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Purup-Eskofot präsentiert CTP-System

Samstag 01. Juli 2000 - Die Vorstellung und Markteinführung der vielen CtP-Systeme, die eine konstant hohe Qualität und hohen Plattendurchsatz bieten, wurde in weiten Kreisen der grafischen Industrie mit großem Enthusiasmus aufgenommen.

Allerdings sind speziell entwickelte Platten für die verschiedenen CtP-Anwendungen immer noch um einiges teurer als konventionelle Offsetplatten. Die Drucker sind mit den Eigenschaften und Charakteristika der konventionellen UV-empfindlichen Offsetplatten vertraut. Außerdem ist es gerade während der unvermeidlichen Übergangszeit von der filmbasierten zur digitalen Plattenproduktion sehr attraktiv, nur einen Plattentyp verwenden zu müssen. Diese Gedanken sind die treibende Kraft hinter dem Entwicklungsprojekt der digitalen Belichtung konventioneller Offsetplatten, an dem Purup-Eskofot derzeit arbeitet.

30 bis 50 B1-Platten pro Stunde
Was Purup-Eskofot auf der drupa als Prototyp zeigt, wird im endgültig marktreifen Stadium als CtCP-System (Computer-to-Conventional-Plate) etwa 30 bis 50 Druckplatten im 8-Seiten-Format (B1) belichten und entwickeln können. Das System belichtet sowohl konventionelle Positivplatten als auch Negativplatten. Die Platten werden belichtet, entwickelt, getrocknet, gestanzt und druckfertig ausgegeben. Das CtP-System trägt vorläufig den Arbeitstitel Dicon.

„Das Dicon-System arbeitet mit Lichtwellenleitern, um das Licht einer UV-Lichtquelle zu mehreren Light-Switch-Arrays (LSAs) leiten. Gerade in diesem Bereich hat unser F&E-Team echte Pionierarbeit geleistet“, sagt der Projektleiter Henrik Glent-Madsen. „Diese Reihe von Light-Switch-Arrays bildeb eine

Belichtungstraverse, die die gesamte Plattenbreite überspannt. Jedes einzelne schaltbare Element erzeugt eine Lichtpunktgröße von 20 ?m und ist mit einer Genauigkeit von 1 ?m ausgerichtet. Damit wird eine Auflösung von 2.540 dpi erreicht, als weitere Option sind 1.270 dpi möglich.“

Die flächige Belichtung der Druckplatten erfolgt dadurch, dass sie mit einer genau kontrollierten Geschwindigkeit unter der Belichtungstraverse hindurch geführt werden. Die verwendbaren Plattenformate erstrecken sich von 400 x 510 mm bis 825 x 1.125 mm. Das System kann unterschiedliche Plattenformate im beliebigen Mix verarbeiten, so dass es auch in Betrieben, die mit mehreren Druckmaschinenformaten arbeiten, für einen stetigen Nachschub an druckfertigen Platten sorgen kann. In puncto Plattenstärke bietet das System einen Spielraum von 0,15 bis 0,4 mm, und auch beim größtmöglichen Plattenformat lässt sich die gesamte 825 x 1.125 mm große Oberfläche belichten.

„Bei Markteinführung des Dicon-Systems wird es eine halb- und eine vollautomatische Version geben, wobei Letztere fünf großvolumige Vorratskassetten für den automatischen Ladezugriff bieten wird“, sagt Henrik Glent-Madsen. „Das Zwischenlagepapier wird automatisch entfernt. Die Druckplatten gehen vom Anlagetisch präzise in die Belichtungseinheit und werden unter den stationären LSAs hindurch geführt. Wir haben dieses System von Grund auf so ausgelegt, dass hohe Produktivität und Genauigkeit mit optimaler Bedienungsfreundlichkeit Hand in Hand geht.“

Wie gemacht für traditionelle Produktionsumgebungen
„Die Tageslichttauglichkeit, die kompakte Form und die klaren Kontrollmöglichkeiten bedeuten, dass das Dicon-System sich leicht in konventionelle Arbeitsumgebungen integrieren lässt. Sein modularer Aufbau bringt den Vorteil der künftigen Ausbaufähigkeit, so dass es sich an geänderte Anforderungen anpassen lässt. Nach der Belichtung werden die Platten in der internen Registerstanzeinheit gestanzt. Dabei sind Stanzungen an der Vorder- oder Hinterkante oder auch spezielle Stanzkonfigurationen möglich. Danach werden die Platten automatisch der ebenfalls eingebauten Entwicklungseinheit zugeführt.“

Die hohe Durchsatzrate des Dicon-Systems konnte dadurch erreicht werden, dass mehrere Platten die Maschine gleichzeitig durchlaufen. Während das System eine Platte lädt, wird die zweite gerade belichtet, die dritte gestanzt und eine vierte entwickelt. Ein NewAge-System, das auf einem Windows NT-Server basiert, wird das Dicon-System mit Belichtungsdaten versorgen. Außerdem wird Dicon auch digitales Proofmaterial belichten können, das der Maschine auf dem gleichem Weg zugeführt werden kann wie die Druckplatten.

„Wir haben beim Dicon bereits ein gutes Stück Entwicklungsarbeit bewältigt und dabei mehr als eine technologische Hürde gemeistert“, sagt Henrik Glent-Madsen. „Und wir wissen, dass es immer noch ein ganzes Stück bis zur Serienreife des Systems mit voller Produktionsleistung ist. Unserer Schätzung nach wird es bis zu diesem Punkt noch ungefähr 18 Monate dauern. Aber dennoch glauben wir, dass unser Angebot, das wir dann an den Drucker mit einer konventionellen Platte richten, bezüglich Produktivität, Qualität und Flexibilität einzigartig sein wird.“

www.purup-eskofot.com
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