Veredelung & Siebdruck
Produktion von hochqualitativ veredelten Druckerzeugnissen
Dienstag 15. November 2011 - Größer, moderner, schneller und multimedialer: Maschinen in Druckereien werden sich immer ähnlicher. Doch nicht nur, wer in modernste Konfigurationen investiert, ist konkurrenzfähig. Auch ältere Maschinen können hochqualitative, veredelte Druckerzeugnisse produzieren.
Die richtige Auswahl und der Einsatz von Verbrauchsmaterialien machts. Jeder Drucker kennt sie: Farbe, Lack, Gummi- und Lacktuch, Feuchtmittelzusatz. Wie verhalten sich die einzelnen Komponenten in der Maschine und auf dem Papier? Welcher der vielen Lacke ist für eine bestimmte Anwendung genau der richtige? Und wie kann man mit Lacktuch oder -platte das Ergebnis noch steigern? Die falsche Kombination der Zutaten kann zu ungewollten Reaktionen in der Maschine und auf dem Bedruckstoff führen. Daher nennt printcom seine Verbrauchsmaterialien „verfahrenstechnische Systemkomponenten“ und schnürt je nach Anwendung und Maschine ein passendes Paket von perfekt aufeinander abgestimmten Produkten.
Vorab muss klar sein, welchen Effekt man mit der Veredelung erzielen will. Schon ein Schutzlack kann ein Druckprodukt edler machen, da er dem Bedruckstoff eine andere Haptik verleiht und die Farbe vor äußeren Einflüssen schützt. Es geht also nicht nur um die klassische Palette von leicht mattiert über neutral oder leicht glänzend bis hin zum Hochglanz. Partiell oder ganzflächig aufgetragen, verleihen Lacke oder Kaltfolien eine haptische und visuell verstärkte Wirkung durch Strukturen, Matt-Glanz- oder Metallic-Effekte. Außerdem gilt es technische Kriterien und Anforderungen zu klären. Um welchen Bedruckstoff handelt es sich? Soll er ein- oder beidseitig lackiert werden und mit welcher Maschinengeschwindigkeit und Trocknerkonfiguration? Erst dann weiß man, ob ein ölbasierter Lack über das normale Druckwerk oder ein wasserbasierter Dispersionslack über das Lackierwerk verwendet werden sollte. Bei nichtsaugenden Bedruckstoffen wie Folie oder Blech funktioniert wiederum nur ein Lack auf UV-Basis. Und hochqualitative Metallic-Effekte erreicht man am besten durch das Bekleben mit Kaltfolie.
Wasserbasierte Lacke schaffen Glanzwerte, die an die Güte von UV-Lacken heranreichen. Mit dem Vorteil, dass sie einfacher zu verarbeiten und teilweise sogar für lebensmittelkonforme Anwendungen geeignet sind. In Kombination mit ölbasierten Lacken sind sogar beeindruckende Struktur- oder Matt-Glanz-Effekte möglich. Sie werden verstärkt, nimmt man statt der wasserbasierten Lacke UV-Lacke. Das Vorgehen ist bei beiden Varianten das gleiche: Zuerst wird ein Öldrucklack im Druckwerk partiell oder flächig aufgetragen und anschließend der Dispersions- beziehungsweise UV-Lack darübergelegt. Eine der neuesten Veredelungen ist das Applizieren von Kaltfolie direkt in der Druckmaschine mit hochwertigen Metallic-Effekten in Silber, Gold oder in holografischen Mustern. Bei diesem System wird im ersten Druckwerk ein ölbasierter Kleber über eine normale Druckplatte auf den Bogen aufgebracht. Der Kleber auf dem Bogen löst die Kaltfolie von ihrem Trägermaterial im darauffolgenden Druckwerk. Die Folie lässt sich anschließend sowohl mit konventionellen als auch mit UV-Farben und entsprechenden Lacken überdrucken, wodurch alle möglichen Farbnuancen mit dem Metallic-Effekt zustande kommen.