Verpackung
Weitere KBA Rapida 162a bei SCA Packaging
Samstag 05. November 2011 - Seit Mai diesen Jahres produziert die zweite Rapida 162a, eine Sechsfarbenmaschine mit Doppellack-Ausstattung und umfangreicher Automatisierung speziell für den Kartonagendruck, im SCA Packaging Werk in Hanau.
Das Werk gehört zu SCA Packaging Deutschland und ist der deutsche Offset-Standort innerhalb der Gruppe, der sowohl für die Eigenproduktion als auch für die anderen Werke druckt. Hauptprodukte in Hanau sind offsetkaschierte Verpackungen und Displays. Neben der neuen Rapida 162a stehen dafür zwei weitere großformatige Bogenoffsetmaschinen zur Verfügung.
Rund 45.000 Mitarbeiter sind bei SCA weltweit beschäftigt. 15.200 davon an den mehr als 170 Standorten von SCA Packaging, Europas zweitgrößtem Hersteller von Wellpappenrohpapier. Allein in Deutschland verfügt SCA Packaging über 20 Produktionsstätten, in denen 2.300 Mitarbeiter im Jahr 2010 einen Umsatz von 493 Millionen Euro erwirtschafteten. Der Ursprung des Hanauer Standorts als Druckbetrieb geht bis auf das Jahr 1874 zurück. Die Produktion der ersten Etiketten erfolgte noch im Steindruck. Nach der Übernahme durch SCA Packaging im Jahr 2002 erfolgten regelmäßige Investitionen in Gebäude und Ausrüstung.
Kunden sind heute vor allem Markenartikler aus der Lebens-, Genussmittel-, Getränke- und Spielzeugindustrie sowie der Haushalts-Chemie. Darunter sehr bekannte Namen wie Nestlé, Unilever, Henkel und Playmobil. Der Großteil der Produkte sind Verpackungen, ein weiteres wichtiges Segment sind Displays. Regelmäßig erhält SCA Packaging für seine Produkte renommierte Auszeichnungen, wie 2010 den Deutschen Verpackungspreis in gleich zwei Produktkategorien. Zu den Besonderheiten des Werkes gehören der Design Center, in dem kreative und innovative Verpackungslösungen entwickelt werden, sowie die einzige Inline-Doppelwellen-Kaschieranlage in Deutschland. Daneben sind alle Kernkompetenzen für die Produktion offsetkaschierter Produkte vorhanden – von SCA Pre-Press Services über den Druck bis hin zu Stanztechnik und Klebeautomaten und einer Displayproduktion mit vielen Spezialmaschinen.
Die neue KBA Rapida 162a verfügt über insgesamt zehn Druck- und Veredelungswerke sowie eine dreifache Auslageverlängerung und hat eine Gesamtlänge von knapp 35 Metern. Damit verfügt der Hanauer Betrieb von SCA über Deutschland hinaus über eine der modernsten und längsten Offset-Anlagen im Verpackungsdruck. Wichtigste Ausstattungsmerkmale an der um 420 mm höher gesetzten und mit Logistik-Systemen an Anleger und Auslage ausgerüsteten Maschine sind für Erich Mäder, Betriebsleiter bei SCA Packaging am Standort Hanau, alle Automatisierungen, die zur Verkürzung der Rüstzeiten beitragen. Denn auf schnelle Jobwechsel kommt es an. Neben dem vollautomatischen Plattenwechsel senken vor allem das parallele Waschen und weitere zeitgleich ablaufende Prozesse die Rüstzeiten spürbar. Ein zweiter wichtiger Punkt ist die hohe Flexibilität bezüglich der Inline-Veredelung. Mit den zwei Lacktürmen und der langen Zwischen- und Endtrocknungsstrecke sind alle Veredelungsvarianten bis hin zu hochwertigen Matt-/Glanz-Lackierungen mit Primer- und UV-Lack möglich. Daneben selbstverständlich auch ein breites Spektrum an Metallic-Effekten.
Erich Mäder ist sich sicher: „Mit der neuen Maschine erreichen wir signifikante Leistungssteigerungen.“ Und Helmut Seuffert, Produktionsleiter Druck bei SCA Packaging, präzisiert: „Wir kommen deutlich schneller und sicherer in Farbe.“
Im Moment steht für die Druckerteams noch das Beherrschen der komplexen Anlage im Vordergrund. Schon im nächsten Quartal wird sich die Leistung der Maschine weiter erhöhen, sind sich Erich Mäder und Helmut Seuffert sicher. Dann läuft neben der Inline-Qualitätsregelung auch DensiTronic PDF, der Online-Vergleich der Druckergebnisse mit dem Original-PDF aus der Druckvorstufe bzw. vom Auftraggeber. DensiTronic PDF wird das Unternehmen dabei unterstützen, Fehler in Text und Bild bereits vor Start des Auflagendrucks zu detektieren. Das hilft, die Qualität zu steigern und Makulaturen noch weiter zu senken. Die Mitarbeiter erzielen so zusätzliche Prozesssicherheit.
Ein anderes wichtiges Kriterium für SCA Packaging ist die Verpackungssicherheit. Themen wie Migration spielen gerade bei Verpackungen von Lebensmitteln und Spielwaren eine erhebliche Rolle. Der Einsatz von mineralölfreien Farben und Leimen gehört daher für das Werk in Hanau zur Selbstverständlichkeit. Unternehmenseigene Forschungslabors sorgen mit Materialtests und umfangreichem Know-how dafür, dass bei der Verpackungsproduktion die neuesten Erkenntnisse zum Einsatz kommen.
Das Thema Nachhaltigkeit ist ebenfalls seit vielen Jahren fest in der Unternehmensphilosophie von SCA verankert. Zu den Umweltzielen des Konzerns gehören die Reduktion von CO2-Emissionen, die Senkung des Wasserverbrauchs und die Vermeidung des Einsatzes von Holzfasern aus fragwürdigen Quellen. Mit 2,6 Mio. Hektar Fläche ist SCA der größte private Waldbesitzer in Europa. Die Nettoabsorption dieser Wälder entspricht in etwa dem CO2-Ausstoß aller SCA Werke. Für jeden gefällten Baum werden von SCA im Schnitt drei neue gepflanzt. Bereits 1999 wurden die Wälder Forest-Stewardship-Council (FSC) zertifiziert. Auch die SCA Packaging Werke in Deutschland sind FSC-zertifiziert, somit auch der Standort in Hanau. Die Kunden des Unternehmens können also Verpackungen und Displays mit dem FSC-Logo erwerben und so gegenüber ihren Kunden zeigen, dass ihnen nachhaltiges Handeln wichtig ist.
SCA Packaging + Display Hanau verfügt außer der FSC-Zertifizierung über das Umweltmanagementsystem DIN EN ISO 14001, das Qualitätsmanagementsystem DIN EN ISO 9001, das Hygienemanagementsystem BRC/IoP und den Prozess-Standard-Offset (PSO).
Mit der neu installierten Druckmaschine ist der Standort in Hanau fit für die Zukunft und voll auf die künftigen Anforderungen in der Verpackungs- und Displayproduktion ausgerichtet.