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Hybrid Software: neue Tochtergesellschaft in Europa

Jan Ruysschaert, Geschäftsführer der neu gegründeten Hybrid Software NV, Belgien.

Samstag 16. Juli 2011 - Mit der Gründung von Hybrid Software NV durch das amerikanische Unternehmen Hybrid Integration, das seinen Namen zudem in Hybrid Software änderte, wurde in Europa als Bestandteil des jüngsten weltweiten Expansionsprogramms ein völlig neuer Ansatz zur Automatisierung in der grafischen Industrie lanciert.

Die europäische Tochtergesellschaft mit Hauptsitz in Kortrijk, Belgien, ist ebenfalls verantwortlich für die Regionen Osteuropa und Lateinamerika. Geleitet wird das neue Unternehmen von Jan Ruysschaert, der in der Branche aufgrund seiner führenden Positionen bei Artwork Systems und EskoArtwork bestens bekannt ist.

„Schon seit 30 Jahren arbeite ich für führende Anbieter der grafischen Industrie, die Systeme und Software für Druckvorstufenanwendungen liefern, doch noch nie ist mir so ein Integrationsansatz begegnet, wie Hybrid Software ihn mit seinem Konzept Order Lifecycle Management (OLM) vertritt“, berichtet Geschäftsführer Jan Ruysschaert. „OLM hat sich über das herkömmliche Denken hinweggesetzt, wie die vorhandene Hardware, Software und die Workflows eines Unternehmens integriert werden können. Indem man Integration als ein Produkt betrachtet, haben Druckereien nun erstmals die Möglichkeit, in diesem Bereich von geringen Gesamtbesitzkosten zu profitieren.“

„Druckunternehmen, gleichgültig, ob sie im Etiketten-, Verpackungs-, Sieb- und Schildermarkt oder im Digital- oder konventionellen Offsetdruck tätig sind, landen zwangsläufig bei einem Mix aus verschiedenen Druckvorstufensystemen und Workflows sowie Planungs-, Buchhaltungs- und Verwaltungs-Software und Datenbanken, die zu unterschiedlichen Zeiten von verschiedenen Anbietern gekauft wurden. Als unweigerliche Folge kommunizieren diese Produkte nicht miteinander, was häufig zu erheblichen Ineffizienzen, Fehlern und Ausschusszahlen führt.“

„JDF ist mit vielen älteren Systemen nicht kompatibel, und traditionelle Integrationsverfahren sind für viele Druckereien zu teuer und zu langwierig, um in Erwägung gezogen zu werden. Angesichts der heute in der Regel sehr knappen Gewinnspannen kann schon der kleinste Fehler in den Job-Spezifikationen oder Grafiken schnell die Gewinnspanne eines Auftrags zunichte machen. Die Produkte von Hybrid vermeiden diese Situation, indem sie den vorhandenen Produktionssystemen einer Druckerei einen hohen Grad an Prozessautomatisierung verschaffen. Eine nordamerikanische Kartondruckerei konnte die dateibedingte Nachproduktion unmittelbar nach der Einführung des Job Management System von Hybrid in ihrer Produktionsstätte auf null reduzieren.“

Hybrid hat sich im Laufe der Jahre von einem Integrator zu einem kundenspezifischen Software-Entwickler und schließlich zu einer Firma für produktgesteuerte Unternehmens-Software gewandelt. Die neuen Versionen der Produkte von Hybrid werden auf der LabelExpo Europe vorgeführt. Alle Produkte von Hybrid arbeiten mit Webbrowser-Technologie und bieten anbieterunabhängige Lösungen auf der Basis von Industriestandards wie JDF/JMF und SQL.

Die Produkte lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen. Die erste Produktreihe ist FrontDesk, eine Schnittstelle zwischen dem Kunden und der Druckerei. FrontDesk bietet Kunden ein Web-to-Print-Portal mit leistungsstarken Datei-Upload- und Downloadfunktionen sowie umfassender Job-Interaktion, von der Online-Bestellung durch alle Phasen der Auftragsverfolgung, des Proofens und der Freigabe bis hin zur Auslieferung des fertiggestellten Auftrags. Optionale Komponenten von FrontDesk umfassen integriertes Softproofen und Kommentarsysteme von branchenführenden Anbietern, Online-Bearbeitung und variable Daten sowie leistungsfähiges Kampagnenmanagement und Tools für die Profilerstellung von Einzelhandelsgeschäften für Anwendungen mit großen Volumen im Retailhandel.

Das zweite Produkt FaceLift erlaubt die nahtlose Integration zwischen Produktions-Workflows, MIS/ERP-Systemen, Webseiten von Dritten, externen Datenbanken und anderen Quellen mit digital gehaltenen Informationen. FaceLift ermöglicht die vollständige Transparenz der einzelnen Schritte, die bei einem Auftrag von der Bestellung bis zur Auslieferung vonstatten gehen. Der Anwender kann eigene Vorlagen erstellen, die unabhängig vom Druckverfahren oder vom hergestellten Produkt jede Phase des Lebenszyklus des Auftrags berücksichtigen.

FaceLift bietet eine leistungsstarke Funktionspalette für die JDF-Integration zwischen Produktions-Workflows, die sehr spezifizierte Parameter erfordern, und MIS-Systemen, die in der Regel sehr allgemeine Druckvorstufeninformationen enthalten. FaceLift kann als Zwischentool zur nahtlosen Zuordnung von Daten zwischen diesen Systemen fungieren, ohne dass eine kundenspezifische Programmierung erforderlich ist.

„Hybrid übernimmt bei Bedarf den Integrationsprozess für den Kunden, aber in den meisten Fällen können sie dies mit den anwenderfreundlichen Tools von Facelift selbst durchführen“, erläutert Jan Ruysschaert. „Dies ist einer der Hauptgründe, dass die Integrationskosten so niedrig sind. Zudem lässt sich die Integration normalerweise schnell und ohne die Kosten und Risiken eines kundenspezifischen Software-Entwicklungsprojekts umsetzen.“

Das dritte Produkt des Portfolios von Hybrid ist FileForce, eine Software, die mehrere Produktions- oder Druckstandorte einer Unternehmensumgebung miteinander verbindet, sodass der Anwender von den enormen Effizienzen profitieren kann, die durch den Lastausgleich und den Dateiaustausch zwischen Standorten erreicht werden. FileForce benötigt keinen zentralen Fileserver und kein DAM-System, sondern arbeitet stattdessen mit lokalen Dateiservern am jeweiligen Standort zusammen. Dateiversionen lassen sich im Zuge von Überarbeitungen während des Lebenszyklus des Auftrags zwischen mehreren Standorten verschieben, kopieren, lesen, verwerfen, archivieren und präzise verfolgen. Dateien werden in jeder Phase ihres Lebenszyklus zwar hocheffizient verwaltet, aber in keiner Weise verändert.

„Der Kundenkreis von Hybrid reicht von mittelgroßen Unternehmen bis hin zu großen Druckkonzernen, die mehrere Standorte betreiben. Solange die Systeme mit Standard-Datenbankenplattformen arbeiten, können wir sie integrieren. Wir unterhalten bereits enge Geschäftsbeziehungen zu Anbietern von MIS-Systemen wie EFI, Solarsoft, CRC, EPMS und anderen sowie zu Unternehmen für Content Management wie ADAM. Verschiedene Software- und Hardwareanbieter haben bereits ihr Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet, weil sie erkannt haben, dass wir einen wichtigen Mehrwert bereitstellen, der in dieser Form zuvor nicht möglich war.“

Hybrid wurde 2007 in Pennsylvania, USA, gegründet und betreut heute rund 150 Kunden in ganz Nordamerika. Die Gründung einer europäischen Tochtergesellschaft im Juli ist Bestandteil der Unternehmensplanung, die Verkaufs- und Betriebstätigkeit weltweit auszubauen. Im September eröffnet Hybrid ein Büro in Deutschland und rechnet damit, bis Dezember in Europa sieben Mitarbeiter zu beschäftigen.

„Das Order Lifecycle Management von Hybrid wurde für den Einsatz in allen Bereichen der Druckindustrie konzipiert, vom Akzidenzoffsetdruck über den Digitaldruck bis hin zum Verpackungs-, Etiketten-, Inkjet- und Siebdruck sowie für Beschilderungen und Beschriftungen“, so Jan Ruysschaert abschließend. „Wir freuen uns schon darauf, Besucher der LabelExpo Europe, die vom 28. September bis 1. Oktober in Brüssel stattfindet, an unserem Stand (Halle 7 Stand L125) zu begrüßen. Wir werden auch auf der drupa 2012 vertreten sein, wo wir zweifellos weitere faszinierende Entwicklungen vorstellen werden.“

www.hybridsoftware.com
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