Aus den Unternehmen

Erster Personalkongreß Medien

Samstag 27. April 2002 - Der Bundesverband Druck und Medien lud am 12. und 13. April 2002 im Rahmen seiner print & media Veranstaltungsreihe erstmals zu einem Personalkongreß Medien nach Berlin ein.

Die Teilnehmer wurden für ihr Kommen reichlich belohnt. Auf dem Programm standen nicht nur informative und spannende Themen – die Referenten verstanden es auch hervorragend, das Publikum von der ersten Minute an zu fesseln und in die Thematik einzubinden. Es wurde reichlich und auch kontrovers diskutiert.

Lust an Leistung – Wie entsteht das „Flow-Erlebnis“?

Prof. Dr. Felix von Cube beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der menschlichen „Lust an Leistung“. Seine These: Nur wer Lust an Leistung empfindet und Leistung nicht als notwendiges Übel bezeichnet, erlebt auch die Anstrengung selbst mit Lust.
Für die Gestaltung der Arbeitswelt bedeutet dies: Es ist wichtig, daß Mitarbeiter auf der Basis von Sicherheit und Kompetenz immer weiter „ausgreifen“ können. Es sollte dabei nicht zu einer Überforderung kommen, denn wenn Unsicherheit nicht in Sicherheit verwandelt werden kann, entsteht Angst. Für die Personalführung stellt sich dabei die permanente Aufgabe zu überprüfen: Entspricht die Herausforderung der Qualifikation meines Mitarbeiters, kann er durch die gestellte Aufgabe „Flow-Erlebnisse“ entwickeln.

Der Arbeitnehmer als „Ich-AG“

Mitarbeiterbindung war auch das Kernthema von Prof. Dr. Christian Scholz von der Universität des Saarlandes. Durch Globalisierung, Flexibilisierung und Individualisierung kommen neue Herausforderungen auf Unternehmen und Mitarbeiter zu. Seine These: Unternehmen setzen immer mehr auf strategische Vorgaben und Arbeitnehmer der jüngeren Generation sehen sich immer häufiger als „Ich-AG“. Scholz leitet aus den Begriffen Darwinismus und Opportunismus ein zunehmend „darwiportunistisches“ Arbeitsleben ab. Gemeint sind Unternehmen, die verstärkt auf darwinistische Methoden setzen und Mitarbeiter, die sich immer häufiger opportunistisch verhalten. Damit das Zusammenspiel im „Darwiportunismus“ funktioniert, muß mit einigen Märchen und Mythen aufgeräumt werden.

Unternehmen werben um die Besten

Wie eng der Markt für Unternehmen auf der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs geworden ist, berichtet auch Dr. Wolfgang Lichius, Kienbaum & Partner, in seinem Vortrag „Gewinnung von Leistungsträgern für das Unternehmen“. Mitarbeiterbindung ist das A und O einer erfolgreichen Personalarbeit. Personalverantwortliche sollten sich immer darüber bewußt sein, daß sie auf dem heutigen Arbeitsmarkt mit anderen Unternehmen als „Werbende um die Besten“ in Konkurrenz treten.

Fazit

Der erste Personalkongreß Medien bot ein kurzweiliges und interessantes Programm rund um die Thematik der Unternehmensführung. Globalisierung und Flexibilisierung der Märkte wirken sich nicht nur auf die Unternehmen aus, auch die Arbeit und die Mitarbeiter wandeln sich. Qualifizierte Mitarbeiter werden in vielen Branchen zu einem kritischen Produktionsfaktor. Erfolgreiche Unternehmensführung heißt deshalb immer mehr: Wie gewinne ich Leistungsträger und wie kann ich sie an das Unternehmen binden? Welche personellen Maßnahmen sind geeignet, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens und seiner Mitarbeiter zu steigern? Gelegenheit, diese Fragen untereinander zu diskutieren hatten die Teilnehmer des Personalkongresses auch bei dem Kommunikationsabend, zu dem der Bundesverband Druck und Medien eingeladen hatte. Weitere Antworten verspricht der nächste Personalkongreß im Frühjahr 2003.

Die Referatemappe kann unter der Art.-Nr. 86101 bei den Druck- und Medienverbänden bezogen werden.