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digi-Trends in Ismaning: Digitaldruck wächst in Farbe

Im Zentrum fu?r Druck und Medien in Ismaning diskutierten Publikum und Experten die digi-Trends der Zukunft.

Donnerstag 14. Juli 2011 - Wo liegen die wirklichen Potenziale im Digitaldruck? Während im farbigen Digitaldruck weiter hohe Zuwächse zu verzeichnen sind, ist der Digitaldruck in Schwarz-Weiß rückläufig, so Frank Ladwein von Canon, bei der Veranstaltung digi-Trends am 28. Juni 2011 in Ismaning, organisiert von der Interessengemeinschaft Digitaldruck, digicom, in Kooperation mit dem Verband Druck und Medien Bayern.

Bei digi-Trends beleuchteten die Experten alle Facetten des Digitaldrucks von strategischen Themen bis hin zu Materialien, Produktion, Workflow und Weiterverarbeitung.

Dabei beschäftigte sich Johannes Ferger, Xerox, mit der Frage „Twitter, Facebook & Co. – drucken wir in fünf Jahren noch?“. Ferger zeigte auf, wie sich die Kommunikation unter dem Einfluss des Internets und der elektronischen Medien wandelt. Ferger: „Innovative Kommunikation setzt auf 1:1-Kommunikation mit ihren Vorteilen bezüglich höherer Response- und Kaufraten.“ Cross-Media-Plattformen unterstützen bei der Kampagnenplanung in allen notwendigen Prozessschritten über Web, E-Mail und mobile Medien ebenso wie beim personalisierten Web-to-Print.

„Digitaldruck wird Mainstream“ postulierte Bertram Störch, Hewlett Packard. „Mit steigender Wertigkeit und sinkenden Stückkosten wird der Digitaldruck zunehmend eine Alternative zu den konventionellen Druckverfahren.“ Neben speziellen Beispielen für Produkte, die teilweise nur im Digitaldruck produziert werden können, zeigte Störch die Vorteile einer Kombination von Digitaldruck und Web-to-Print- bzw. Web-to-Business-Modellen auf.

Betriebe haben erstmals die Möglichkeit, die Qualität ihrer Produktion bewerten und über ein Prüfsiegel zertifizieren zu lassen. Frank Dieckhoff, Geschäftsführer von digicom, stellte das neue Gütesiegel Digitaldruck vor. Geprüft werden Farbraum, Tonwertzunahme und Umfang, Graubalance, Abbildungsqualität, Auflösung, Bild- und Wendepasser, Druckbogengenauigkeit und viele weitere Kriterien. Nach bestandener Prüfung erhält die Digitaldruckerei das „digicom Gütesiegel Digitaldruck“ mit einer Gültigkeit von eineinhalb Jahren sowie der Auflage, halbjährlich eine Testform zur Kontrolle zu produzieren und prüfen zu lassen.

„Eine effiziente Digitaldruckproduktion setzt ein zuverlässiges Farbmanagement mit entsprechendem Workflow, z.B. im Remote-Proof voraus“, so Raimar Kuhnen-Burger von EFI. „Hinter dem Farb-Horizont geht es weiter“, meinte dagegen Michael Buschky von Kodak und stellte Digitaldruck-Anwendungen mit Zusatznutzen vor, wie Spot-Hochglanzveredelung, 3D-Druck und fluoreszierenden Sicherheitsdruck.

Papierhersteller arbeiten an den Herausforderungen des Digitaldrucks sowie den spezifischen Problemen, wie z.B. Restfeuchte. Fast 70 Prozent aller Produkte des Papierlieferanten May + Spies – darunter Selbstklebeetiketten, Polylaserfolien für trockentonerbasierte Maschinen und Feinpapiere – werden mittlerweile digital bedruckt, so Manfred Gier von May + Spies.

Anhand einiger Beispiele verdeutlichte Peter Berger, Horizon, die Tücken und Besonderheiten bei der Weiterverarbeitung von Digitaldrucken. Durch kleine Auflagen und individualisierte Inhalte, kombiniert mit den technischen Eigenarten der verschiedenen Digitaldruckverfahren, werden spezielle Anforderungen an die Weiterverarbeitungsmaschinen gestellt. Darüber hinaus gilt es, die optimale Materialkombination von Kleber (beim Binden), Folie (beim Kaschieren) und Bedruckstoff unter Berücksichtigung des jeweiligen Druckverfahrens zu finden.

Bei einer klimaneutralen Digitaldruck-Produktion bietet die Sammelkompensation über den Klimarechner der Druck- und Medienverbände große Kosteneinsparungsmöglichkeiten. Jens Meyer, Mitglied der Geschäftsführung des Verbandes Druck und Medien Bayern, stellte den Rechner vor und verglich exemplarisch die Kompensation eines Auftrages im Offsetdruck und im Digitaldruck.

Die nächste Veranstaltung der Reihe digi-Trends findet am 29. September im Museum für Druckkunst in Leipzig statt.

www.bvdm-online.de
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