Aus den Unternehmen
Ein Sensor, der seine Aufgaben kennt
Mittwoch 17. Januar 2001 - Seit über zehn Jahren entwickelt die Lehner GmbH in Kirchheim/Teck Sensor-Systeme für die Druckbranche. ContrastSens arbeitet schnell, sicher und zuverlässig.
Mit einem Kontrast-Taster haben die Sensor-Systeme die hohen Anforderungen eines Kunden im Wertpapierdruck weltweit als Einzige gelöst. ContrastSens arbeitet schnell, sicher und zuverlässig.
„Das ist nicht zu lösen“, war der spontane Kommentar all derer, denen Rolf-Peter Lehner die Aufgabenstellung schilderte. Sein Kunde, der Wertpapiere bedruckt, suchte nach einer zuverlässigen Druckbildüberwachung, um das Bedrucken so genannter „Schimmelbögen“ weiße, leere Papierbögen sicher zu verhindern. Die Lehner GmbH in Kirchheim/Teck erhielt den Auftrag, weil die Schwaben bekannt dafür sind, daß sie intelligente elektronische Sensor-Systeme zur Lösung schwieriger Aufgaben im Druck- und grafischen Bereich entwickeln.
Zollbanderolen für die Zigarettenindustrie sollen gedruckt werden. Hierzu wird zuletzt in die Druckbögen, auf denen die Zollbanderole bereits aufgedruckt ist, der Preis eingedruckt. Absolute Präzision ist Pflicht, damit Preis und Stückzahl einer Zigarettenpackung korrekt in das nur etwa 1,5 qcm große Feld plaziert werden. Etwa 1.000,- DM kostet es den Drucker, wenn ein Bogen Wertpapier für jeden Einzelnen muß er unterschreiben falsch bedruckt wird, oder wenn ein ‚Schimmelbogen‘ in die Maschine gezogen wird.
Berührungsloser Kontrast-Taster mit hoch frequentem Wechsellicht
Lehner entwickelte ein Sensor System mit einem Kontrast-Taster, der den Inhalt des Druckbilds berührungslos abtastet, ohne daß er eingestellt werden muß. Der Bogen wird automatisch und sicher identifiziert. Der Kontrast-Taster erkennt das Druckbild auch bei hoher Geschwindigkeit und stoppt die Maschine sofort, wenn ein Bogen leer, aus der Spur oder falsch ist. Hierzu benutzt er den ersten autoReference entfällt manuelles Abgleichen und justieren auf den jeweiligen Untergrund oder auf spiegelnde oder kontrastarme Oberflächen.
Hoch frequentes weißes Wechsellicht tastet den Bogen unabhängig von jedem Fremdlicht in nur wenigen Zentimetern auf dem Druckbogen ab. „Das war Teil der Anforderung, denn der Druckbogen muß vom Papierstapel weg in der Schuppe erkannt werden, damit die Maschine – falls nötig – noch rechtzeitig gestoppt werden kann“, beschreibt Dieter Kaiser, Vertriebsleiter und Teilhaber, die komplexen Rahmenbedingungen. In nur 20 µs spricht ContrastSens an. Dabei erkennt er selbst kontrastarme, dünne Striche von 0,1 mm bei einer Objektgeschwindigkeit bis zu 20 m/s.
Bedienung und Zugänglichkeit der Maschinen werden durch die Sensoren nicht eingeschränkt. Dank ihrer langjährigen Erfahrung, der Kenntnis der Maschinen und der guten Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter haben die Kirchheimer auch solche wichtigen Kriterien berücksichtigen können. „Diese Lösung ohne Kompromisse ist weltweit einmalig“, berichtet Kaiser. Aber Einsatzbereiche für den inzwischen patentierten Kontrast-Taster gibt es genug. Bahnregister, Druck- oder Schnittregister sowie Seiten- und Frontregister lassen sich mit dem Taster sicher kontrollieren. Doch auch völlig andere Gebiete sind denkbar, etwa der Textilbereich, um Stoffe zu identifizieren oder das Holzgewebe. „Überall, wo berührungslos abgetastet werden soll, um die Oberfläche zu erkennen, kann ContrastSens eingesetzt werden“, meint der 43-jährige.
Herausforderungen als Ansporn
„Zuverlässigkeit und Sicherheit sind unsere größten Vorteile, gerade in anspruchsvollen Bereichen“, ergänzt Rolf-Peter Lehner. Und man hat den Eindruck, es sind die schwierigen bis scheinbar unlösbaren Herausforderungen, die den gebürtigen Schwaben anspornen.