Aus den Unternehmen
Chancen nutzen! – Wirtschaftsausschuss des bvdm empfiehlt Betrieben, strukturellen Wandel aktiv anzugehen
Mittwoch 19. Mai 2010 - Die Printmedienbranche befindet sich trotz positiverer Konjunkturaussichten für die Gesamtwirtschaft weiterhin in einer schwierigen Konsolidierungsphase.
Das Mediennutzungsverhalten von Geschäftskunden und Endkonsumenten verändert sich. Die Spitzenreiter-Rolle gedruckter Medien am Gesamtwerbevolumen wird schwächer. Für innovative Druckunternehmen und die Gesamtbranche bestehen jedoch vielfältige Chancen, sich ihren vorderen Platz im Medien- und Werbemix zu sichern. Dies sind wesentliche Ergebnisse, die der Wirtschaftsausschuss des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm) auf seiner Frühjahrstagung Anfang Mai erarbeitete.
Unter der Leitung von Thorsten Anhalt (Fries Printmedien, Köln) und Ernst Zoller (C. H. Beck, Nördlingen) tagte der Ausschuss im Zentrum für Druck und Medien des Verbandes Druck & Medien Bayern in Ismaning (bei München). „Die Umsatzgenerierung ist auch im Jahr nach der Wirtschaftskrise weiterhin schwierig“, so fasste Anhalt die aktuelle Situation der Druck- und Medienbranche zusammen. In ihrem konjunkturellen und strukturellen Lagebericht ging Dr. Nora Lauterbach, Chefvolkswirtin des bvdm, auf die Entwicklung der Umsatz- und Beschäftigtenzahlen ein. Lauterbach: „Wenn die Konjunktur der deutschen Volkswirtschaft wieder anzieht und das Print-Werbevolumen davon profitiert, wird auch die Druckindustrie weiter gute Geschäfte machen können“.
Die Durchführung von betriebswirtschaftlichen Vergleichsstudien liefert für die teilnehmenden Betriebe unverzichtbare Erkenntnisse und somit einen Informationsvorsprung. Jens Meyer, Verband Druck und Medien Bayern, präsentierte aktuelle Ergebnisse aus dem Vergleich der Branchenbilanzkennzahlen. Neben Umsatz- und Ertragskennzahlen bildet die Eigenkapitalbasis eine wesentliche Kenngröße in der Finanzierungssituation der Unternehmen. „Trotz aller Schwierigkeiten erreichten die Druckereien hier eine Konsolidierung“, beurteilte Meyer die Ergebnisse. Innerhalb der letzten zehn Jahre konnte über alle Größenklassen hinweg eine Erhöhung, zumindest jedoch eine Stabilisierung dieses wichtigen Parameters zur Bonitätsbeurteilung festgestellt werden.
Ein nicht zu unterschätzendes Werkzeug zur Unternehmenssteuerung stellt eine funktionstüchtige Kosten- und Leistungsrechnung dar. In diesem Bereich erarbeitet die Abteilung Betriebswirtschaft des bvdm im Auftrag des Ausschusses zahlreiche Hilfsmittel. Ulrich Smets, verantwortlich für Betriebswirtschaft beim bvdm, berichtete von den anstehenden Aktualisierungen der Kalkulationssystematik: „Der technische Fortschritt erfordert eine Anpassung des Aufbaus der Kalkulationsgrundlagen“. Die Publikationen zur Kosten- und Leistungsrechnung, die die Abteilung Betriebswirtschaft des bvdm im Auftrag des Wirtschaftsausschusses ausarbeitet, sind laut Smets „für die Betriebe der Branche und die Verbände Druck und Medien eine unverzichtbare Grundlagenarbeit.