Aus den Unternehmen
bvdm weist ver.di-Forderung zurück
Montag 21. März 2011 - Der Bundesverband Druck und Medien weist die vorliegende Forderung der Gewerkschaft ver.di im Vorfeld der beginnenden Lohn- und Manteltarifverhandlungen als realita?tsfern zuru?ck.
Wa?hrend andere boomende Branchen zum Teil zweistellige Wachstumsraten verzeichnen, ka?mpft die Druckindustrie mit Umsatzeinbru?chen, Insolvenzen und Personalabbau. Allein in den letzten zehn Jahren ging der Umsatz der Branche um mehr als 20 Prozent zuru?ck. Die Branche verlor fast ein Drittel ihrer Betriebe mit u?ber 60 000 Bescha?ftigten.
Kernprobleme der Branche sind das Abwandern von Marktanteilen von Print zu elektronischen Medien, der international harte Wettbewerb, die hohen Kosten und viel zu starre manteltarifliche Regelungen wie z.B. zur Maschinenbesetzung.
bvdm-Verhandlungsfu?hrer Dr. Wolfgang Pu?tz: „Die deutsche Druckindustrie erlebt erdrutschartige strukturelle Vera?nderungen. Angesichts der ver.di-Forderung, die der Branche zusa?tzliche Kosten aufbu?rdet, statt diese zu senken, steht die „Gretchenfrage“: Wird es fu?r die Druckindustrie noch einen neuen Manteltarifvertrag geben? Relikte aus der Vergangenheit wie die 35-Stunden-Woche und Hilfsarbeiterlo?hne u?ber 12 Euro passen nicht mehr in diese schwierige Situation der Branche und in die Generaldebatte zu Mindestlo?hnen.“
Die Arbeitgeber warnen die Gewerkschaft, mit ihren Forderungen die Betriebe und die Arbeitspla?tze weiter zu gefa?hrden. Die Unternehmen brauchen dringend deutliche Kostensenkung, um im Wettbewerb mit anderen Medien zukunftsfa?hig zu bleiben.
Am 13. April beginnen in Frankfurt am Main die Lohn- und Manteltarifverhandlungen in der deutschen Druckindustrie fu?r die rund 160 000 Bescha?ftigten in 10 300 Betrieben.