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Aufbruch in ein neues Web-to-Print-Zeitalter

Montag 14. Mai 2012 - Einfache und sichere Bestellprozesse, günstige Produktionskosten, kurze Lieferzeiten - Eggers Druck + Service hat sich auf die Fahnen geschrieben, Printbuyer mit intelligenten Lösungen für den web-basierten Einkauf von Druckerzeugnissen aller Art zu entlasten.

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Mit der Online-PrintShop-Software OPS von Printdata kann die Druckerei für ihre Kunden heute flexibel Web-to-Print-Shops entwickeln und diese jederzeit bei minimalem Aufwand aktualisieren. Inzwischen realisieren auch Werbeagenturen mit diesen Shops neue Geschäftsmodelle.

„Gute Druckereien gibt es überall. Mit Qualität allein kann man sich heute nicht mehr differenzieren.“ In Online-Shops erkannte Olaf Eggers frühzeitig eine Möglichkeit, der 1883 von seinem Urgroßvater in Heiligenhafen an der Ostsee als Buchdruckerei gegründeten Eggers Druckerei und Verlag GmbH einen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen. Jeder seiner Vorgänger habe die inzwischen in der vierten Generation inhabergeführte Traditionsdruckerei mit heute 27 Mitarbeitern neu erfunden. Jetzt sei es an ihm, ihre Zukunft zu garantieren.

Bereits seit 2004 betreibt Eggers Web-Shops für Kunden aus verschiedenen Branchen, verfügt also über entsprechendes Know-how. Doch wirklich Neues erfinde er eigentlich nicht. „Wir bilden lediglich die in Druckereien seit je her üblichen Bestellprozesse im Internet ab. Aus meiner Sicht ist es allerdings logisch, das für Druckerzeugnisse aller Art zu tun“, formuliert Eggers sein Credo. Bislang sei die web-basierte, automatisierte Produktion nur bei vergleichsweise wenigen Standarddrucksachen möglich gewesen. „Zudem waren die bisherigen, auf Content-Management-Systemen basierenden Online-Shops zu statisch. Aktualisierungen erforderten in aller Regel einen immensen Programmieraufwand.“ Allein das habe die Möglichkeiten entscheidend eingeschränkt.

Den Online-PrintShop (OPS) der Printdata GmbH aus Karlsruhe sieht Eggers als Durchbruch in ein neues Web-to-Print-Zeitalter. „Wir können die Online-Shops unserer Kunden jetzt jederzeit flexibel an Veränderungen anpassen.“ Egal, ob offene oder geschlossene Shops – die E-Procurement-Systeme seiner Kunden seien mit Leben gefüllt, seit er sie auf Basis von OPS ‚relauncht’ habe. Bei dieser Software ist die Funktionalität der HTML-Seiten von der Shop-Oberfläche getrennt. Deshalb kann sie mit dieser Flexibilität aufwarten. Im Ergebnis lassen sich die HTML-Seiten und die Klickwege schnell verändern. Software im originären Sinne muss dafür nicht programmiert werden.

Beispiel Renault und Dacia: Eggers Druck betreibt für diese Automarken Shops, über die die etwa 1.500 Vertragswerkstätten sämtliche Druckerzeugnisse bestellen, die sie im Tagesgeschäft brauchen – darunter etliche Formulare. Angesichts der Vielzahl dieser Dokumente stehen hier so gut wie jede Woche Änderungen an. Doch sie bereiten der Druckerei heute kein Kopfzerbrechen mehr. Gleiches gilt für die meisten anderen Dokumente des Unternehmens.

„Entscheidend ist, dass wir in den Online-Shops das CI von Kunden konsequent abbilden können“, betont Eggers einen Aspekt, der insbesondere für Markenartikler ein KO-Kriterium ist. Was muss zum Beispiel mit der diagonalen Linie des Renault-CIs auf den Visitenkarten geschehen, wenn Mitarbeiter keine Mobilfunknummer oder E-Mail-Adresse haben? Bleibt dann im Textblock eine Lücke? Oder wird er zusammen geschoben? Muss dann seine Ausrichtung verändert werden? Und was geschieht mit der Diagonale? Muss sie gekürzt werden? Ändert sich dann wiederum ihre Positionierung? Eggers: „Das sind scheinbar triviale Fragen. Aber sie entscheiden in der Praxis darüber, wie breit Web-to-Print einsetzbar ist.“ Bei OPS müsse Printdata lediglich „einmal die Regeln programmieren. Sobald die entsprechenden Algorithmen vorhanden sind, können wir den Prozess im Shop in Eigenregie flexibel anpassen.“ Das sei zum einen ein Kostenvorteil, da man hier keine fremde Hilfe mehr brauche. Zum anderen seien Kundenwünsche schnell umgesetzt.

Gleichzeitig biete die Shop-Software über die klassische Web-to-Print-Funktionalität wie Warenkorb, Online-Kalkulation, Daten-Upload oder Freigabeprozesse hinaus viele zusätzliche Möglichkeiten, die Abläufe im Betriebsalltag zu unterstützen. Zum Beispiel könne OPS auch Lagerware wie Prospekte oder Briefumschläge verwalten. Unter anderem für die Renault-Werkstätten bevorratet die Druckerei in ihrem Lager permanent verschiedene Standard-Druckerzeugnisse, die von den Werkstätten je nach Bedarf über den Shop abgerufen werden.

Das Backend von OPS ist nicht nur eine Shop-Verwaltung, sondern ein komplettes Prozessteuerungssystem, „weshalb wir für unsere Kunden auch jede x-beliebige Abrechnungsform realisieren können“, erklärt Eggers. Egal, ob in Franchise-Systemen die Besteller bezahlen sollen, Unternehmen mit Budgetierung und Kostenstellenverwaltung arbeiten oder Sammelrechnungen und Mahnungen zu schreiben sind – die Online-Shop-Software decke hier jede Anforderung ab. Gleiches gelte für ihre Anbindung an unter anderem ERP- (Enterprise Resource Planning) und MIS-Systeme (Management Information System) der Kunden. „Wir müssen uns intensiv mit Schnittstellen beschäftigen“, formuliert Eggers die Herausforderung.

Während bei dem ‚geschlossenen’ Renault-Shop ausnahmslos registrierte Nutzer auf die Angebote zugreifen können, entwickelt Eggers derzeit auf Basis von OPS erstmals für eine renommierte Werbeagentur einen ‚offenen’ Shop – designed im Branding dieser Agentur. Hier werden sich ihre Kunden schon in Kürze durch eine bunte Werbemittelwelt klicken und all diese Artikel direkt in dem Shop bestellen können. Das alles natürlich angepasst an die individuellen Wünsche der Kunden, geschmückt mit ihren Logos und streng nach ihren CI-Regeln. „Für Agenturen und Produktionern eröffnen sich neue Möglichkeiten, mit einmal entwickelten Ideen mehrfach Geld zu verdienen, da sie diese jetzt auf andere Kundengruppen übertragen können“, bringt Eggers die Attraktivität eines solchen Shops für Kreativ-Dienstleister auf den Punkt.

Der Vielseitigkeit seien dabei so gut wie keine Grenzen mehr gesetzt. Beispielsweise Haarpflegemittelhersteller könnten Friseur-Salons im Rahmen von Partnerprogrammen individuelle Druckerzeugnisse anbieten – bestellbar über den Shop der Agentur. Die Aufträge laufen schließlich bei Eggers Druck zusammen und werden hier in einem Aufwasch kostengünstig produziert. Oder multinational aufgestellte Unternehmen lassen ihre Landesgesellschaften über einen Shop auf komfortable Weise Prospekte und andere Druckerzeugnisse in verschiedenen Sprachversionen produzieren. Auch in diesem Fall werden letztlich Sammelbestellungen generiert und bei Eggers realisiert. Dabei sind ein einheitliches Qualitätsniveau sowie die Berücksichtigung aller CI-Vorgaben garantiert. Aus Sicht von Eggers lassen sich heute ohne weiteres auch Verpackungen über Web-Shops herstellen.

Noch ein Unterschied zu den bislang typischen Web-to-Print-Angeboten, die Printbuyern in aller Regel eher wenig Wahlmöglichkeiten lassen: Wie im richtigen Druckereileben können Kunden bei den Eggers-Shops zwischen etlichen verschiedenen Papierqualitäten wählen. Das wiederum setze voraus, dass die entsprechenden Informationen schon aus den Shops in die Job-Tickets fließen und in der Druckerei automatisch die Befehle ausgelöst werden, mit welchen Kalibrierungskurven zu arbeiten ist.

Eggers: „Unsere Kunden erwarten von uns maßgeschneiderte Shops. OPS bietet uns die Plattform, die Prozesse unserer Kunden individuell abzudecken.“ Mit den bislang entwickelten Online-Shops sei seine Druckerei in Vorleistung getreten. Dabei habe sie in Zusammenarbeit mit Printdata Möglichkeiten geschaffen, die es in dieser Form bislang nicht gab und die nun unter anderem von Werbeagenturen und Produktionern genutzt werden können – wobei diese wenig in die Entwicklung dieser Shops investieren müssen. Hat Eggers seine Druckerei damit letztlich nicht doch neu erfunden? „Wahrscheinlich doch“, so der Unternehmer.

www.printdata.org
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