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Offsetdruck

Sleeves im Offsetdruck für neue Freiheiten

Freitag 07. Mai 2010 - Die Geschäfte mit dem Maschinenkonzept des formatvariablen Rollenoffsetdrucks florieren im Stillen, Druckereien erschließen sich mit rotec Offset Sleeves attraktive Anwendungsfelder

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Weltweit sind aktuell rund 100 Rollenoffsetdruckmaschinen im Einsatz, die mit Hilfe von Sleeve-Technologie eine formatvariable Produktion erlauben. Unter den Anwendern sind viele, die bereits in die zweite und zum Teil schon in die dritte Drucklinie mit diesem Maschinenkonzept investiert haben. Über die praktischen Erfahrungen drang bislangt wenig an die Öffentlichkeit, obwohl die Sleeve-Technologie für zahlreiche Anwendungen interessante Vorzüge bereithält. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich speziell mit diesen Vorteilen des formatvariablen Rollenoffsetdrucks und mit seinen typischen Einsatzgebieten.
Der Endlos- und Formulardruck erlebte parallel zum Siegeszug des Computers in den 1980er Jahren eine rasante Boomphase. Als die Verbreitung der Laserdrucker im darauffolgenden Jahrzehnt in den Büros die Talfahrt der Formulardruckbranche einläutete, suchten die Druckbetriebe nach neuen Einsatzgebieten für ihre Rollenoffset-Druckmaschinen. Anwendungen im Verpackungsdruck blieben lange verschlossen, da die Forderung nach freier Formatwahl aufgrund der traditionellen Druckwerkstechnik mit ihren kostenintensiven Formateinschüben nicht wirtschaftlich zu erfüllen war.

Einen ersten Durchbruch brachte das Maschinenkonzept VSOP. Gemeinsam mit Kooperationspartnern startete der niederländische Druckmaschinenbauer Drent im Jahr 2000 die Entwicklung der VSOP-Technologie (Variable Sleeve Offset Printing), die im Rahmen des europäischen Eureka-Programms gefördert wurde. Eine zentrale Rolle spielte bei diesem Projekt die damalige Firma rotec Hülsensysteme mit Sitz in Ahaus/Deutschland. Das heute zur Flint Group zählende Unternehmen entwickelte die innovativen Sleeves, mit denen erstmals die freie Formatwahl im Rollenoffsetdruck ermöglicht wurde. Bei dieser patentierten Druckwerkstechnik sind sowohl Druck- als auch Gummituchzylinder in Sleeve-Form ausgeführt. Auf diese Weise müssen für einen Formatwechsel lediglich zwei Sleeves ausgetauscht werden. Die bis dahin erforderlichen Druckwerkeinschübe sind überflüssig. Die Sleeve-Technologie ermöglicht damit geringere Investitionskosten, gleichzeitig aber auch einen sehr schnellen Auftragswechsel.
Die rotec® Offset Sleeves bilden auch heute noch das Herzstück der VSOP-Technologie. Zwischenzeitlich sind jedoch weiterentwickelte Produktgenerationen auf dem Markt, die dem Anwender erhebliche Vorteile bieten, z.B. einen verbesserten Aufbau der Innenhülse, eine Steigerung der Dimensionsstabilität sowie eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber thermischen und mechanischen Einflüssen, so dass die Sleeves den beträchtlichen Anforderungen im Offsetdruck wie der hohen Druckbeistellung gewachsen sind. Flint Group Flexographic Products bietet gegenwärtig zwei Sleeve-Typen an: für Druckzylinder den rotec® Offset Plate Sleeve und für Gummituchzylinder den rotec® Offset Blanket Sleeve. Sie sind für alle im Markt genutzten Druckbreiten der VSOP-Druckmaschinen sowie für sämtliche Rapportlängen von 413 bis 1143 mm (16,25 bis 45 Zoll) erhältlich. Momentan stellen die rotec® Offset Sleeves den aktuellen Stand der Technik auf diesem speziellen Anwendungsgebiet dar. Flint Group Flexographic Products verfügt derzeit als einziger Erstausrüster der VSOP-Maschinen mit den passenden Sleeves über die jahrelangen Erfahrungen aus dem praktischen Einsatz seiner Produkte im formatvariablen Offsetdruck, die kontinuierlich in die Entwicklung eingeflossen sind.

In den Jahren seit der Markteinführung haben etliche Verpackungsdruckereien in Rollendruckmaschinen mit Offset-Sleeve-Technologie investiert, die ihr angestammtes Geschäft im Bogenoffsetdruck für Faltschachteln oder Nassleim-Etiketten haben. Das eröffnete diesen Unternehmen neue Möglichkeiten, z.B. das Verarbeiten von Foliensubstraten, ohne dazu in ungewohnte Verfahren wie den Flexodruck mit Zentralzylinder- oder Reihenbaumaschinen im Mid- oder Wide-Web-Bereich einsteigen zu müssen.
Diese Entwicklung wurde noch durch allgemeine Markttrends forciert. Beispielsweise stellte die Getränkeindustrie aufgrund der zunehmenden Verbreitung von PET-Flaschen vermehrt auf Rundum- oder Schrumpf-Etiketten auf Folienbasis um. Als Folge standen die Druckereien vor der Herausforderung, diese Etiketten im Rollendruck fertigen zu müssen. Zu diesen Unternehmen zählt u.a. die Druckerei Hammer Packaging aus Rochester/NY, wie aus einer Anfang 2009 von Drent Goebel herausgegebenen Pressemeldung hervorgeht. Darin wird berichtet, dass das nordamerikanische Druckunternehmen im Jahr 2006 in seine erste und im Januar 2009 in eine zweite VSOP 850 investiert hat. Die beiden Maschinen mit einer Bahnbreite von 850 mm seien zu einem großen Teil zur Produktion der oben erwähnten Etiketten für führende Anbieter im CSD-Bereich (Carbonated Softdrinks) im Einsatz.
Neben Bogenoffsetdruckereien haben sich aber auch klassische Anwender im Segment des Verpackungsfoliendrucks zur Erweiterung ihres Angebots entschlossen und ihre technische Ausstattung an Flexo- und Tiefdruckmaschinen mit dem Rollenoffsetdruck ergänzt.
Michael Kockentiedt, der sich als Research & Development Director Sleeves bei Flint Group Flexographic Products sehr intensiv mit der Offset-Sleeve-Technologie beschäftigt, sieht dementsprechend auch kein einzelnes Marktsegment, das als besonders typisches Einsatzgebiet zu bezeichnen wäre. Eindeutig sei jedoch, dass die Bedruckung von Verpackungsmaterialien einen Schwerpunkt bildet. Von Verpackungsfolien über Etiketten oder Schrumpffolien bis hin zu Faltschachteln oder Flüssigkartonverpackungen sei alles anzutreffen. Daneben steckt noch Entwicklungspotenzial im Mailing- und Akzidenzdruck.

Zur Drupa 2008 hatte der Rollenoffsetdruck mit Sleeve-Technologie noch einen vielbeachteten Auftritt auf dem Messestand von Drent Goebel. Und zu den besten Zeiten orderte die Branche im Jahr schätzungsweise 25 bis 30 dieser Maschinen beim niederländischen Hersteller. Als dieser im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden musste, hat die Müller Martini AG sämtliche Patente der VSOP-Technologie erworben und im September 2009 in einer Pressemeldung erklärt, das die erworbene Modellreihe zum Jahresende als neue Maschinensparte für den Druck von flexiblen Verpackungen und Kartonagen in das Angebot aufgenommen wird.
Für die Hundertschaft der aktuell installierten Maschinen stellt die gesicherte Verfügbarkeit der Platten- und Gummituch-Sleeves eine wichtige Frage dar. Die entsprechenden rotec® Offset Sleeves können direkt bei Flint Group Flexographic Products angefragt und bestellt werden, was dem Wunsch nach möglichst kurzen Lieferzeiten und kompetenter Beratung entgegenkommt. Da rotec® Offset Sleeves erfahrungsgemäß eine lange Nutzungsdauer aufweisen, ist eine Nachbestellung in der Regel nur dann erforderlich, wenn sich die Auftragsstruktur bei Druckereien um ein neues Format erweitert. Handelt es sich um ein häufiger wiederkehrendes Format, werden solche Sleeve-Sätze oftmals in zweifacher Ausfertigung angeschafft. Auf diese Weise wird das Rüsten des nächsten Auftrags außerhalb der Maschine bei laufender Produktion ermöglicht.

Dass der Rollenoffsetdruck mit Sleeve-Technologie seine Rolle als Nischenanwendung neben den etablierten Verfahren festigt und zukünftig noch ausbauen kann, davon ist Michael Kockentiedt überzeugt. Dafür sprechen vor allem die verschiedenen Vorteile, die diesem Maschinenkonzept bereits beim ersten Mal zum Durchbruch verholfen haben. Ein Großteil davon stammt aus der Sleeve-Technologie. Wie im Flexodruck ermöglichen sie auch im Offsetdruck die für den Verpackungsbereich so wichtige Formatvariabilität. Zum anderen sind Jobwechsel mit Sleeves besonders schnell und einfach zu erledigen. Auch bei der Bandbreite der zu verarbeitenden Substrate ist eine Annäherung an die Vielfalt des Flexodrucks zu beobachten. So werden mit rotec® Offset Sleeves in der Praxis heute sowohl raue und saugfähige Substrate im Kartonbereich bedruckt als auch glatte Folien aus Kunststoff oder Aluminium. Durch den Einsatz des Offsetverfahrens kommen diese Anwender im Gegenzug aber auch in den Genuss kostengünstigerer Druckformen. Abgerundet werden die Pluspunkte dieser Technologie durch das Qualitätsniveau des Offsetdrucks, das bei Markenartiklern, Designern und Agenturen gleichermaßen anerkannt ist.
Aktuell ist der Anteil der Unternehmen, die die Vorteile der Offset Sleeves nutzen, unter den Bogenoffsetdruckereien größer als bei klassischen Verpackungsfoliendruckern. Bei der Suche nach neuen Marktsegmenten sind viele Flexodruckereien nach Einschätzung von Michael Kockentiedt zu sehr auf vertraute Verfahren konzentriert. Speziell dann, wenn in größerem Umfang Kundenforderungen wie die hochwertige Wiedergabe von Rastermotiven und feinen Verläufen zu erfüllen sind, kann sich die Investition in eine Rollenoffsetmaschine mit Sleeve-Technologie jedoch oft als wirtschaftlichere Alternative erweisen. In solchen Fällen betreiben Druckereien zum Teil einen unvertretbar hohen Aufwand mit sehr umfangreichen Reproduktionsarbeiten, häufigen Reinigungintervallen im Fortdruck, usw., um die geforderte Druckqualität im Flexodruck zu realisieren.

Vor diesem Hintergrund ist man bei Flint Group Flexographic Products überzeugt, dass im Verpackungsdruck noch großes Potenzial für das Rollenoffsetverfahren mit Sleeve-Technologie besteht. Weil die Markenartikelindustrie als besonders gewichtiger Kundenkreis der Verpackungsdruckereien mehr und mehr Flexibilität bei der Fertigung der Packmittel fordert, wird sich dieses Potenzial zukünftig vermutlich noch ausweiten. Unternehmen, die heute bereits in diesem Segment agieren, tun dies ganz offensichtlich mit Erfolg. Die Häufung der Fälle, in denen Anwender in eine zweite oder dritte Maschine investieren, sind ein untrügliches Zeichen, dass mit der eingesetzten Technik entsprechende Gewinne erwirtschaftet werden.
Für Betriebe, die sich für den Einstieg in den Rollendruck mit Offset-Sleeves interessieren, empfiehlt es sich, vor einer Investitionsentscheidung kompetenten Rat einzuholen. Im Bereich Sleeves kann Flint Group Flexographic Products einen wertvollen Beitrag leisten. Das Unternehmen kann wie kein anderer Sleeve-Hersteller auf viele Jahre Erfahrung im Bereich der Offset-Sleeves für den formatvariablen Rollenoffsetdruck zurückblicken. Seit den Anfängen als Entwicklungspartner der VSOP-Technologie wurden rotec® Offset Sleeves exklusiv für alle neu installierten VSOP-Druckmaschinen eingesetzt, und sie sind heute noch eine entscheidende Komponente für den erfolgreichen Einsatz dieser Technologie.

www.flintgrp.com
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