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Weiterverarbeitung

Autobond: Laminiermaschine mit Inline-Inkjeteinheit für UV-Spotlack

Der 36 SUV von Autobond ist mit LED-Lampen für die Härtung ausgerüstet, die kein Ozon entwickeln und nur etwa 20 Prozent der von konventionellen UV-Lampen benötigten Leistung verbrauchen.

Donnerstag 12. Mai 2011 - Der weltweit erste Mini 36 SD TPM Laminator mit inline angebundener 36 SUV Inkjeteinheit für UV-Spotlack von Autobond wurde bei der englischen Druckerei Sense Creative installiert.

Diese Maschinenkombination verschafft dem Unternehmen aus Darlington die Möglichkeit für die ein- oder beidseitige Thermolaminierung in einem Maschinendurchlauf mit UV-Spotlack auf einer Seite des Bogens sowie für die einseitige Laminierung mit UV-Spotlack auf einer Seite und einer Magnetfolie auf der Rückseite zur Herstellung von Produkten wie Kühlschrankmagneten.

Autobond erregte auf der Ipex 2010 mit der Ankündigung seiner wegweisenden digitalen Inkjet-Technologie zum Auftragen von UV-Spotlack großes Aufsehen und arbeitet seitdem an der Perfektionierung des Verfahrens. Sense Creative leistete die Anzahlung bereits einige Monate vor Abschluss der Testläufe auf der ersten Maschine und laut Autobond verbucht man seitdem Aufträge aus aller Welt.

Der nächste 36 SUV, der das Werk von Autobond in der englischen Grafschaft Derbyshire verlässt, geht an den Kunden RBC Ministries in Michigan, USA, dem Anfang 2011 bereits ein Mini 36 SDT Laminator geliefert wurde. Auch eine Druckerei in Irland sowie zwei in Australien platzierten Aufträge für den neuen 36 SUV für das maximale B3-Hochformat, während ein Unternehmen aus England ein Modell für B2-Hochformat bestellte. Das B2-Maschinensystem soll im Laufe dieses Sommers erhältlich sein und das B1-Hochformatmodell im Herbst.

Das Familienunternehmen Sense Creative hat sich seit der Gründung im Jahr 2004 durch Tim Thompson rasant vergrößert. Thompson begann damals mit kaum mehr als einem Computer in seinem Zimmer im elterlichen Haus. Heute arbeiten die 11 Mitarbeiter der Firma in ca. 900 m2 großen Räumlichkeiten und im Mai kommt ein weiterer Komplex mit etwa 500 m2 hinzu. Die diesjährigen Investitionen betrugen bisher mehr als 400.000 GBP (ca. 460.000 EUR) und umfassen neben der Ausrüstung von Autobond eine Kodak NexPress Druckmaschine, ein Rollem JetStream Weiterverarbeitungssystem, eine Stanzmaschine aus dem Hause Zünd und ein Fotobuchsystem von Ashgate.

„Ein Großteil unserer Aufträge besteht in der Produktion von Visitenkarten. Wir haben damit begonnen, eine Umgebung zu schaffen, in der wir sie schneller, günstiger und mit mehr Oberflächenvarianten liefern können als alle anderen Anbieter in Großbritannien“, berichtet Tim Thompson. „Letztes Jahr habe ich mit Autobonds Geschäftsführer John Gilmore über die Anschaffung einer Laminiermaschine gesprochen, um damit die beidseitige Mattfolienlaminierung in unser Leistungsangebot aufzunehmen, als er mir von der Entwicklung des Systems für UV-Spotlack erzählte.“

„Ich war sofort interessiert, denn bisher war dieses Verfahren aufgrund der Kosten für UV-Spotlackierung für die im Digitaldruck produzierten Mengen zu teuer, was eine geringe Nachfrage des Marktes nach sich zog. Mit der neuen Maschine von Autobond können wir zum Beispiel 500 Visitenkarten, gedruckt, beidseitig mattlaminiert und mit einseitiger UV-Spotlackierung, für weniger als rund 43,00 Euro liefern – und das inklusive Mehrwertsteuer und Lieferkosten!“

„Die Markteinführung des 36 SUV bedeutet, dass dieses Verfahren, das zuvor aus Preisgründen nicht zur Diskussion stand, nun neuen Bereichen der Druckbranche offensteht. Es handelt sich hier um einen hochinteressanten Durchbruch und wir werden dieses Verfahren für eine Vielzahl von Druckerzeugnissen einsetzen.“

Der 36 SUV von Autobond ist mit LED-Lampen für die Härtung ausgerüstet, die kein Ozon entwickeln und nur etwa 20 Prozent der von konventionellen UV-Lampen benötigten Leistung verbrauchen. Außerdem leuchten die Lampen kalt, sodass sich die Brandgefahr beträchtlich verringert. Nach Schätzungen von Autobond werden etwa 95 Prozent aller UV-Spotlacke in vielen Ländern mit herkömmlichen Siebdruckmaschinen auf Mattfolie aufgetragen, wodurch das Verfahren für die Kleinauflagenproduktion zu teuer und zu langsam ist. Autobond ist davon überzeugt, dass der neue 36 SUV besonders bei Digital- und Offsetdruckereien Anklang finden wird, die eine große Auftragsvielfalt von hochwertigen Broschüren bis hin zu Buchumschlägen in Kleinauflagen ausführen.

„Wir können eine Visitenkarte mit einer Auflage von nur 25 Exemplaren kosteneffizient produzieren. Sie können auf einer Seite mattlaminiert mit einem UV-Spotlack und auf der Rückseite mit einer Magnetfolie versehen werden und sogar auf eine besondere Form geschnitten werden“, erläutert Tim Thompson. „Ich glaube nicht, dass man uns in Großbritannien im Hinblick auf die Vielfältigkeit der Printprodukte, die wir in unserem Tätigkeitsgebiet produzieren können, übertrifft. Außerdem gewährleisten die Maschinenausrüstungen, in die wir investiert haben, erstklassige Qualität.“

„Durch das Auftragen von warmem Lack auf warme Bogen mit der Autobond Linie erzielen wir einen beeindruckenden Glanzeffekt, der alles andere, was mit einer konventionellen Siebdruckmaschine produziert werden kann, weit in den Schatten stellt. Der Lack fließt einfach ein Traum. Auch die Geschwindigkeit ist überwältigend. Die Kunden übermitteln uns die Aufträge im PDF-Format. Innerhalb von 10 Sekunden konvertieren wir die Datei in ein BMP und senden sie an den 36 SUV.“

Nach der Laminierung mit dem Mini 36 TPM werden die Bogen separiert, seitenregistergenau ausgerichtet und in den 36 SUV geführt, der mithilfe einer Tickmarke auf dem Druckprodukt die präzise Registerhaltigkeit des Lacks gewährleistet. Das Einrichten der Maschine ist mit nur einem Bogen möglich. Autobond hat die neue SUV Maschine nach den gleichen Standards entwickelt wie seine anderen Laminatoren, sodass auch dieses System über 22 mm starke Seitenplatten aus Stahl verfügt, die hohe Stabilität und Genauigkeit sicherstellen.

Der neue Autobond 36 SUV trägt 1-7 Tropfen Lack pro Punkt mit so großer Genauigkeit auf, dass alle sieben Tropfen präzise auf einen Satzzeichen-Punkt gedruckt werden könnten. So sollte es möglich sein, Text mit einer ähnlichen Stärke wie Blindenschrift zu produzieren, was nach Aussagen des Unternehmens einen weiteren neuen Wachstumspfad eröffnen könnte.

Der Heidelberg Stahl Anlegerkopf erlaubt Laminiergeschwindigkeiten von bis zu 45 Metern pro Minute; bei der Produktion mit UV-Spotlack wird der Durchsatz hingegen durch die eingestellte Auflösung der Inkjet-Druckköpfe bestimmt. Bei einer Auflösung von 360 dpi beträgt der Durchsatz etwa 25 m/min und bei 720 dpi liegt die Geschwindigkeit bei 13 m/min.

„Wir streben in jeder Produktionsphase nach Effizienz und Produktivität“, so Tim Thompson. „Zum Beispiel bedeutet der Steg von 1,6 mm, den die Rollem JetStream zum Schneiden des Bogens benötigt, dass wir 30 Visitenkarten auf einen B3-Bogen drucken können. Von dem Moment an, in dem die Produktion eines Jobs mit unserer NexPress beginnt, können wir den gesamten Auftrag in etwa zehn Minuten drucken, beidseitig laminieren, UV-Spotlack auftragen, schneiden und einpacken.“

www.autobondlaminating.com
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