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ISO-Normentwurf zum CO2-Aufkommen von Druckprodukten
Freitag 20. Juli 2012 - Das internationale Normierungsgremium ISO/TC 130 Graphic Technology (WG 11) hat nun den Normentwurf ISO/DIS 16759 zum CO2-Aufkommen von Druckprodukten vorgelegt. Der Entwurf, der die Berechnung eines CO2-Fußabdrucks von Druckprodukten beschreibt und regelt, kann über die ISO - International Organization for Standardization - kostenpflichtig abgerufen werden.
Der vorliegende Normentwurf ISO/DIS 16759 steht im Einklang mit dem Klimarechner der Druck- und Medienverbände (www.klima-druck.de), mit dem die CO2-Bilanz eines Druckproduktes ermittelt werden kann. Die ISO/DIS 16759 ist mit weiteren Umweltnormen wie ISO 14020, ISO 14040, ISO 14044 und ISO/DIS 14067 inhaltlich abgestimmt. Die ISO/DIS 16759 richtet sich primär an Organisationen, die Systeme zur Ermittlung des CO2-Aufkommens bereitstellen.
Der Bundesverband Druck und Medien sieht die langjährigen Bemühungen der Druck- und Medienverbände und der deutschen Druck- und Medienunternehmen für den Klimaschutz durch den vorliegenden internationalen Normentwurf bestätigt. Der Klimarechner der Druck- und Medienverbände könne so auch international zunehmend eine Vorreiterrolle für den Klimaschutz in der Druck- und Medienindustrie spielen.
Die Nachfrage nach klimaneutralen Druckprodukten wachse auch international stark. Standards zur Bilanzierung und Berechnung von Druckaufträgen werden nicht nur für Europa geschaffen, sondern für ein globales Umfeld, so der bvdm. Der bvdm hat in der neu gegründeten nationalen Normungskommission des DIN (NDR-5) den stellvertretenden Vorsitz übernommen und wirkt im internationalen Gremium ISO TC 130 (WG 11) von Beginn an aktiv mit.
Die CO2-Bilanzierung und Kompensierung zeige den Unternehmen nicht nur ökologische Optimierungs-, sondern regelmäßig auch wirtschaftliche Einsparpotenziale auf. Basis aller Maßnahmen ist ein umfassendes Klimamodell, das alle wichtigen CO2-Quellen rund um die Infrastruktur des Unternehmens und eines Druckauftrages beinhaltet. Der Klimarechner der Druck- und Medienverbände berechnet so für jeden einzelnen Druckauftrag die genaue Menge an ausgestoßenem Kohlendioxid. Er berücksichtigt neben dem Materialeinsatz und der Druckauflage sehr viele Einzelparameter zum Energieeinsatz und -verbrauch, zu Produktionsmitteln und -verfahren sowie Transportwegen und -mitteln.
Im Jahr 2011 nutzten mehr als 330 Druckereien in Deutschland den CO2 Rechner, um ihren Kunden klimaneutrale Druckprodukte anzubieten. Der Klimarechner der Druck- und Medienverbände berechnet die CO2-Bilanz der Druckaufträge, spezialisiert nach Druckverfahren von Digitaldruck bis Tiefdruck und für den Verpackungsdruck. Seit Frühjahr 2012 sind auch Berechnungen für den Siebdruck und den großformatigen Digitaldruck möglich. Der Klimarechner erfüllt die bestehenden Normen DIN/ISO 14040 und 14044. Für die internationale Nutzung steht der Klimarechner auch in englischer Sprache zur Verfügung.
Da sich die endgültige Norm, deren Erscheinen für 2013 geplant ist, von dem vorliegenden Entwurf ISO/DIS 16759 unterscheiden kann, steht dessen Nutzung unter Vorbehalt.