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Konzepte für die nachhaltige Medienproduktion beim 2. Media Mundo Kongress

Donnerstag 20. Mai 2010 - Das Thema der nachhaltigen Medienproduktion gewinnt in der Druck- und Kommunikationsindustrie immer mehr an Bedeutung. Das belegte der 2. Media Mundo Kongress, den der Fachverband Medienproduktioner (f:mp.) parallel der postprint berlin am 5. und 6. Mai veranstaltete.

Die Keynote von Prof. Stefan Rahmstorf, Professor im Fach Physik der Ozeane an der Universität Potsdam, führte eindringlich in den Kongress ein. Sensibilisiert unter anderem auch durch die aktuelle Ölkatastrophe erwarteten viele Kongressteilnehmer eigentlich eine ähnliche Abhandlung der Thematik, wie sie inflationär in den Medien, der Werbung oder den PR-Maßnahmen von Unternehmen zu beobachten ist. Doch weit gefehlt. Auch die folgenden Referenten informierten und berichteten mit so viel Leidenschaft, dass schnell deutlich wurde: Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiger Trend oder Marketinginstrument für den besseren Verkauf. Der Kongress war ein vielfältiger Aufruf, innovative Medienlösungen und nachhaltige Prozesse einzuführen.
Tatsächlich gibt es eine Menge an Einzelmaßnahmen, die zur umweltgerechten und nachhaltigen Produktion beitragen. So ermöglichen diverse Angebote und Zertifikate den CO2-Ausgleich der Medienproduktion. Über das Thema des „klimaneutralen Druckens“ ist die Branche dabei längst hinaus. Auch für die Papierauswahl stehen zahlreiche umweltgerechte Lösungen zur Verfügung. Vor allem Recyclingpapier mit dem Gütezeichen Blauer Engel sollte stets die erste Wahl sein. Lässt sich eine Nutzung von Papieren mit Frischfaseranteilen nicht vermeiden, garantiert die Zertifizierung nach FSC die nachhaltige und ökologisch sinnvolle Waldwirtschaft. Sehr viel Potenzial birgt auch das Energiemanagement und der Einsatz von Energie aus regenerativen Rohstoffen.
Trotzdem wurde auf dem Kongress deutlich, dass Anspruch und Wirklichkeit in vielen Fällen noch weit voneinander entfernt sind. Den universalen Weg der nachhaltigen Medienproduktion gibt es bislang noch nicht. Vor allem fehlen offizielle Standards und Empfehlungen, die allen Beteiligten Sicherheit und konzeptionelle Unterstützung bieten. Zudem verfügen viele Unternehmen der grafischen Industrie oft noch nicht über konkrete Nachhaltigkeitsstrategien. Dementsprechend besteht immer noch ein großer Bedarf an Basisarbeit. Es ist noch ein Stück Weg zurückzulegen.
Aus dieser Situation ergibt sich für die Media Mundo-Initiative sowie den nächsten Media Mundo Kongress das Ziel, aus den verschiedenen Teildisziplinen Empfehlungen zu entwickeln, die einen roten Faden der nachhaltigen Medienproduktion darstellen. Einige dieser Empfehlungen sollen in diesem Jahr noch veröffentlicht werden. Zudem werden auch zusätzliche Aspekte wie nachhaltiges Design, Corporate TV oder Corporate Publishing in das Themenspektrum der Initiative aufgenommen.

www.f-mp.de
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