Aus den Unternehmen
Heidelberg baut Umweltschutzengagement aus
Samstag 12. Februar 2011 - Am 7. Februar wurde Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen der Abschlußbericht zum "Klimaschutzdialog Politik und Wirtschaft" überreicht.
Dieser Dialog ist eine gemeinsame Plattform des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und namhaften Branchen-Vertretern der deutschen Wirtschaft. Ziel ist das Finden gemeinsame Ansatzpunkte, um Treibhausgasemissionen, wie z.B. CO2, zu minimieren. Bis 2020 will Deutschland die Treibhausgase um 40 Prozent und bis 2050 um mindestens 80 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 1990 reduzieren. Der Klimaschutzdialog bestand aus den vier Arbeitsgruppen Gebäudetechnik, Finanzwirtschaft, Industrie und Gewerbe sowie Produkte. Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) wurde vom BMU als Branchenvertreter des Maschinenbaus eingeladen, aktiv in der Arbeitsgruppe 3 „Klimaschutz in Industrie und Gewerbe“ teilzunehmen. Hier ging es um konkrete Vorschläge für verbesserte politische Rahmenbedingungen und um Anreize, die die Entwicklung und Umsetzung von Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen erleichtern. Insgesamt wurden für sechs Themenblöcke konkrete Maßnahmen empfohlen: Förderung und Finanzierung, Energiemanagementsysteme, öffentliche Beschaffung, Exportförderung, Kommunikation und Ausbildung/Qualifizierung. Folgende Unternehmen waren neben Heidelberg in der Arbeitsgruppe 3 vertreten, die von der Siemens AG und dem BMU geleitet wurde: ALBA, Aurubis, BASF, BMW, Endress + Hauser, HeidelbergCement, Linde, MAN Nutzfahrzeuge, Prinovis, Robert Bosch, Schott, Siemens, ThyssenKrupp, Trimet Aluminium, Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Verband Deutscher Maschinen- und Anlagebau (VDMA) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).
Heidelberg unterstützt die Klimaschutzziele der Bundesregierung und die erarbeiteten Maßnahmen ausdrücklich. Bereits seit 1992 ist der Schutz der Umwelt in den Zielen des Unternehmens verbindlich festgeschrieben. 1996 ist mit Amstetten der erste Standort Heidelbergs nach EMAS validiert worden. An der systematischen Verbesserung der Umwelt und Energieeffizienz arbeitet Heidelberg kontinuierlich – von der Entwicklung seiner Produkte über ihre Herstellung bis zu ihrem Einsatz beim Kunden – also in der gesamten Wertschöpfungskette. Darüber hinaus unterstützt Heidelberg heute schon seine Kunden in allen Aspekten rund um das Thema ökologisches Drucken und nimmt in der Branche damit eine deutliche Vorreiterrolle ein. „Drei Dinge stehen bei uns dabei im Mittelpunkt: Wo immer es möglich ist, wollen wir Ressourcenverbrauch, Emissionen und Abfälle verringern oder im Idealfall sogar vermeiden“, bekräftigt Stephan Plenz, Vorstand für den Bereich Equipment bei Heidelberg und zuständig für Umweltmanagement. „Wir sehen unsere Verantwortung darin, unsere Kunden mit nachhaltigen Lösungen zu unterstützen, damit eine intakte Umwelt für uns und die nachfolgenden Generationen erhalten bleibt“.
Heidelberg verfolgt beim Umweltschutz einen ganzheitlichen Ansatz und analysiert und optimiert die eigenen Prozesse in Entwicklung, Produktion und Service. Die Ziele für die Zukunft sind ambitioniert: „Beispielsweise wollen wir den Energieverbrauch in den Fabriken bis 2015 gegenüber dem Basisjahr 2008 um 30 Prozent senken. 50 Prozent der benötigten Wärme sollen aus Biomasse bzw. Kraft-Wärme-Kopplung stammen“, berichtet Plenz.
An allen deutschen Produktions- und Entwicklungsstandorten der Heidelberg AG sind Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 installiert, die die Umweltleistung weiter verbessern. Ausgebildete Umweltschutzbeauftragte achten auf die Einhaltung der entsprechenden Umweltschutznormen, erkennen mögliche weitere Potentiale und treiben das Einsetzen effizienter Technologien voran.
Die bisher erreichten und umgesetzten Ziele können sich sehen lassen. Beispielsweise wurden bei der Druckmaschinen-Produktion im Format 70 x 100 am Standort Wiesloch-Walldorf die Abläufe und Prozeßparameter bei der Endabnahme so optimiert, daß der Papierverbrauch in den letzten vier Jahren um ca, 30 Prozent reduziert werden konnte.
Eine neue Methode zur Analyse und Freigabe der Abdruckpapiere verringerte darüber hinaus den Papierverbrauch für diesen Test um 94 Prozent.
Reinigungschemikalie im Vorbehandlungsprozess der Flüssiglackierung in Wiesloch-Walldorf, die seit Mitte 2009 eingesetzt wird. Hierdurch konnte die Badtemperatur von 60°C auf Raumtemperatur abgesenkt und die Badheizung abgeschaltet werden. Dies spart Heizenergie von 1.000 MWh/Jahr, was bei der Gasheizung ca. 260 Tonnen CO2 entspricht.
Energieeinsparung wird auch am Standort Amstetten, der Gießerei von Heidelberg, umgesetzt. Die Lüftungs- und Klimatechnik in der mechanischen Fertigung kann seit 2009 durch innovative Technologien an den tatsächlichen Bedarf angepaßt werden. Dies spart jährlich 3.500 MWh an Energie, bzw. unter Berücksichtigung des verwendeten Strommixes des Standorts zirka 1.150 Tonnen CO2-Emissionen. Ab 2010 wird das Kaltwasser für die Kühlung der Gießerei aus Abfallwärme erzeugt, was weitere 1.850 MWh an Energie und ca. 630 Tonnen CO2-Emissionen einspart.
Generell verfolgt Heidelberg eine Green-Fleet-Policy, die den CO2-Verbrauch von Dienstfahrzeugen nach oben beschränkt. Bisher sind ca. 200 Firmenfahrzeuge umgestellt und damit ca. 100 Tonnen CO2-Emissionen weniger angefallen.
Bis Ende Februar 2011 läuft noch die Anmeldung zum international ausgeschriebenen Heidelberg ECO Printing Award für Bogenoffsetdruckereien, die sich um den Titel „Nachhaltigste Druckerei“ und um den Preis „Innovativste Einzellösung“ bewerben können. Mit dem zum zweiten Mal ausgeschriebenen Preis fördert Heidelberg das Engagement seiner Kunden im Umweltschutz.