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Offsetdruck

Schaffrath produziert auf Rapida 106

Rudolf Sturme, Technischer Leiter des Schaffrath-Druckzentrums, und Drucker Ulrich Stelzer (r.) sind mit dem Anlaufen der Rapida 106 sehr zufrieden

Donnerstag 01. September 2011 - Nach der Inbetriebnahme der neu entwickelten 16-Seiten-Akzidenzrolle KBA C16 hat bei Schaffrath in Geldern in diesem Jahr auch die Rapida-Ära im Bogenoffset begonnen.

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Die Wurzeln von Schaffrath gehen bis ins Jahr 1743 zurück. Heute erwirtschaften rund 300 Mitarbeiter einen Jahresumsatz von 44 Mio. Euro. 1995 wurde zusätzlich zum klassischen Druckgeschäft die L.N. Schaffrath DigitalMedien GmbH gegründet. Aufträge werden firmenübergreifend akquiriert. So entstehen neben Zeitschriften- und Katalogproduktionen auf Papier klassische Websites, Apps, mobile Websites für das Smartphone und vieles mehr.

Für Schaffrath-Kunden hat diese Konzentration viele Vorteile, denn häufig wird aus einem Datenbestand heraus gedruckt und elektronisch publiziert. Ohne doppelte Datenpflege. Während beispielsweise das Deutsche Ärzteblatt in einer Auflage von 440.000 Exemplaren produziert wird, erfolgt der Zugriff auf die enthaltenen Stellenanzeigen im Web bis zu 1 Mio. Mal.

Schaffrath ist auf die Herstellung von Fach- und Publikumszeitschriften, Informationsschriften für Verbände und Kataloge spezialisiert. Effiziente Prozesse und modernste Technik garantieren die wirtschaftliche Produktion dieser Medien: Neben der C16 produziert eine 48- und eine weitere 16-Seiten-Rotation. Daneben wurde vor knapp einem Jahr eine neue Versandstraße von Sitma installiert – deutschlandweit dürfte es auf diesem Gebiet nichts Effektiveres geben. Jahr für Jahr werden etwa 25.500 t Papier verdruckt sowie 45 Mio. Klebebindungen, 55 Mio. Heftungen und 55 Mio. Adressierungen ausgeführt.

Mit der neuen KBA Rapida 106-Fünffarbenanlage druckt im Schaffrath-Bogenbereich erstmals eine Maschine mit Lackturm. Daneben ist eine Mittelformatmaschine mit fünf Farbwerken aus dem Jahr 1997 im Einsatz. Beide drucken hauptsächlich Zulieferungsteile für Rotationsobjekte: Umschläge, Einhefter, Postkarte, Sonderdrucke und vieles mehr.

Bei Zeitschriften-Aufträgen wird derzeit noch häufig auf Lack verzichtet: Wenn lackiert wird, dann sind es vor allem Schutzlackierungen oder solche, die einen schnelleren Widerdruck oder eine zügigere Weiterverarbeitung ermöglichen. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation in der Druckindustrie sollte die neue Maschine jedoch auch für andere Geschäftsfelder einsetzbar sein. Aus diesem Grund entschied sich Schaffrath neben dem Lackturm auch für ein Ausstattungspaket für den Kartonagendruck.

Bei Druckleistung, Farbmess- und Regeltechnik sowie Automatisierung konnte die Rapida 106 gegenüber anderen Fabrikaten besonders punkten. Während die Maschinen der 14.000er-Generation papier- und auflagenbedingt mit knapp unter 10.000 Bogen/h laufen, wird bei der Rapida 106 der 18.000er-Generation schon nach wenigen Wochen eine durchschnittliche Leistung von 14.000 Bogen/h erreicht. Die Inline-Farbregelung mit QualiTronic Color Control trägt deutlich zur Makulaturreduzierung bei. Und Farbschwankungen gehören der Vergangenheit an.

Durch eine automatische Farbversorgung und viele weitere Automatisierungen wie Nonstop-Lösungen, ziehmarkenfreier Anlage DriveTronic SIS, motorisch verstellbarer Saugwalze, LogoTronic-Vernetzung und Dichtemess- und Regelsystem kann die Besetzung der Maschine ohne Abstriche bei Druckleistung und Qualität optimiert werden.

Unter Zugrundelegung von Preis und Leistung errechnet sich für die Rapida 106 unter den Bedingungen bei Schaffrath ein Amortisationszeitraum von 3,5 Jahren. „Das ist ein recht kurzer Zeitraum für Investitionsgüter“, meint Geschäftsführer Dirk Devers. Die normale Amortisationszeit beginnt bei etwa 3,8 Jahren, bei einem Fabrikat wurden rein rechnerisch sogar ca. 4,5 Jahre ermittelt. Dirk Devers: „Inzwischen sind wir überzeugt, dass sich dieser Wert in der Praxis realistisch umsetzen lässt.“ Nach knapp drei Monaten Produktion standen 6,1 Mio. Drucke auf dem Zähler. Das sind auf das Jahr hochgerechnet ca. 25 Mio. Bogen. Der Wunsch nach einer Leistungserhöhung von 20-30 Prozent gegenüber der bisherigen Technik wurde damit schon in der Anlaufphase Realität.

Bei einem Unternehmen mit so hohem Druckvolumen kann das Thema Ökologie nicht ignoriert werden. Bei Schaffrath ist es vielmehr seit Jahrzehnten selbstverständlich. Das Unternehmen ist nach FSC- und PEFC-Standard sowie ProzessStandard Offsetdruck zertifiziert. Für den Rollen- und Bogenoffset wurden die PSO-Zertifikate erst vor kurzem erneut bestätigt. Die Energie aus den Drucklufterzeugern der Maschinen wird zur Warmwasserversorgung genutzt. Ebenso trägt sie mit ca. 50 Prozent zur Beheizung der 18.000 m2 Produktionsfläche bei. Die unvermeidbaren CO2-Emissionen können auf Wunsch der Auftraggeber durch den Kauf anerkannter Zertifikate in Klimaschutzobjekten kompensiert werden. Neueste Technik wie die reduzierten Einrichtegeschwindigkeiten an der C16 oder die QualiTronic Color Control an der Rapida 106 reduzieren den Makulaturbedarf deutlich. Was an Papierresten an den Druckmaschinen bzw. als Beschnitt- oder Stanzabfall anfällt, geht in den Wertstoffkreislauf. Und auch alle anderen wieder verwertbaren Stoffe – wie die Farbkartuschen aus dem Inkline-System – werden recycelt.

Die Rapida 106 produziert auch alkoholfrei. Bei Schaffrath kommen IPA-free Fountain Solution Feuchtmittelzusätze aus dem KBA PressConsum-Angebot zum Einsatz. Daneben haben sich einige weitere PressConsum-Verbrauchsmaterialien in der täglichen Praxis ausgezeichnet bewährt.

„Der Bogenbereich ist durch die Rapida 106 stark gewachsen“, freut sich Dirk Devers. Auch wenn der Ausbau bei den digitalen Medien ein Schwerpunktbereich des Druckunternehmens ist, wird weiter in den Druck investiert. Rudolf Sturme, Technischer Leiter des Druckzentrums, ist sich sicher: „Wir werden auch in Zukunft mit dem Druck Geld verdienen.“

www.kba.com
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