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Forum Media-Publishing des bvdm: Integratoren sind gefragt

Das Forum Media-Publishing bot einen guten Diskurs zwischen Publikum und den Referenten. Moderator Helmut von Berg (links stehend) gelang die gute Einbindung des Publikums.

Montag 16. Mai 2011 - Unter den Schlaglichtern eTrends, Apps und XML behandelte das Forum Media-Publishing des Bundesverbandes Druck und Medien am Mittwoch, 11.5.2011, in Frankfurt am Main, die Strategien, Werkzeuge, Geschäftsmodelle der Verlage und Industrie und daraus resultierende Handlungsfelder für die Druck- und Medienbranche.

Die zu beachtenden „E-Aspekte“ betreffen alle Facetten der Medienproduktion von Formaten, Workflows, Design und Schriften bis zur Distribution. Seit dem Start des iPads wurde bei der Entwicklung von mobilen Geräten ein wahrer Boom ausgelöst. Verbunden ist dies mit der Frage, wie Medienhersteller nun mit dieser schier endlosen Zahl an Geräten und Standards umgehen müssen.

Klar sind sich die Experten, dass Tablet-PCs den Markt beherrschen. Jedoch haben sich E-Ink und enhanced E-Books, d.h. mit multimedialen Inhalten angereicherte E-Books, als ernst zunehmende Produkt- und Medienformen etabliert. Ein weiterer Trend sind browserbasierte Apps, mit dem Vorteil, dass diese nicht auf ein spezielles Betriebssystem fixiert sind. Bei den Datenformaten scheinen sich je nach Anwendung verschiedene Präferenzen herauszukristallisieren. So werden ePub-Formate bevorzugt für Belletristik von Publikumsverlagen eingesetzt, PDFs vornehmlich für Fachinformationsdienste und deren Verlage, Apps kommen zum Einsatz, wenn viele Zusatzfunktionen notwendig werden.

Im Web erstellen Nutzer ihre Produkte individuell zusammen. Stichworte für Verlage und Dienstleister sind Self-Publishing, Publizieren in der Cloud und das semantische Web. Neue Produkte werden möglich, weil „intelligente“ Daten mit semantischen Inhalten hinterlegt werden.

Ein herausragendes Beispiel lieferte Dr. Silke Springensguth, Geschäftsführerin von Du Mont Net. Das Unternehmen koordiniert die digitalen Aktivitäten der Mediengruppe M. DuMont Schauberg. Mobile Portale werden hier automatisiert aus Print erstellt bzw. auch eigenständig entwickelt, wie die prämierte App der Frankfurter Rundschau. Doch die Erlöse für Zeitungshäuser und Verlage aus den neuen Medienformaten sind bisher spärlich. Potenzial sieht Springensguth vor allem bei Nischenprodukten. Ebenso erwartet sie aus der Mediennutzung des iPad zur besten Werbezeit – der Primetime – neue Möglichkeiten des Werbemix von Print und Online, zu Lasten der Fernsehwerbung.

In der crossmedialen Verlagsproduktion müssen Apps automatisiert aus der Produktion angestoßen werden, forderte auch Norbert Ohl von ppi media. So wird die Zeitungs-App für die einzelne Ausgabe automatisiert aus dem Redaktionssystem heraus produziert. Diese crossmedialen Prozesse haben ebenso Einflüsse auf den Anzeigenmarkt. Print-, Online- und mobile Werbeplätze sowie deren Verkauf müssen entsprechend neu organisiert werden. All dies hat Einflüsse auf die Organisation der Produktion und das Know-how der Mitarbeiter.

Welche Anforderungen und Bedarfe ergeben sich in der Industrie, z.B. in der Datenaufbereitung von technischen Dokumentationen? Am Beispiel der Britischen Flugsicherung zeigte das Forum, wie für hochvoluminöse Publikationen eine industrielle, schnelle und dennoch absolut sichere und hochqualitative Datenaufbereitung gewährleistet werden kann.

Ebenso ein neues Thema für Kunden und Mediendienstleister sind barrierefreie PDFs. Jederzeit und für jedermann zugängliche Informationen durch barrierefreies PDFs sind kein Randgruppenthema, sondern eine mit wenig Aufwand zu erreichende Erweiterung der Zielgruppe, so Markus Müller-Trabucchi vom Satz-Rechen-Zentrum Berlin.

Mit dem für Sommer 2011 zu erwartenden ePub3-Standard wird es weitere Möglichkeiten geben, JavaScript, Audio und Video in die Medienprodukte zu integrieren. Dies wirft für Verlage und Dienstleister Fragen auf, welches Material wie und mit welchen Texten, Bildern, Tönen angereichert wird.

Im Design der neuen Medien sind lesefreundliche Schriften gefragt. Serifenlose Schriften sind für e-Design geeigneter, wie z.B. DTL-Argo, Ardoise PTF oder die neue Arial für elektronische Medien. Mit den Schriften Akko und Phoenica sieht Schriftengestalter Jürgen Weltin einen Trend zu einfachen, industriell anmutenden und konstruierten Schriften.

Fazit des Forum Media-Publishings: Der Bedarf an neuen Medien und crossmedialen Produkten ist groß. Für diese neuen Medien sind gute Integratoren und Datenaufbereiter gefragt. Dieses Know-how müssen Druck- und Medienbetriebe ihren Kunden aus Verlag und Industrie anbieten.

www.bvdm-online.de
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