Aus den Unternehmen
2. Runde der Tarifverhandlungen in der Druckindustrie ergebnislos
Freitag 29. April 2011 - Die gestrigen Tarifverhandlungen in der Druckindustrie für die 160.000 Beschäftigten der Branche endeten in Berlin ohne Einigung. Sie wurden auf den 17. Mai 2011 in Frankfurt am Main vertagt.
Die Arbeitgeber bedauern, dass es in diesem zweiten Treffen zu keiner Annäherung der Positionen gekommen ist. „Oberstes Ziel der Arbeitgeber ist es, die Zukunft der Druckindustrie und ihrer Beschäftigten zu sichern“, bvdm-Verhandlungsführer Dr. Wolfgang Pütz. „Wir wollen mit einer Reform des Manteltarifvertrages die Branche stabilisieren und besser auf die Zukunft ausrichten.“
Die Druckindustrie steht in einem zunehmenden Wettbewerb mit anderen Medienanbietern, und dies bei steigenden Rohstoff- und Energiepreisen sowie hohen technikbedingten Investitionen. „Die größtenteils familiengeführten, mittelständischen Betriebe der Druckindustrie können sich mit den starren, kostenträchtigen Regelungen des MTVs kaum mehr behaupten“, so bvdm-Hauptgeschäftsführer Dr. Paul Albert Deimel.
Die Betriebe benötigen daher dringend mehr Flexibilität, um den Anforderungen der Kunden besser gerecht zu werden. Dazu fordern die Arbeitgeber unter anderem eine flexible Öffnung der Arbeitszeit von der immer noch geltenden 35-Stunden-Woche auf bis zu 40 Stunden pro Woche. Außerdem sollen die strengen Maschinenbesetzungsregeln, die den Entwicklungen der Technik und den Anforderungen der Betriebe nicht mehr gerecht werden, neu definiert werden.
Die Arbeitgeber appellieren an die Gewerkschaft, zur Sicherung des Flächentarifvertrages an einer zukunftsorientierten Gestaltung des Manteltarifvertrages mitzuwirken. Dr. Wolfgang Pütz: „Die Tarifpartner haben eine hohe Verantwortung für die Betriebe und die Beschäftigten. Diese müssen wir gemeinsam wahrnehmen!“