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Europäisches Organisationsknowhow auch in moderner Steuerelektronik der Druckbranche

Freitag 11. August 2000 - "EUPRIMA" sorgt für die Verknüpfung von Expertenwissen und Systemmanagement.

Moderne Produktionsmaschinen der Druckindustrie werden von Leitständen gesteuert, die technische Daten aus Computerfiles direkt in die Steuerelektronik der Maschinen übertragen. Ebenso automatisieren Workflowsysteme und Produktionsdatenbanken Vorstufenabläufe. In naher Zukunft gilt: ob Druck- und Falzmaschinen oder Vorstufensysteme, sie werden sich aufgrund zunehmend vernetzter, computerbasierter Steuerungen weitgehend selbst einstellen und überwachen.
Dabei stammen wichtige Grund-, Kontroll-, Zeit- und Jobdaten als Sollwerte aus Kalkulations- und Dispositionprogrammen (zusammengefaßt als MIS, Management Information Systems) die wiederum online auf Ist-Werte zurückgreifen und diese zeitnah betriebswirtschaftlich interpretieren.

Ein neuer Datenformatstandard wird dabei eine zentrale Rolle spielen: JDF, Job Definition Format. Er bekommt der Einschätzung von hochrangigen Experten nach die gleiche Bedeutung wie seinerzeit PostScript oder heute PDF im Bereich der Seitenbeschreibungsformate. JDF ist die grundlegende Definition der Methodik, wie u.a. Daten aus den MIS-Lösungen (technische Parameter und Zeitwerte) mit der Elektronik der Leitstände verknüpft wird. Moderne MIS-Software wird also künftig durch ihre JDF-Kompatibilität zu erkennen sein.

Damit diese Verknüpfung von betriebswirtschaftlichen und produktiosntechnischen Aspekten praxisgerecht geschieht, hat sich nun eine Arbeitsgemeinschaft gebildet, die an zentraler Stelle an der JDF-Entwicklung mitwirken wird: „EUPRIMA“ für „European Print Management Association“. Sie umfaßt heute bereits erfolgreiche Anbieter von MIS-Lösungen. Die EUPRIMA wird sich in die CIP4-Organisation (Nachfolger von CIP3, be-treibt die Weiterentwicklung von JDF) einbinden.

Die EUPRIMA-Gründung basiert auf den Aktivitäten des IRD, Institut für rationale Un-ternehmensführung in der Druckindustrie e.V., Hanau, und Graphic Consult, München. Das IRD ist als Knowledge-Institut aufgrund bisheriger Expertise und Beauftragung sei-ner fast 1.000 Mitgliedsbetriebe prädestiniert für die Koodination des bisher gesammelten Fachwissens der Druckindustrie auf dem Gebiet der Prozessoptimierung mit moder-nen Software-Werkzeugen. Die EUPRIMA-bezogenen Aktivitäten laufen bei Institutsleiter Dipl.-Ing. Eckhard Bölke zusammen.

Softwarehäuser aus ganz Europa und natürlich anderen Ländern, Entwickler von MIS-Lösungen speziell für die Druck- und Medienindustrie können in der EUPRIMA auf Antrag aktiv am Informationsaustausch mitwirken.

www.job-definition-format.org
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