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Weiterverarbeitung

Klebebindung im Akkord

(v. l.) die Roboterzelle mit dem Horizon-Klebebinder BQ-470, dem Roboterarm »Roberto« und dem Rüttler an der rechten Zellenwand. »Draußen« das Zuführband und die Zusammentrag- bzw. Sortiermaschine.

Montag 09. August 2010 - Die Kunden von Ergo Direkt Versicherungen, Fürth, erhalten ihre individuellen Vertragsunterlagen nicht mehr als Loseblattsammlung, sondern aufbereitet in einem klebegebundenen Produkt. Automatisches Robotersystem bestückt den Horizon-Klebebinders BQ-470.

Sven Kiefer, Leiter Druck und Versandservice Ergo Direkt Versicherungen, ist mit dieser Lösung zufrieden, denn er kennt die Nachteile der klassischen Zusammenstellung von Versicherungsunterlagen aus jahrelanger Praxis: »Das Loseblatt-Prinzip bietet dem Empfänger kaum Orientierung, schnell geraten die Blätter durcheinander, der Kunde wird eher verwirrt als geleitet – das ist unbefriedigend. Wir haben daher nach einer neuen Lösung gesucht. Die erste Alternative war ein fester Umschlag mit Innentaschen zum Verstauen zusammenhängender Unterlagen. Das war nicht wirklich überzeugend, so wenig wie das Heften der Blätter. So blieb die Klebebindung, die sich als optimale Lösung erwies: Mit dem klebegebundenen Produkt erhalten unsere Kunden nun seit April 2010 eine perfekte Zusammenstellung ihrer persönlichen Versicherungsinformationen, ähnlich einem Versicherungsordner. Das zusammengetragene Angebot mit teilweise auch perforierten Blättern wird auf der HorizonAnlage auch gleich mitgelocht, so können es die Kunden leicht abheften.«

Die Produktion der individuellen Aussendung erfolgt vollautomatisch und ist in dieser Form eine Neuentwicklung, an der gleich mehrere Partner, darunter auch Horizon, beteiligt waren. Ziel war dabei, für den überzeugenden Außenauftritt von Ergo Direkt Versicherungen eine hohe und gleichbleibende Qualität der individuell zusammengestellten Unterlagen garantieren zu können. Kiefer: »Wir verfügten bereits über eine für unseren Zweck geeignete horizontale Zusammentragmaschine von Müller Apparatebau GmbH, welche die personalisierten Produkte fertig kommissioniert. Für die Klebebindung war der Horizon-Klebebinder BQ-470 für uns erste Wahl.«

Ergo Direkt Versicherungen suchte aber auch nach einer automatisierten Lösung für die Bestückung des Klebebinders mit den jeweils individuell zusammengestellten Informationen. Dafür mußte ein Roboter entwickelt werden. Horizon- Geschäftsführer Peter Berger hatte den entscheidenden Tipp: Er kannte ein Unternehmen aus Ampfing – die D&T Engineering GmbH -, das Maschinen und Komponenten für die Bereiche Automatisierung, Kommissionierung und Papierhandling projektiert, entwickelt und fertigt. Schnell war der Kontakt geknüpft. Nach Auftragserteilung begann eine intensive Zusammenarbeit zwischen Ergo Direkt Versicherungen, D&T, Horizon und Müller Apparatebau.

Am Ende stand eine etwa 5 x 4 Meter große Roboterzelle, das Herzstück der automatisierten Angebotsproduktion. In ihr verrichtet ein Roboterarm alle 5,2 Sekunden, bis zu 4.000 Mal am Tag,
die ewig gleiche Bewegung, eine für einen Menschen unzumutbare Arbeit. Doch der Reihe nach: Zunächst übernimmt ein Stapelumsetzer den von der Zusammentragmaschine ausgelegten Satz Unterlagen und transportiert ihn über ein Zuführband zur Roboterzelle. Die Zelle ist ein von Polycarbonatscheiben geschützter Bereich, in dem sich der Klebebinder BQ-470 und der von D&T gefertigte Roboter sowie ein Rüttler befinden. Auf dem Zellenzuführband wird der Unterlagensatz quer gedreht und mit dem Rücken nach vorne durch die Zellenverkleidung in den Rüttler gegeben. Im Betrieb ist die Zelle von außen geschlossen.

Der Rüttler positioniert den Unterlagensatz durch Schwenken und Drehen in die Abholposition des Robotergreifers KUKA KR16 S – liebevoll »Roberto« genannt. Der wiederum nimmt mit einem Zangengreifer den aufgestoßenen Unterlagensatz auf, schwenkt quer durch den Raum und gibt ihn in die Zange des Klebebinders. Danach schwenkt er zurück zum Rüttler, wo er den nächsten aufgestoßenen Unterlagensatz abholt. Währenddessen fräst und leimt der BQ-470 den Rücken des vorherigen Unterlagensatzes. Die Maschine ist so in die Zellenverkleidung integriert, dass die Cover manuell von außen eingelegt werden können. Die fertig klebegebundenen, bis zu 5 mm dicken Produkte werden über die Standard-Auslage des Klebebinders in das Lochstanzaggregat HP-20A geführt, dort gelocht und schließlich über das Auslageband im Schuppenstrom aus der Zelle transportiert. Dort werden die Unterlagensätze manuell abgenommen.

Die Steuerung des Klebebinders ist wie gewohnt per Touch&work-Technologie am Monitor möglich – bei dieser Spezialentwicklung ist er in die Zellenwand eingebaut und kann ganz einfach von außen bedient werden. Helmut Solleder, D&T-Geschäftsführer, zu der Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen: »Wir mussten die Maschinen programmiertechnisch miteinander verzahnen. Das hat gut geklappt. Horizon erwies sich als ein sehr konstruktiver Partner, der vor allem auf verlässliche Qualität der Produkte Wert legte. Das Ergebnis spricht für sich!«

www.horizon.de
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