapp 1 Minute Wechselzeit (unabhängig von der Zahl der Druckplatten)
– die nur von KBA angebotenen automatischen RollerTronic-Walzenschlösser für eine lange Walzen-Lebensdauer und deutlich verringerte Wartungskosten
– der neue, automatisch umstellbare P3-Falzapparat mit nur einem 3. Falzmodul auch bei 65.000 Expl./h und einzigartiger automatisierter Produktregelung
– ein eigener AC-Antrieb für jede Druckstelle und weitere Einrichtungen zur Verbesserung der Energieeffizienz
– der fliegende Jobwechsel mit erprobter Imprinter-Technologie
– das weiter optimierte KBA EasyTronic-Programm für das schnelle, Makulatur sparende Anfahren und Herunterfahren der Maschine per Knopfdruck
– die automatische Voreinstellung, Auftragsverwaltung und optionale JDF-Prozessintegration über KBA LogoTronic professional
– die druckerfreundliche Bedienphilosophie und optimale Zugänglichkeit aller Aggregate und Versorgungseinrichtungen
– zeitgemäße Netzwerktechnik durch leistungsstarke MLC.

Mit Papier versorgt wird die C16 über das individuell automatisierbare, vielfach bewährte Rollenbeschickungssystem KBA Patras und auf den maximalen Rollendurchmesser bzw. die maximale Maschinengeschwindigkeit abgestimmte KBA-Rollenwechsler der Typenreihen Pastoline, Pastomat C und Pastomat CL (für Rollendurchmesser bis 1.524 mm). Das in den Rollenwechsler integrierte Einzugwerk mit allen wichtigen Elementen (wie z. B. web aligner) für einen exakten Bahneinlauf unterstützt die kompakte Bauweise der Anlage. Ein Beitrag zum Klimaschutz ist die Einrichtung zur Energierückspeisung.

Die robuste schmitzringlose Doppel-Druckeinheit der C16 ist für eine hohe Druckqualität, kurze Umrüstzeiten und ergonomische Bedienung konzipiert. Sie verfügt über die von KBA in den 1990er-Jahren entwickelte, inzwischen auch von anderen Herstellern übernommene Minigap-Technologie mit einfach innerhalb von drei Minuten zu wechselnden Gummituch-Platten. Der nicht druckende Streifen beträgt weniger als 6 mm, wodurch Papier eingespart, die Schwingungsanfälligkeit minimiert und das bei konventionellen Gummitüchern gelegentlich notwendige Nachspannen vermieden wird. Ein weiteres, bei anderen Fabrikaten fehlendes Merkmal der C16 ist die einfache Veränderung der Druckbeistellung per Rändelrad beim Einsatz sehr unterschiedlicher Papiere (z. B. in Verbindung mit einem Querschneider). Neben dem Plattenwechsel-Vollautomat wird auch ein Halbautomat angeboten. Vier Auftragwalzen und große Walzendurchmesser sichern die schnelle Farb-Wasser-Balance beim Anfahren und eine hohe Farbstabilität im Dauerbetrieb.

Dank der KBA RollerTronic-Walzenschlösser können alle Farbwalzen innerhalb von zwei Minuten per Knopfdruck vom Leitstand aus justiert werden. Walzenverschleiß, Wechselzyklen, Kosten für die Neugummierung und Wartungsaufwand werden durch KBA RollerTronic deutlich reduziert, Energieeffizienz und Druckbedingungen verbessert. Eine Ausnahme in dieser Maschinenklasse ist die Antriebslösung der KBA C16. Ein AC-Antrieb für jede Druckstelle (zwei pro Druckeinheit) ermöglicht die Einstellung des Umfangsregisters ohne verschleißanfällige Mechanik. Zudem sind Abbrems- und Beschleunigungskräfte mit zwei Motoren je Druckeinheit deutlich geringer als bei der üblichen 1-Motoren-Lösung. Für alkoholfreien Druck sind die C16-Farbwerke und die vom Leitstand von direkt auf indirekt umschaltbaren Feuchtwerke prädestiniert. Das hochstabile Feuchtwerk gewährleistet ein sehr schnelles Gleichgewicht zwischen Farbe und Feuchte und damit eine niedrige Einrichtgeschwindigkeit verbunden mit sehr wenig Anlaufmakulatur.

Wesentlich weiter entwickelt wurde zudem auch der automatisch auf verschiedene Produktionsvarianten umstellbare P3-Punkturfalzapparat mit nur noch einem Modul für den 3. Falz und neuer vollautomatischer Produktregelung. Diese Neuerungen senken die Investitionskosten, entlasten das Druckpersonal von Einstellarbeiten, gewährleisten konstante Produktionsbedingungen und tragen wesentlich zur Makulaturreduzierung bei. Ein Touchscreen am Falzausgang verkürzt die Wege für den Drucker und ist bei Bedarf auch als vollwertiger Leitstand nutzbar.

Über 30 Falzvarianten in Kombination mit vielen Produktformaten sind mit dem in diversen Ausbaustufen lieferbaren P3-Falzwerk möglich. Die Bahnführungselemente im auch mit Wendestangen lieferbaren Überbau sind ebenso optimal zugänglich wie Falztrichter und Schneidvorrichtung. Die patentierten KBA-Wendestangen erfordern keine Einstellung bei unterschiedlichen Strangbreiten. Die modulare Konzeption des Überbaus mit durchgehender Einzelantriebstechnik ermöglicht die Anpassung an kundenspezifische Anforderungen und die nachträgliche Erweiterung. Dies gilt auch für die Gesamtmaschine. Die KBA C16 kann in Links/Rechts-, Rechts/Links-Parterrebauweise mit bis zu acht Druckeinheiten, als Doppelstockanlage oder in Parallelaufstellung mit Querführung konfiguriert werden. Vorkomplettierte und modular aufgebaute, vor Lieferung getestete Aggregate erlauben kurze Montage- und Inbetriebnahmezeiten beim Kunden.

Der druckerorientierte ErgoTronic-Leitstand ist der zentrale Arbeitsplatz. Die weiter entwickelte KBA EasyTronic mit Ein-Knopf-Bedienung ermöglicht das schnelle automatische An- und Herunterfahren der Maschine. Dazu gehört beim Einrichten eines neuen Jobs u. a. die automatische Voreinstellung des Schneidwerks, der Wendestangen, Registerwalzen und des Trichters oder das definierte Voreinfärben der Platten. Zur Reduzierung der Anlaufmakulatur wird KBA an der C16 die Einrichtegeschwindigkeit deutlich verringern. Für die Erfassung von Betriebsdaten, die Übernahme von Voreinstelldaten, die Speicherung von Auftragsdaten für das schnelle Preset bei Wiederholaufträgen bis hin zur JDF-Vernetzung sind mit LogoTronic und LogoTronic professional geeignete Werkzeuge verfügbar, die in den Workflow des Anwenders integriert werden können.

Farbmess- und Regelsysteme, Schnittregisterregelung, Heißlufttrockner und andere Zusatzaggregate bezieht KBA auch bei der C16 von bewährten, am Markt gut etablierten Unterlieferanten.

www.kba.com
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